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Kommt das Ende von Free to Play in drei Jahren?

Kommt das Ende von Free to Play in drei Jahren?

Laut Camelot Unchained-Schöpfer Mark Jacobs könnte das Free to Play-Modell in naher Zukunft abgelöst werden.

In einem Interview mit dem Magazin VG 24/7 spricht der Entwickler Mark Jacobs über das Free to Play-Modell. Jacobs arbeitet aktuell am Realm-vs-Realm-MMORPG Camelot Unchained, dem geistigen Nachfolger des Kult-MMOs Dark Age of Camelot, das auch von Jacobs entwickelt wurde. Camelot Unchained wird bewusst das Abo-Modell nutzen. Jacobs ist sich bewusst, dass er mit dem Spiel nur einen Nischentitel erschafft, doch er glaubt, dass eine treue und zahlende Fanbasis wichtiger sind als zigtausende an Spielern, von denen nur ein Bruchteil Geld ausgibt.

Jacobs glaubt weiterhin, dass in drei bis fünf Jahren das Free to Play-Modell zu einer Art Apokalypse im Online-Spielebreich führen wird, wenn Entwicklern und Publishern auffällt, dass es doch keine so gute Idee war, so viel Geld in ein kostenloses Spiel zu stecken. Denn mit dem vermehrten Aufkommen von Free to Play-Spielen steigt auch die Konkurrenz immens an, gegen die man sich erstmal durchsetzen muss. Zudem könnten bis dahin neue Geschäftsmodelle aufgekommen sein, wodurch Free to Play nur eines von vielen Modellen sein wird.

Aktuell ist es jedoch so, dass das Free to Play-Modell den Markt der Onlinespiel beherrscht. Kaum ein MMO erscheint, ohne dieses Modell zu nutzen. Immer mehr Spiele werden von dem Abo- auf das Free to Play-Modell umgestellt. In so fern könnte Jacobs schon recht haben. Wenn der Markt mit Free to Play-Spielen übersättigt ist, welche Titel davon werden dann gespielt? Es wird mit Sicherheit in Zukunft zu einer Art "natürlicher Auslese" kommen, nach der nur die besten Spiele "überleben" werden. Sich jetzt eine Nische zu suchen, ist also keine schlechte Idee. Denn auf dem Massenmarkt wird es immer schwerer werden, zu bestehen.

Dennoch ist Free to Play aktuell das wichtigste Modell. Immerhin lockt man die Spieler mit der Möglichkeit, völlig kostenlos spielen zu können. Wer mehr vom Spiel haben möchte, kann bezahlen. Hier meist sogar mehr, als man mit einem Abo bezahlen würde. Free to Play kann sich also durchaus lohnen.

Es ist allerdings zu beachten, dass auch die Qualität der Spiele stimmen muss. Free to Play-Spiele stehen heutzutage auf einer Stufe mit Spielen, die man kaufen muss, darunter fällt auch das Abo. Wer mit einem minderwertigen Produkt auf das schnelle Geld aus ist, wird sehr schnell feststellen, dass dies nicht mehr möglich ist. Die Spieler wollen Qualität, auch bei einem kostenlosen Titel. Zudem muss das Modell fair sein. Es muss sich lohnen, Geld auszugeben, die Spieler möchten einen guten Gegenwert für ihre Investition erhalten. Daneben darf es aber nicht möglich sein, sich unfaire Vorteile mit Geld zu erkaufen. Keine leichte Aufgabe und eine Gratwanderung für jeden Entwickler.

Es ist gut möglich, dass bald neue Geschäftsmodelle aufkommen, die noch attraktiver und lukrativer als Free to Play sein werden. Es ist also durchaus möglich, dass Mark Jacobs recht hat und Free to Play in einigen Jahren nicht mehr den Stellenwert einnimmt, den es aktuell hat. Hier bleibt den Spielern nichts anderes übrig, als abzuwarten, was da auf sie zukommt.

Quelle: VG 24/7

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