Hallo, ich hab mal ein politisches Thema. Ich hoffe es endet nicht wieder in Beleidigungen..
Ich fasse kurz zusammen:
Deutschland hat ein Problem und das heisst "Geld". Wie auch viele Firmen wird Deutschland mit Krediten finanziert, wodurch viele Zinsen gezahlt werden müssen. Um diese Zinsen zu zahlen muss die Wirtschaft wachsen, allerdings kann man nur solange wachsen wie es Platz gibt und der ist bald verbraucht.
Es gibt schon lange die Idee von "freiem Geld". Auf dieses Geld dürfen keine Zinsen erhoben werden, stattdessen wird eine Benutzungsgebühr verlangt. So wird sichergestellt, dass das Geld im Umlauf bleibt und nicht die Reichen immer mehr Geld ansammeln. Das hat mehrere Vorteile: Schulden wachsen nicht exponentiell, nicht die Banken sondern der Markt bestimmt die Zinsen, die Inflation wird praktisch abgeschafft, das Geld wird sozialer verteilt.
Natürlich gibt es Risiken, aber viele schnelle Einwände lassen sich leicht widerlegen. Für die Reichen macht es kein Unterschied, ob sie ihr Geld durch die Inflation oder durch die Benutzungsgebühr verlieren. Die Banken werden vom Geldbunker zum Geldvermittler. Und es funktioniert auch schon weltweit in kleineren Tauschgemeinschaften die seit vielen Jahren existieren.
Auf jeden Fall wird keine radikale Revolution verlangt, sondern ein langsame Anpassung an das neue System angestrebt.
Der Platz hier würde nicht reichen alles zu erklären, deswegen ist hier ein Link zum einem E-Book, in dem alles steht:
userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/kennedy/
Wenn der Text euch überzeugt hat, dass es einen Versuch wert ist, könnt ihr das direkt dem Deutschen Bundestag mitteilen:
itc.napier.ac.uk/e-petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=8
Leider läuft diese Petition nur noch bis zum 17. Dezember, also redet mit euren Bekannten und Verwandten darüber und unterstützt es oder nicht, aber macht euch wenigstens Gedanken.
Freies Geld
gepostet vor 18 Jahre, 12 Monate von Krisch
gepostet vor 18 Jahre, 12 Monate von TheUndeadable
Erinnert mich insgesamt an Lokalwährungen, bzw Nullzinspolitik.
Lokalwährungen funktionieren in einer verschuldeten Gesellschaft recht gut, können aber nur im kleinen Rahmen bleiben.
Die Nullzinspolitik wird von jedem Volkswirtschaftler als Pseudowissenschaft abgetan. Nur mal als Anregung: Die Reichen besitzen im seltenen Fall große Barmittel. Im Regelfall besitzen sie einfach Immobilien, Anteile an Firmen oder sonstige Wertgegenstände.
http://de.wikipedia.org/wiki/Umlaufgesichertes_Geld (ein sehr positiv angehauchter Artikel)
Ich persönlich lehne diese Form des Geldes ab, da diese Theorie linksidealistisch angehaucht ist. So ist es zum Beispiel nicht mehr möglich über Jahre für eine große Weltreise oder Auto zu sparen. Weiterhin stellt sich die Frage, was mit dem eigenen Grundstück passiert, wenn dieses auch in dem Verfall eingerechnet wird. Wird dieses nicht in dem Verfall eingerechnet, so ändert sich nichts, da sich jeder 'Reiche' einfach Grundstücke kaufen wird.
"Gemäß der schulökonomischen neoklassischen Wachstumstheorie gibt die Konsumnachfrage hauptsächlich kurzfristige Wachstumsimpulse, während für ein nachhaltiges, langfristiges Wachstum das Sparen unerlässlich ist." - Wir müssen für schlechte Zeiten sparen. Was nutzt es, wenn wir das gesamte Geld für billige Konsumgüter rauspfeffern, wenn wir dann nicht in der Lage sind bei schlechten Zeiten für uns zu sorgen. Dies vergisst meiner Meinung nach diese Idee.
Weiterhin ist dein Eingangsstatement schon falsch:
"Wie auch viele Firmen wird Deutschland mit Krediten finanziert, wodurch viele Zinsen gezahlt werden müssen. Um diese Zinsen zu zahlen muss die Wirtschaft wachsen, allerdings kann man nur solange wachsen wie es Platz gibt und der ist bald verbraucht."
Welchen Platz? Ich denke du spielst ja auf die Divergenz von exponentiellem Wachstum der Zinsen und dem linearen Wachstum der Industrie an. Momentan wächst die Industrie mit etwa 1,0% bis 2,0% in Deutschland, also auch exponentiell. Im Gesamteuropa haben wir höhere Prozentzahlen. Ansonsten ist der Bericht 'Platz' sehr schwammig für eine Eingangsthese.
