Lieber Viktor,
das Hohelied der Social Games hast Du sehr schön besungen, jedoch ist in dem Bereich nicht alles Gold was glänzt, auch wenn die Zahlen natürlich beeindruckend sind.
Ich versuche mich kurz zu fassen:
- Zum einen sind Zynga und Co. natürlich sehr stark vom Erfolg, dem Geschäftsmodell und der "Newsfeed-Poltiik" von Facebook abhängig. Auch wenn jetzt alles kostenlos ist, kann sich das jederzeit ändern. Wer würde es Facebook verübeln, wenn sie an den Verdiensten, die über Ihre Plattform generiert werden, über Lizenzgebühren beteiligt werden möchten?
- Der hoch virale Effekt von Farmville und Co. ist sehr stark auf das massive Spammen des Newsfeeds der Nutzer zurückzuführen. Dieser "Application Spam" ist vielen FB-Usern ein Dorn im Auge. Wenn Lieschen Müller einmal eine einsame Kuh auf dem Acker findet und das postet, stört das nicht. Wenn jedoch ein Viertel der Freunde eines durchschnittlichen FB-Nutzer mit 150 Freunden täglich spielt, erhält der bereits knapp 38 mehr oder minder sinnlose Meldungen, das wird - laut FB-Roadmap - nicht ewig so weitergehen.
- Die Geschäftsgebaren der Social Games Anbieter im Bezug auf die Monetarisierung sind auch nicht immer ganz koscher, dazu nur ein Link zum Stichwort "Scamville" bei TechCrunch: http://www.techcrunch.com/2009/10/31/scamville-the-social-gaming-ecosystem-of-hell/
[techcrunch.com]
- Last but not least Wooga: Deren erstes Spiel BrainBuddies verfügt über keinerlei Geschäftsmodell, es ist völlig kostenlos. Woogas Geschäftsplan sieht vor erst mit späteren Spielen Geld zu verdienen und zudem leidet Brain Buddies unter Spielerschwund: http://www.appdata.com/facebook/apps/index/id/144030170500 [appdata.com]
Viele Grüße,
August Wilhelm