Frage bezüglich Rechtsfragen

Hallo,
ich bin derzeit dabei ein Browsergame zu entwickeln und bin derzeit am Überlegen das alles wieder hinzuschmeißen weil ich kein Bock habe nachher wegen irgendwelchen Kleinigkeiten angezeigt/abgemahnt zu werden.
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Thema? Rechtsschutzversicherung schon Pflicht?
Und wenn welche sollte man nehmen?
Bin für jede Antwort sehr dankbar.
MfG
Dennis

Auf welchen Rechtstreit soll man sich denn Einstellen?
Wenn Du Regeln im Spiel hast, wie sie ettliche BG´s aufweisen,
... das niemand Ansprüche auf einen Account hegt ...
... Den Moderatoren Freisteht Accounts zu Sperren/Bannen ...
... etc. ...
Du weiterhin, bei Grafikverwendungen die Urheber angefragt hast und deren "schriftliche" Zustimmung hast kann Dir niemand an den Kragen.
Das Thema wird schon seit ewigen Zeiten einfach nur zu Heiss gegessen.
Du wirst immer mal ein paar übereifrige Seppel haben, die der Meinung sind Deine Spielregeln aushebeln zu können, weil man diese Honks einfach nur Artgerecht behandelt hat, diese wiederum aber meinen es wäre Unfair.
Fakt ist ... immer versuchen Höflich zu bleiben und Schriftverkehr (PN/MAIL) aufbewahren.
Halt Dir immer vor Augen
... es ist Deine angemeldete URL ...
... Es ist Dein BG ...
... Du hast es gecodet ...
... Du kannst damit machen was Du willst ...
... Du stellst es Kostenfrei zur Verfügung ...
Immer in Betracht das Du es gecodet hast (oder im Team) und es Dein BG ist.
Von daher eine Rechtschutz gehört Heutzutage eh schon zum Programm der Pflichtversicherungen, Deppen lauern sogar in der nachbarschaft und geh immer davon aus, das andere Dümmer sind; Du aber irgendwie zu Deinem Recht kommen solltest/musst.
Gruß
Rokks

> Von daher eine Rechtschutz gehört Heutzutage eh schon zum Programm der Pflichtversicherungen
Die nutzt nichts bei Urheberrechtsfragen. Siehe AGB des Rechtschutzes. Und gewerblichen Rechtsschutz bietet sie dir schonmal gar nicht.
Und deine Vorschläge sind bei einem kostenpflichtigem BG nahezu nichtig, da sie den Verbraucher unangemessen benachteiligen.

Wenn Du den Text richtig gelesen hättest, wärest Du über den Text des UHR gestossen (sofern er Zusagen hat).
Ebenso gibt es nebst Privatrecht auch sicherlich die Gewerberechtschutzvers., allerdings trift diese eben bei verletzung des UHR nicht zu; obiger Text zu lesen.
Und vorallem, wieso sollen die obigen Punkte für einen P-User nicht zutreffen?
Wenn er sich verhält wie die Axt im Walde, hat auch er mit Sanktionen zu leben, was ist das für ne dusselige Aussage, das würde nicht greifen?
Wenn ein Spieler bei einem Onlinespiel sich nicht benimmt, gegen Eule und Co. verstößt wird auch sein ACC gebannt, welches sich bis zur vollständigen Löschung hin ziehen kann.
Glaubst Du etwa die fragen ob er, als lieber Geldzahler (P-User) sich nicht benehmen kann, wenn er schon die Xte Verwarnung erhalten hat?
Glaub nicht.
Deswegen schrieb ich auch, er muss bei solchen Deppen, generell den Schriftverkehr aufbewahren.
Gruß
Rokks

Original von kor
Hallo,
ich bin derzeit dabei ein Browsergame zu entwickeln und bin derzeit am Überlegen das alles wieder hinzuschmeißen weil ich kein Bock habe nachher wegen irgendwelchen Kleinigkeiten angezeigt/abgemahnt zu werden.
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Thema? Rechtsschutzversicherung schon Pflicht?
Und wenn welche sollte man nehmen?
Bin für jede Antwort sehr dankbar.
MfG
Dennis

