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Führt Selfpublishing das Ende der Publisher herbei?

Führt Selfpublishing das Ende der Publisher herbei?

Immer mehr Spiele werden ohne große Publisher veröffentlicht. Ist das Ende der Publisher-Ära gekommen?

Kickstarter und Steam Early Access sowie das Greenlight Programm ermöglichen es kleineren Entwicklerstudios und sogar Einzelpersonen, ihren Traum vom selbst veröffentlichten Spiel zu verwirklichen. Der Weg über einen Publisher wird komplett umgangen.

Die Finanzierung kann über Crowdfunding per Kickstarter oder den Early Access erfolgen - sofern schon etwas Spielbares existiert. Natürlich schafft es nicht jedes Projekt. Es muss schon eine Qualität besitzen, welche Spieler anspricht und durch welche die Fans bereit sind, Geld zu geben. Doch es funktioniert. Nimmt man beispielsweise das kommende RPG Pillars of Eternity der Obsidian Studios so kann man sagen, dass sich vermutlich kaum ein Publisher bereit erklärt hätte, ein solches Spiel veröffentlichen zu wollen. Isometrische Sicht, 2D Grafiken, Party, pausierbare Kämpfe... Alles Spiel-Elemente, die bei den großen Titeln keine Rolle mehr spielen. Doch dass es eine Nachfrage nach derartigen Spielen gibt, zeigt, dass die Kickstarter Kampagne enorm erfoglreich war.

Das Greenlight Programm von Steam funktioniert ähnlich. Ein Entwickler stellt sein noch unfertiges Spiel über Steam den Nutzern vor und diese können dann entscheiden, ob es über Steam veröffentlicht werden darf. Damit erreicht der Entwickler ein Millionenpublikum - ohne einen Publisher nutzen zu müssen. Auch, wenn das Greenlight Programm Anfang kommenden Jahres eingestellt werden soll, so werden weiterhin Indie Spiele über Steam veröffentlicht - denn im Grunde erhielt sowieso fast jedes Spiel grünes Licht.

Early Access ermöglicht es den Entwicklern, eine Alpha Version ihres Spiels zu veröffentlichen und zu verkaufen. Das heißt, dass interessierte Spieler schon in einem sehr frühen Stadium mitspielen können. Das Feedback, das so früh an die Entwickler weitergegeben werden kann, sorgt auch dafür, dass das Spiel früh verbessert werden kann.

Bedeutet dies nun, dass Publisher in Zukunft nicht mehr gebraucht werden? Nein, denn auch, wenn mehr Spiele erscheinen, die ohne Publisher veröffentlicht werden, so fehlt diesen Titeln das ganz große Budget. Selbst, wenn per Crowdfunding einige Millionen zusammenkommen, so reichen diese Beträge nicht an die Multimillionen Budgets großer Spiele heran. Ein Destiny von Bungie und Activision etwa soll rund 500 Millionen Dollar kosten - ein Betrag, von dem Indie Entwickler nur träumen können.

Und auch, wenn Publisher mit den heutigen Veröffentlichungsmethoden für Spiele nicht mehr für jedes Spiel benötigt werden, so kommt man nicht um die Unternehmen rum, wenn man ein AAA Game mit High End Grafik auf Hollywood-Niveau veröffentlichen will.

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