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Allgemeine Kritik an der MMO-Szene (Spieler &! Entwickler)

gepostet vor 15 Jahre, 10 Monate von Borkatrond

Grüße,

Ich Spiele nun seit geraumer Zeit (wohl in etwa 9 Jahre) Browser MMOs und bin ein großer Fan des SciFi-Strategie-Subgenres. Leider muss man immer wieder beobachten wie sich gerade im deutschsprachigen Raum (aber wie witere recherche ergibt wohl auch international nicht wirklich anders) die meisten Entwickler hauptsächlich untereinander kopieren bzw. immer mehr sinnlose/extremst platte Spiele a´la Knight Fight u. Ä. den Markt überschwemmen die sich traurigerweise noch großer Beliebtheit erfreuen dürfen.

Ich frage mich nicht wieso die Spielerschaft sich mit derlei Mist zufriedengibt, die Antwort ist so simpel wie der Anspruch der meisten Leute eben auch. Ich frage mich lediglich wieso Entwickler so viel Zeitaufwand in unausgegohrene Speilkonzepte stecken oder, falls wie z.B. bei Evil Empire (gutes Spielkonzept, Actiongeladene schnelle Runden), im späteren Verlauf in keiner Weise auf Neuerungsvorschläge und Hinweise auf fehlerhaftes Balancing im Spiel eingehen. So bleiben, wie ich schon mehrfach miterleben musste, gute Ideen die für den fortbestand einer aktiven und guten Spielergemeinschaft nötig sind nicht selten auf der Strecke.

Bin ich der Einzige dem ein bisschen mehr Anspruch von Spieler- UND Entwicklerseite nicht zu viel verlangt erscheint?

Ich schreibe diesen Artikel nachdem ich wiedermal das Netz durchforstet und kein einiziges kostenfreies BrowserGame gefunden habe das noch tatsächlich aktiv ist, in dem es keine Premium-Accounts o. Ä. gibt (untergräbt meiner Ansicht die komplette Balance eines Spieles und verdirbt oft einem Gutteil einer Community den Spaß am spielen, ich Spreche hier aus eigener Erfahrung) und das in irgendeiner Weise tatsächlich Neues bringt oder Altbekanntes gut umsetzt.

Würde mich interessieren ob es anderen hier ähnlich geht wie mir, oder ob es hier Leute gibt die ev das eine oder andere Spiel entdeckt haben das hier oder auf Artverwandten Seiten nicht zu finden ist und einem gewissen Anspruch an Taktik und Komplexität entspricht. Ohne es beleidigend zu meinen, die gesamte Top10 Liste hier ist in meinen Augen eher unteres Mittelfeld was oben genannte Ansprüche angeht..

mfg,

Borkatrond

gepostet vor 15 Jahre, 10 Monate von Fodazd

Ich kann deine Kritik ziemlich gut nachvollziehen... Bevor ich mit dem Programmieren angefangen habe, hatte ich exakt das selbe Problem. Seit ich aber mit dem Programmieren angefangen habe, ist mir klar geworden, dass vieles, was ich mir als Spieler immer so einfach vorgestellt habe, in Wahrheit hochkomplex und vor allem performancehungrig ist - was meiner Ansicht nach auch dazu führt, dass viele Entwickler sich lieber für ein bewährtes Design entscheiden, statt etwas wirklich Neues zu machen.

Wenn du aber trotzdem ein von Grund auf neues Konzept erstellt, dann kann ich gut verstehen, dass du nach jahrelanger, harter Arbeit unter Umständen etwas angepisst bist, wenn dann irgendein Spieler daherkommt und dir haarklein erklärt, warum dein Spiel schlecht ist. Objektiv betrachtet mag es vielleicht sinnvoll sein, seine Punkte wenigstens zur Kenntnis zu nehmen, aber ich glaube, wenn man solche Kritiken über einen längeren Zeitraum liest, dann stumpft man da einfach irgendwann ab.

Man kann hier aber auf keinen Fall die ganze Schuld nur auf die Entwickler schieben! "Vorschläge" nach dem Schema "*Meine Klasse* ist viel zu schwach, da muss was getan werden!" oder "Hier geht's viel zu lahm zu, bringt mehr Action rein! (In einem rundenbasierten Rollenspiel)" tragen auch nicht unbedingt dazu bei, dass die Entwickler "empfänglicher" für Ideen von Seiten der Community werden...

Was die Premiumaccounts betrifft: Die finde ich persönlich eigentlich gar nicht schlimm - ok, ich bin selber Entwickler, und bin daher voreingenommen. Sie dürfen halt nur nicht mit Spielvorteilen gekoppelt sein.

gepostet vor 15 Jahre, 10 Monate von unverbraucht

Original von Borkatrond

Ich schreibe diesen Artikel nachdem ich wiedermal das Netz durchforstet und kein einiziges kostenfreies BrowserGame gefunden habe das noch tatsächlich aktiv ist, in dem es keine Premium-Accounts o. Ä. gibt (untergräbt meiner Ansicht die komplette Balance eines Spieles und verdirbt oft einem Gutteil einer Community den Spaß am spielen, ich Spreche hier aus eigener Erfahrung) und das in irgendeiner Weise tatsächlich Neues bringt oder Altbekanntes gut umsetzt.

Wir haben unseren Verzicht auf bezahlte Spielvorteile klar auf unserer Homepage stehen, und haben damit auch immer geworben. Leider sieht es rein rechnerisch so aus, dass Premium-Accs eine für BG-Betreiber eine nötige Geldquelle darstellen. Unsere Erfahrung mit Werbeeinnahmen waren eher schlecht.