***
Hallo,
verzeiht mir bitte wenn ich vielleicht Dinge wiederhole die bereits gesagt wurden.
Ich würde Dir gern ein wenig die Angst nehmen, denn ich habe den Eindruck dass Dir das "Rechtsproblem" übergross erscheint.
Sicherlich kann es überall dort wo Menschen aufeinander treffen zu Problem kommen, wenn Du aber einige Kleinigkeiten beachtest, sollte man in der Regel keine Probleme haben.
Die Probleme auf die Du meiner Meinung nach Stoßen kann sind erheblich unter anderem vom Umfang und Art Deines Spiels abhängig.
Im Wesentlichen können sich Probleme nur in den folgenden Bereichen erheben:
- Urheberrechte
- "Einkommens/Steuerproblematik"
- Verantwortlichkeit für Inhalte
- Internetrecht
Urheberrecht sollte an sich kein Problem sein. Mach alles selbst oder hole dir schriftliche (!) Genehmigungen ein falls Du fremde Inhalte, welcher Form auch immer, verwenden willst und es kann nichts schiefgehen.
Einkommen/Steuern- In diesem Bereich kann es nur zu Problemen kommen, wenn Du Dein BG langfristig gewinnbringend betreiben möchtest.
Hierbei wirst Du auf lange Sicht bei entsprechenden Umsätzen (falls überhaupt Einnahmen erwüscht sind!) ohne ein Gewerbe welcher Form auch immer nicht rumkommen. Aber keine Panik: Wenn Du mal 50 € verdienst bzw Deine Kosten deckst, wird Dir niemand den Kopf abreissen. Hierbei gibt es viele verschiedene Grenzen und Umstände die zu berücksichtigen sind. Am Anfang sollte dass aber kein Thema sein! Für die Zukunft empfehle ich eine Beratung bei der IHK oder einem Fachanwalt oder dergleichen.
Internetrecht, Inhalte
Inetseiten müssen gewissen Grundsätzen entsprechen (in DE) und gewisse Inhalt haben wie Impressum etc...
Die Verantwortung für fremde Inhalte auf eigenen Plattformen wie Forumsbeiträge, Avatare etc sind oft nicht ganz eindeutig geregelt, da sich das Inet erst seit kurzem zu einem Rechtsraum entwickelt.
Solltest Du 0 Kenntnisse haben, empfehle ich Dir dringend einmalig einen Anwalt anzusprechen, die Grundsätze mit ihm zu besprechen sowie sich von ihm die AGB erstellen zu lassen. AGB's sind nämlich noch lange nicht gültig nur weil man sich entscheidet diese laienhaft zu erstellen. Vieles kann nichtig oder anfechtbar sein. Im Zweifelsfall können richtig gestaltete AGB später bei einem Rechtsstreit von Vorteil sein.
Dennoch: Es klingt mehr als es ist. Mach weiter mit Deinem Game.
mfg
Sensei
*Edit*
Da viele davon sprechen was dann und wann passiert. Kleiner Tip: Mehr Vorbereitung erspart Dir später Probleme.
Eine gute rechtliche Basis lässt weniger Spielraum für Streit.
Prävention rulez

Zumindest in Österreich geht die Arbeiterkammer aktiv gegen Browsergames vor, die User bannen, um (aus Sicht der AK) bezahlte Leistungen nicht erbringen zu müssen. Solltet ihr also User bannen, ist es sicherlich keine schlechte Idee, das Geld für die nicht in Anspruch genommene Zeit zurückzuzahlen. Außerdem beklagt die AK auch die "fast immer mangelhafte" Auszeichnung von Preisen, die sich vielfach im Fließtext verbergen. Außerdem wird nur selten darauf hingewiesen, dass meist nur die Testaccounts gratis sind.
Das sind die Aussagen, die man bei den zuständigen Stellen erhält. Auf der Homepage ( arbeiterkammer.at ) müsste das irgendwo so ähnlich noch mal stehen. Wobei ich sagen muss, dass ich nicht in der Position bin, um für die AK zu sprechen.
An Impressium und solchen Dingen stören sie sich dagegen wenig bis gar nicht. Dass ist wohl ein typisch deutsches Problem wegen dem Abmahnwesen, dass dort gerade Amok läuft.
Just my 2 Cents

