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Der etwas andere Erfahrungsbericht

gepostet vor 12 Jahre, 11 Monate von Schneggerle
So schön die Spieler hier auch zum Teil werben um die Population hoch zu halten, umso unschöner kann das Spiel werden, wenn man etwas in die Tiefe schaut. Da hier sich manche durchweg postive Kommentare vorbehalten, möchte ich an dieser Stelle einen etwas gewagteren Kommentar hinterlassen, der die negativen Seiten aufzeigt. Ich muss zugeben, dass ich das Spiel eigentlich nur noch spiele, um die Entwicklung zu beobachten. Mischt meinen Kommentar mit den anderen zu diesem Spiel und ihr habt den annähernden Gesamteindruck^^

Wer der Meinung ist, er befinde sich im Mittelalter wenn er die Königreiche betritt, der kann sich schnell veräppelt fühlen. Es ist kaum etwas authentisch. Sei es die Bekleidung, das Rollenspiel oder gar die Feldbewirtschaftung (Mais gab es zu dieser Zeit gewiss nicht im europäischen Raum).
Die Königreiche sind eher ein Fantasy-Rollenspiel, dass sich jedoch an groben zeitlichen Tugenden und Gepflogenheiten versucht zu orientieren. Man trifft in den Foren an allen Ecken auf sogenanntes "Marktsprech" gemischt mit fabelhafter, bildlicher Darstellung der Charaktere.
Bitte geht nicht davon aus, dass ihr tatsächlich im Mittelalter Euch befindet oder lasst am besten gleich davon ab, dort etwas über das Mittelalter lernen zu wollen. Es ist reinstes Fantasyrollenspiel!

Die Ingame-Mechanik wurde hier ja schon ausführlich erläutert. Was mich jedoch stutzig macht, ist die Beschreibung "Fertiggestellt" auf dieser Website. Denn hiervon kann nur bedingt die Rede sein. Beispielsweise kann man Medizin studieren und das seit Release des Spiels. Jedoch kann man sie nicht anwenden (mit anderen Studienwegen kann man sich nützlich machen).

Als leidenschaftliche Rollenspielerin möchte ich auf das Thema Rollenspiel noch etwas genauer eingehen:
Es gibt keinerlei Regeln für das dortige Rollenspiel. Weder einen zeitlichen Rahmen an den man sich halten MUSS, noch an die Gepflogenheiten der Zeit in der man sich ja sozusagen bewegt, weder einen sogenannten Master.
Man muss damit rechnen, dass die Stadt um 1600 ein Tierheim hat, man auf die tollsten Hautiere trifft (Wölfe in der Gaststube beispielsweise), wilde Ehen an der Tagesordnung sind und gleichgeschlechtliche Beziehungen toleriert werden. Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn man in den Chat kommt und dort gerade ein Pärchen beim... sagen wir Liebesakt mit allen Einzelheiten überrascht (Man kann immer die letzten Zeilen des chats lesen, der geschrieben wurde bevor man da war). Weiter musste ich feststellen, dass viele Private Uneinigkeiten in das Rollenspiel einfliessen, Power-Rollenspiel findet regelmässig statt und auch schrecken einige nicht davor zurück, Mitspieler anhand des vorher im Messenger preis gegebenem realen Leben zu diffarmieren (Da bekam ich schon manchmal eine unwohlige Gänsehaut). Desweiteren kann es möglich sein, dass man in dem Chat (Das Gasthaus) auf Mitspieler trifft, die dort nach Lebensberatung suchen (Ich kam bei meinen regelmässigen Chatbesuchen innert einem Jahr mehrmals hinzu, als zwei unterschiedliche Personen gerade darüber berichteten, dass sie sich jetzt das Leben nehmen wollen oder sich gerade selbst verstümmeln und wie sie das tun. Nicht im Spiel, sondern im realen Leben!). Solche Dinge habe ich in noch keinem anderen Rollenspiel/Browsergame erlebt! Ich mutmasse, dass manche sich zu sehr mit ihrem Charakter identifizieren oder diesen sogar nutzen um Defizite im realen Leben auszugleichen. Das kann wohl daher rühren, dass dem dortigen Rollenspiel keine Grenzen gesetzt sind und man getrost auch Liesel Meier von nebenan spielen kann ohne das sich jemand daran anstösst.
Rollenspieler, die Wert auf authenzität und ein gepflegtes wie ordentliches Rollenspiel legen, denen sei von den Königreichen dringend abzuraten!