Ich denke, der beste Weg gegen die Inaktivität bei kleineren und/oder nichtkommerziellen Spielen ist, dass das Spiel von der Community insgesamt entwickelt wird. Das klappt z.B. bei Uga-Agga aus meiner (externen) Sicht ganz gut, und wir probieren jetzt mit Selador denselben Weg.

gepostet vor 15 Jahre, 10 Monate von blum

@Threadersteller: Ohne jetzt gross auf die einzelnen Kritikpunkte einzugehen.

Erstell Dir mal selbst ein Spielkonzept, so wie Du es gerne hättest. Aber ohne auch nur einen Punkt auszulassen, den man dann nachträglich noch hinzufügt. Dein bei einem Spielkonzept kann man nicht irgendwo einfach was hinzunehmen ohne Auswirkungen an einer anderen Stelle.

Solltest Du nun ein Konzept haben, das wirklich bis ins letze Detail durchgedacht ist, mach Dir mal Gedanken, wie Du das Spiel umsetzen könntest. Du brauchst mindestens einen Programmierer und mindestens einen Grafiker, wenn das Spiel nicht nach Kraut und Rüben oder zwangsweise minimalistisch aussehen soll.

Soll das Spiel etwas komplexer sein, also kein sinnloses/plattes Spiel wie Du schreibst, brauchst Du wahrscheinlich mindestes ein halbes Jahr zu einer Spielbaren Version, eher aber ein Jahr.

Das Spiel soll natürlich kostenlos sein und ständig erweitert werden. Werbeeinnahmen helfen vielleicht die Serverkosten zu decken, viel mehr aber auch nicht. Und weil Du kein Geld einnimmst kannst Du auch nicht damit Rechnen, dass der Grafiker/Programmierer bei der Stange bleibt. Es sei denn, es ist Dein bester Freund.

Und jetzt kannst Du Dir Gedanken machen, wie das Businessmodell aussieht, denn von etwas muss man leider leben. Eine schöne Welt wäre das, wenn nicht...

Und dann les Dir nochmal Deinen Post durch.

gepostet vor 15 Jahre, 10 Monate von Bloodredangel

@Borkatrond

Du sagst es ja selbst schon: Die Masse der Spieler steht auf diese Anspruchslosen Spiele. Da die meisten BG-Betreiber (ich meine damit nicht kleine Hobbyprojekte) zum decken der Kosten auf Einnahmen angewiesen sind ist doch sicher auch verständlich. Warum also nicht den Bedarf befriedigen, um auch Geld zu verdienen (denn eine 10 köpfige Community ist nicht so zahlungskräftig wie eine 2000 Mann starke - und wenn sie noch so treu sind und das Spiel noch so gut finden)?

Gerade bei Xhodon konnte man das gut beobachten: Das Spiel wurde ein Erfolg und die Community hat immer Ideen das Spiel zu verbessern. Aus diesem Grund hat sich aus Xhodon ja eine Firma entwickelt, dh. die Entwickler verdienen jetzt hauptberuflich ihr Geld mit dem Browsergame. Deswegen würde ich meine Abneigung gegen PAs im allgemeinen ablegen, sonst wirst du selten ein qualitativ hochwertiges Spiel finden (nämlich nur Hobbygames, wo meist aus Zeitgründen wenig entwickelt wird). Bei Spielvorteilen kann man drüber reden, aber der Gedanke, dass kostenlos selbstverständlich sei, iast eben falsch. Professionelle Browsergames müssen entwickelt werden und zwar in recht langer Zeit. Diese Arbeitskraft muss halt auch bezahlt sein ... die Spiele für den PC sind ja auch nicht kostenlos im Laden mitnehmbar und alle Konzepte, welche 'auch' kostenlos spielbar sind, haben irgendwo ein PA-Äquivalent (und sei es Micro Payment bei Flyff oder AddOns kaufen bei GuildWars).

Für die anspruchsvollen Spiele findet sich meist nur eine kleine Community und es wird nie sehr bekannt, auch wenn es recht gut sein mag. Denn den Durchschnittsspieler sprechen komplexe Spiele i.d.R. nicht so sehr an, wie man an den Topranks in GN oder Spielen wie OGame leicht ersehen kann.

Abschließend kann man sagen, dass es sicher nicht an anspruchsvollen Entwicklern mangelt, sondern lediglich an genügend ansprurchsvollen Spielern um ein solches Spiel auch mit mehreren Tausend Spielern zu bevölkern. Meist kommt dann bei komplexen Spielen durch die logischerweise aufwendigeren Berechnungen etc. auch ein Performanz Problem dazu, was die Anzahl der Spieler noch einnmal cappt (und die Grundkosten betreffs Server steigert).

Mit freundlichen Grüßen
Bloodredangel

PS: Ich wollte persönlich noch Demonlords empfehlen, dort hat der PA keine Spielauswirkungen und es ist schon sehr ausgewogen für Anfänger wie alte Hasen Spaß zu haben. Außerdem gibt es jede Runde (=6 Monate) Neuerungen die gewünscht wurden (wird also viel auf die Comm gehört, wie du es ja wölltest).

gepostet vor 15 Jahre, 10 Monate von Blabbo

Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und gratulieren, dass keiner ausfällig geworden ist, á la "blöde Spieler, wollen alles gratis haben" :)

Ausserdem kann ich nicht zustimmen, dass Spiele wie Knight Fight "unausgegohrene Spielkonzepte" hätten. Der Erfolg gibt ihnen Recht.
Warum viel zeit in ein superkomplexes Spiel investieren, wenn die Spieler Fast-Food wollen?

Entwickler müssen schließlich auch von was leben.

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