@Frostbringer:
Eine ähnliche Rechtslage findest du auch in Deutschland....
Daher kann ich deinen Vorschlag nur unterstützen.
Falls ich jemals Gebühren sammeln sollte, werde ich nicht angebrochene Monate bei einem Benutzerausschluss zurücküberweisen.
> Wenn er sich verhält wie die Axt im Walde, hat auch er mit Sanktionen zu
> leben, was ist das für ne dusselige Aussage, das würde nicht greifen?
So ist das gültig....
Aber so nicht:
> ... das niemand Ansprüche auf einen Account hegt ...
> ... Den Moderatoren Freisteht Accounts zu Sperren/Bannen ...
> ... etc. ...
Sobald man für einen Account zahlt, hat jemand Anspruch auf diesen. Verwirkt dieser Nutzer den Anspruch DURCH irgendetwas (Bugusing, mangelhaftes Verhalten, etc), erst DANN darfst du ihn rausschmeißen.
Aber die Formulierung 'Wir können dich kicken wann wir möchten' ist nichtig und damit angreifbar.
BTW: BG´s (Yeah, sogar mit Accent aigu) und AGB's gibt es nicht. (de.wikipedia.org/wiki/Deppenapostroph)

und AGB's gibt es nicht.
***
Klugscheisser
Aber hast Recht. *g*

Also mal meine Meinung ...
In Deutschland ist die Verwendung des Impressums Pflicht (und das schon eine Weile). grund dafür ist das der Domain-Inhaber nicht konguent zum Websitenbetreiber sein muß. Dieses ist in der Regel bei den meisten BG's nunmal der Fall. Die Bestimmung, das es Pflicht ist, ergibt sich schon durch die z.Zt. extrem ausartende Abmahnungswelle gegen Webseiten-Betreiber.
Gleiches gilt für Österreich, da auch hier EU-Recht anzuwenden ist.
Was die Nub/AGB betrifft:
Ich würde ( und falls wir mal PremAcc anbieten sollten) prinzipiell NUB und AGB trennen. Du könntest z.B. in den NUB drin stehen haben..
"Keiner hat Anspruch auf seinen Account", das wäre dann für die kostenlosen Gamer. Grund hierbei, wenn du jemanden hast der Bugusing etc.. betreibt, kannst du Dich schnell von Ihm trennen.
Was die PremAccounts betrifft wird das ganze schon komplizierter. Prinzipiell hat der PremAccInhaber kein Recht, das bezahlte Geld wieder zu verlangen. Aber! Er könnte Schadensersatzanspruche wegen verweigerte Leistungserbringung stellen, diese könnten ( und hier ist sich der EUGH nicht einig ) sogar höher als der Anteil der bezahlten Monate sein. Den Nachweis, das der PremAccInh die Leistungen deinerseits verwirkt hat, wird schwer nachweisbar und durchsetztbar ist. Deine Argumente für die Leistungsverweigerung sind meistens (und das ist das traurige an der gesetzlichen Regelung) subjektive Erkenntnisse, die natürlich jeder anders sehen kann, so auch das Gericht u.U.
LG
Mike

Also
- Urheberrechte
- "Einkommens/Steuerproblematik"
- Verantwortlichkeit für Inhalte
- Internetrecht
ist noch lange nicht alles, ich habe zum Beispiel das entdeckt:

Deshalb" target="_blank">http://www.onlinegame-agency.de/index.php?x=1&y=11&nID=235
Deshalb frage ich mich jetzt auch, ob ich ein Kampfsystem in mein Wirtschaftsspiel integrieren soll weil man könnte es als Anstiftung zu Straftaten werten (was ich auf keinen Fall beabsichtige), wenn man davon ausgeht das es Gauner gibt die etwas "stehlen" bzw. das Personal des Gegners "schlagen"...
Aber dann wären ja so gut wie alle Spiele betroffen weil man sogar bei Brettspielen Figuren "schlägt" bez. den Mitspielern was "klaut" und bei Computerspielen egal welcher Art sind es ja auch immer nur Figuren...