Die Community ist im allgemeinen hilfsbereit und aufgeschlossen, manchmal zu aufgeschlossen sogar. Jedoch nicht gegenüber Kritik, wenn es um ihre Spielweise im Mittelalter geht. Da kann es schnell dazu kommen, dass alle gegen einen sind und im einen Thema alle der Meinung sind: "Mittelalter geht hier nicht... und warst du überhaupt dabei als das du wissen könntest wie es dort war" Im nächsten Thema ist man sich dann aber wiederrum einig, dass es im Mittelalter doch so und so war und es deshalb so gehandhabt werden muss. Gerade wie es dann eben passt.
Wenn man gewisse Tätigkeiten im Spiel selber begleiten möchte (Bürgermeister, Rat...), kommt man nicht um Kontakte per Messenger herum. Dies kann(! nicht muss) zu unangenehmen Überaschungen führen.
Ich habe noch nie ein Browsergame gespielt, welches so den Kontakt im Messenger fördert. Künftigen aktiven Spielern, die sogesehen was "reissen" möchten, sollten sich darüber im klaren sein, was da auf sie zukommen kann.
Nicht umsonst hat der Spielebetreiber die Forenregel erlassen, dass man keine Messenger-Gespräche im Forum veröffentlichen darf.

Somit wären wir dann bei den Betreibern und dem Support angekommen.
In den Foren herrschen harte Regeln, natürlich nicht was das Rollenspiel betrifft, sondern die Spielerschaft.
Verboten ist beispielsweise:
Die Moderatoren öffentlich zu Kritisieren
PN selbiger zu veröffentlichen
Anprangerung von Multiaccounts
Kritik an den Spielebetreibern

Dieses wird geahndet mit Forensperren von drei Tagen aus denen dann auch manchmal fast vier werden können, je nachdem wann man von einem der ehrenamtlichen Moderatoren wieder freigeschaltet wird. Hier gibt es auch kein Pardon für Neuspieler die aus unwissenheit der Forenregeln einen harmlosen Brief der Administration veröffentlichen.
Im grossen und ganzen kenne ich kein Spiel, in welchem die Meinungsfreiheit der Spieler so eingeschränkt wird wie in diesem Game. Nehmen für die Admisitration und die Betreiber unangenehme (und gerechtfertigte) Kritiken überhand, wird demenstprechend die Forenregel angepasst. Hier auch mit drei Tagen Sperre (über die man natürlich nicht informiert wird).
Viele Spieler haben sehr viel Freizeit (ich habe bekanntschaft mit vielen gemacht, die täglich mindestens 6 Stunden im Spiel sind) und auch Geld investiert.
Derzeit aktuell ist das Thema Massenlöschung von Chars.
Der Betreiber hat hierzu keinerlei Ankündigung verfasst, noch eine Stellungnahme zu dem Thema abgegeben, welches viele Spieler echauffiert. Einige behaupten zu unrecht gelöscht worden zu sein, viele Langjährige Spieler versuchen sich Luft im Forum zu machen. Das ist aber kaum möglich, da mittlerweile penibel Forensperren verteilt werden, die dazugehörigen Themen geschlossen werden von der Administration um scheinbar das Interesse an der Diskussion zu dämpfen.
Viele beklagen nun den Maulkorb, den sie von den Betreibern angelegt bekommen und der von der Administration umgesetzt wird.
Ich muss diesen Leuten Recht geben, denn: Sie sind die Kunden, die dem Betreiber das Geld bringen (sei es durch Werbeeinnahmen oder gekauftes Cheaten), dazu sind sie recht und billig. Aber kritisieren darf man nur lauwarm mit bedacht auf die Ausdrucksweise. Ich vestehe die Wut der Leute dort und sogar ich als Beobachterin habe mich dabei ertappt, wie die Wut in mir aufkommt wenn ich sehe, wie zum Teil mit den Spielern umgegangen wird. Wie ich schon sagte: Sowas habe ich noch nie und nirgends erlebt!

Bevor ihr die Königreiche beginnt zu spielen, seit Euch über die schönen wie auch die schlechten Seiten des Spiels bewusst. Wägt ab, ob es für Euch das richtige ist. Denn da geb ich dem Werbebanner wirklich recht: Das Spiel ist in gewisser Art und Weise wirklich Einzigartig!
gepostet vor 12 Jahre, 3 Monate von leitstelle

Ich kann dem Bericht nur zustimmen. Ich habe früher auf GN schonmal zwei Blogbeiträge dazu verfaßt.

Die Betreiber wissen aus unzähligen Mails, daß es massive Sicherheitsprobleme gibt - leider keine Reaktion :(

Schönes Spiel, besonders gefällt mir der internationale Kontakt mit anderen Spielern.

Leider gibt es mehr Bugs als man zugibt und man macht lieber eine neue Grafikversion als alte bekannte Fehlfunktionen abzustellen - wirklich schade!

Der Umgang mit den Spielern - also den Kunden die Geld bringen - spottet jeder Beschreibung.

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