Kannibalismus und Körperteile als Trophäen in MMORPGs
Es gibt kuriose Forderungen von MMORPG-Fans, darunter Kannibalismus und die Möglichkeit, Körperteile eines besiegten Spielers als Trophäen zu behalten.
MMORPGs setzen den Fokus immer mehr auf das kompetitive Verhalten. PvP ist ein wichtiger Bestandteil, teilweise sogar der Mittelpunkt vieler moderner MMOs. Dabei steht natürlich der Wettbewerbsgedanke im Vordergrund, doch im Grunde möchte man seinen Feind einfach nur besiegen und selbst als Gewinner dastehen.
Dass dies manchmal derbe Ideen mit sich bringt zeigt, dass beispielsweise für das MMORPG Shroud of the Avatar Kannibalismus gefordert wird. Spieler möchten die Möglichkeit bekommen, einen getöteten Feind zu essen. Die Idee beruht auf Kulturen, welche ihre Feinde essen, um deren Stärke in sich aufzunehmen. So abartig diese Idee allein schon ist, gerät sie immer weiter außer Kontrolle. Im Forum werden Anleitungen gepostet, wie man einen Menschen am effektivsten zerlegt, um die besten "Stücke" zu erhalten. Auch Rezepte werden ausgetauscht... Die Entwickler distanzieren sich inzwischen von der Idee und meinen, was als Scherz begonnen hat, würde nun eine Spur zu weit gehen.
Auch, dass man Körperteile als Trophäen von getöteten Gegnern einsammeln kann, ist eine Idee. Diese entstammt offenbar dem Hack'n Slay Diablo von Blizzard. Denn in den Duellen zwischen Spielern war es hier möglich, dem Gegner ein Ohr abzuschneiden und somit Ohren zu sammeln, um zu zeigen, wie viele Feinde man bereits besiegt hat. Etwas ähnliches wollen auch einige MMORPG-Fans. Sie möchten zeigen, dass sie gute Kämpfer sind und viele Gegner besiegt haben. Am besten, indem man dem besiegten Spieler ein Körperteil abtrennt.
Ob derartige Dinge wirklich in ein Computerspiel gehören? Es wird oft an Grenzen gegangen, auch, was Darstellung von Gewalt angeht. Doch hier wird offenbar eine Grenze überschritten. Denn Kannibalismus oder anderen Spielern virtuell Körperteile abzutrennen, um sie als Trophäen zu behalten, ist einfach nur abartig und hat mit Spielspaß nicht mehr viel zu tun.