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Vom Kleinverbrecher zum Immobilienhai

Vom Kleinverbrecher zum Immobilienhai

Vor ziemlich genau einem Jahr konnten wir im Rahmen der öffentlichen Beta erste Blicke auf das neue Werk des bulgarischen Developers XS Software werfen. Die hübsche grafische Ausgestaltung und viele erfrischend neue Ideen haben es uns sofort angetan. Nun ist die 4. Runde angelaufen und wir lassen ein Jahr Spielzeit Revue passieren: Hält StreetCrime, was es verspricht?

Eine farbenfrohe Pixelstadt aus isometrischer Sicht. Nachtclubs, Cafés, Bordelle und Drogen. Ein Klick und die Rolex des Geschäftsmanns im edlen Anzug gehört uns. Ein weiterer Klick und wir haben eine Gruppe Nutten um ihre Einnahmen erleichtert. Wir knacken Geldautomaten, Telefonzellen und parkende Autos - bis uns schließlich die Energie ausgeht und wir uns vor weiteren Aktionen erst einmal mehrere Gläser Whiskey 'reinpfeiffen müssen. Oder die korrupte Polizei Wind von unseren Geschäften bekommt und uns mangels Bestechungsgeld liebend gerne für mehrere Stunden hinter Gitter setzt. Herzlich willkommen in der Welt von StreetCrime!


Das Spielkonzept klingt nach jeder Menge Abwechslung. Fast schon zu lange ist da doch die Zeit, in der man im Minutentakt den am unteren Seitenrand versteckten Hilfe-Button aufsucht, um nachzuschlagen, warum zum Henker man denn nun plötzlich im Knast sitzt oder was es bitte mit den so genannten Crime Dollar auf sich hat. Die Möglichkeiten wirken unbegrenzt und das Szenario mehr als durchdacht – jedenfalls in den ersten Stunden Spielzeit. Aha-Effekte am laufenden Band, etwa wenn man es zum ersten Mal schafft, dank einer Massenrevolte aus dem Knast zu entkommen. Die Spielwelt beginnt, einen in ihren Bann zu ziehen.



Hat man sich erst einmal ein bestimmtes Maß an Angriffskraft, die sich wiederrum aus den drei Primäreigenschaften Stärke, Intelligenz und Sexappeal zusammensetzt, erspielt und nach dem ein oder anderen Levelup seine Skill-Punkte in die richtigen Fähigkeiten gesteckt, kann man sich auch an den territorialen Aspekt von StreetCrime wagen. Zu Beginn beherrschen wir eine Straße, deren Grundstücke wir nach Belieben kaufen und mit Gebäuden bebauen können. Wir haben hierdurch die Möglichkeit, eigene Cafés, Hotels und andere Vergnügungsgeschäfte zu eröffnen und anderen Spielern mit Drogen, Nutten und Glücksspiel das Geld aus der Tasche zu ziehen. Es besteht sogar die Möglichkeit, Besitztümer anderer Spieler um Schutzgeld zu erpressen. Die Minimap lässt den reichen Gangsterboss stolz auf sein in Grün eingefärbtes Imperium blicken.



Doch mit der Zeit kommen auch traurigere Wahrheiten an das Tageslicht: Vom Erfolg des Firmen-Steckenpferds Zarenkriege ist StreetCrime derzeit noch meilenweit entfernt. Was sich hier im stilechten Knast-Chat tummelt, ist zum Großteil eine eher kleine und vertraute Community, in der allerdings auch gerne mal die Fetzen fliegen. Moderatoren sind nicht immer anwesend und so wird dem Neuling auch manchmal das ein oder andere Schimpfwort an den Kopf geworfen. Damit muss man leben – nicht umsonst ist das Spiel laut USK offiziell erst ab 18 Jahren freigegeben, alles andere als gewöhnlich für ein Browsergame.



Eher angespannte Atmosphäre auch im Forum: Während die ehrenamtlichen Admins und Moderatoren (die so genannten Madmoos) um einen kurzen Draht zur Community bemüht sind, wird die enorme räumliche wie auch informative Distanz zu den bulgarischen Entwicklern vielfach bemängelt. Bugs würden laut verärgerter Spieler oft erst sehr spät behoben und größere Updates seien leider Mangelware. Tatsächlich: Das Spiel selber hat sich seit dem Release nur wenig verändert. Eine neue Benutzeroberfläche etwa zeugt dennoch davon, dass die Entwicklung beileibe nicht völlig eingeschlafen ist. Jetzt ist es für die Entwickler an der Zeit, mit neuen Funktionen und Inhalten nachzulegen.



Neuer Content würde besonders Spielern auf höheren Stufen einen großen Gefallen tun. Derzeit werden bereits nach einigen Tagen die Abläufe immer monotoner und das Aufsteigen in der Rangliste artet in Arbeit aus. Ein Erreichen der vordersten Plätze scheint ohne den Kauf der Crime Dollar genannten Premiumwährung gar unmöglich. Und doch: Wer ackert, wird auch belohnt. Die 1500 deutschen Spieler mit den meisten Bonuspunkten qualifizieren sich für eine internationale Bonusrunde, in der Anfang Mai 10.000 Spieler aus allen Sprachversionen um Preise im Gesamtwert von 10.000€ kämpfen werden.

Fazit

StreetCrime ist definitiv eines der interessantesten Gangsterspiele der letzten Jahre. Viele innovative Communityfeatures - in der Form noch immer einzigartig - sowie eine farbenfrohe Grafik und komfortable Benutzerführung sprechen für sich. Leider jedoch sinkt die Motivation nach einer gewissen Spielzeit rapide, durch eine Rundenbegrenzung auf vier Monate wird aufkeimende Langeweile aprupt verhindert. Hier müssen die Entwickler wohl einige Grundsatzentscheidungen noch einmal komplett überdenken. Bis dahin bleibt StreetCrime ein auf den ersten Blick geniales Spiel mit einer ganzen Menge Luft nach Oben.

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