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Blizzard stampft Titan ein - Das Ende der MMORPGs?

Blizzard stampft Titan ein - Das Ende der MMORPGs?

Blizzard gab bekannt, die Arbeiten am World of Warcraft-Nachfolger Titan eingestellt zu haben. Was könnte dies für die Zukunft der MMORPGs bedeuten?

Titan hätte DAS MMORPG werden sollen und auch können. Nachdem Blizzard bekannt gab, die Arbeiten am Spiel endgültig eingestellt zu haben, wurden einige Informationen dazu bekannt. So solltet ihr auf einer zukünftigen Erde ein reguläres Leben etwa als Bäcker, Geschäftsmann oder Koch führen und hier mit NPCs und anderen Spielern interagieren, doch sobald eure Fraktion nach eurer Hilfe rief, wärt ihr in die Rolle eines Kämpfer geschlüpft und hättet gegen Aliens und andere Kreaturen gekämpft. 

Doch daraus wird nichts. Blizzard meinte, dass das Spiel nicht den Qualitätsstandards des Studios entsprechen würde und generell würde man das Unternehmen nicht als reine MMORPG-Spieleschmiede sehen. Das Unternehmen, welches das erfolgreichste MMORPG entwickelt hat, möchte in absehbarer Zeit nichts mehr mit dem Genre zu tun haben und sich auf kleinere Projekte wie das MOBA Heroes of the Storm und das Online-Kartenspiel Hearthstone: Heroes of Warcraft konzentrieren.

Was könnte dies für die Zukunft des Genre bedeuten, wenn schon Blizzard keine neuen MMORPGs mehr entwickeln möchte? Ist das Ende des Genres gekommen? Fakt ist, dass sich Spiele schnell weiterentwickeln. Ein Konzept wie Titan, das vor sieben Jahren spannend geklungen hat, würde heute nicht mehr funktionieren. Der Markt hat sich einfach verändert und entwickelt und er verändert und entwickelt sich rasant weiter. Daher ist es für Entwicklerstudios auch schwer geworden, große Projekte in Angriff zu nehmen. Die langen Entwicklungszeiten könnten dazu führen, dass das Spiel bei Erscheinen kaum noch jemanden interessiert. Entwickler müssen heutzutage viel weiter in die Zukunft blicken, wenn sie ein neues Spiel entwickeln möchten und das ist schwer. Denn wer hätte beispielsweise den Erfolg von Free2Play oder Mobile Games vorhersehen können? Wer hätte gedacht, dass MOBA-Spiele MMORPGs den Rang ablaufen?

Ein MMORPG zu entwickeln dauert viele Jahre und heutzutage stellt eine solche Entwicklungszeit eine große Gefahr dar, weil sehr viel Geld in das Spiel fleißt. Titan etwa soll Analysten zufolge zwischen 50 und 100 Millionen US-Dollar gekostet haben. Geld, das Blizzard nun im Prinzip "zum Fenster rausgeworden" hat. Blizzard mit der Mutterfirma Activision mag so etwas vielleicht noch wegstecken können, für kleinere Unternehmen wäre dies der Todesstoß gewesen. 

Am Beispiel Wildstar sieht man auch, dass es neue MMORPGs nicht leicht auf dem Markt haben. Erfolgreich gestartet, leeren sich die Server immer mehr und schon wenige Monate nach Launch müssen die Entwickler nun die Server zusammenlegen. Dies wird vielen anderen Entwicklerstudios eine Lehre sein und man wird sich sicher zwei Mal überlegen, ob man ein so großes Projekt angehen sollte.

Daher könnte der Fall Titan und die aktuelle, schnelle Entwicklung im Bereich der Computerspiele tatsächlich dazu führen, dass dies Auswirkungen auf das Genre der MMORPGs hat. Man wird in Zukunft vielleicht nicht mehr so viele neue MMOs sehen und immer mehr werden auch verschwinden. Doch vom kompletten Ende des Genres zu sprechen ist noch etwas verfrüht.

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