EDIT:
Ich sehe gerade folgenden Absatz im Wiki:
"Frage: "Wie soll eine Umlaufsicherungsgebühr auf die Bankeinlagen erhoben werden, ohne massive Eingriffe in den Datenschutz und das Bankgeheimnis vorzunehmen."
Antwort: Auf Bankeinlagen wird keine Umlaufsicherungsgebühr gelegt, der Wert der Bankeinlage bleibt für den Anleger gleich. Die Umlaufsicherungsgebühr gilt nur für Bargeld. Bankeinlagen werden dem Wirtschaftskreislauf in Form von Krediten wieder zur Verfügung gestellt und dort greift die Umlaufsicherung wieder. Der Hauptgrund einer Umlaufsicherung ist, eine Deflation durch Geldhortung zu vermeiden oder zumindest zu abzumildern."
Wo ist denn der Unterschied zu heute? Ich kenn nur wenige Leute, die sich soviel Bargeld ansammeln, dass man von einer Beeinflussung der Wirtschaft reden kann. Insgesamt erscheint mir das Konzept eher wie ein Hobby-Konzept zu scheinen.
LAST EDIT:
Weiterhin haben wir ja mittlerweile mehrere Anreize Geld im Umlauf zu halten:
- Konsumdruck: Durch Werbung werden wir verleitet Geld auszugeben
- Zinsen: Es lohnt sich Geld für andere zur Verfügung zu stellen
- Inflation: Geld entwertet sich so oder so mit etwa 2 bis 3% im Jahr.
Lokalwährungen funktionieren in einer verschuldeten Gesellschaft recht gut, können aber nur im kleinen Rahmen bleiben.
Die Nullzinspolitik wird von jedem Volkswirtschaftler als Pseudowissenschaft abgetan. Nur mal als Anregung: Die Reichen besitzen im seltenen Fall große Barmittel. Im Regelfall besitzen sie einfach Immobilien, Anteile an Firmen oder sonstige Wertgegenstände.
http://de.wikipedia.org/wiki/Umlaufgesichertes_Geld (ein sehr positiv angehauchter Artikel)
Ich persönlich lehne diese Form des Geldes ab, da diese Theorie linksidealistisch angehaucht ist. So ist es zum Beispiel nicht mehr möglich über Jahre für eine große Weltreise oder Auto zu sparen. Weiterhin stellt sich die Frage, was mit dem eigenen Grundstück passiert, wenn dieses auch in dem Verfall eingerechnet wird. Wird dieses nicht in dem Verfall eingerechnet, so ändert sich nichts, da sich jeder 'Reiche' einfach Grundstücke kaufen wird.
"Gemäß der schulökonomischen neoklassischen Wachstumstheorie gibt die Konsumnachfrage hauptsächlich kurzfristige Wachstumsimpulse, während für ein nachhaltiges, langfristiges Wachstum das Sparen unerlässlich ist." - Wir müssen für schlechte Zeiten sparen. Was nutzt es, wenn wir das gesamte Geld für billige Konsumgüter rauspfeffern, wenn wir dann nicht in der Lage sind bei schlechten Zeiten für uns zu sorgen. Dies vergisst meiner Meinung nach diese Idee.
Weiterhin ist dein Eingangsstatement schon falsch:
"Wie auch viele Firmen wird Deutschland mit Krediten finanziert, wodurch viele Zinsen gezahlt werden müssen. Um diese Zinsen zu zahlen muss die Wirtschaft wachsen, allerdings kann man nur solange wachsen wie es Platz gibt und der ist bald verbraucht."
Welchen Platz? Ich denke du spielst ja auf die Divergenz von exponentiellem Wachstum der Zinsen und dem linearen Wachstum der Industrie an. Momentan wächst die Industrie mit etwa 1,0% bis 2,0% in Deutschland, also auch exponentiell. Im Gesamteuropa haben wir höhere Prozentzahlen. Ansonsten ist der Bericht 'Platz' sehr schwammig für eine Eingangsthese.
EDIT:
Ich sehe gerade folgenden Absatz im Wiki:
"Frage: "Wie soll eine Umlaufsicherungsgebühr auf die Bankeinlagen erhoben werden, ohne massive Eingriffe in den Datenschutz und das Bankgeheimnis vorzunehmen."
Antwort: Auf Bankeinlagen wird keine Umlaufsicherungsgebühr gelegt, der Wert der Bankeinlage bleibt für den Anleger gleich. Die Umlaufsicherungsgebühr gilt nur für Bargeld. Bankeinlagen werden dem Wirtschaftskreislauf in Form von Krediten wieder zur Verfügung gestellt und dort greift die Umlaufsicherung wieder. Der Hauptgrund einer Umlaufsicherung ist, eine Deflation durch Geldhortung zu vermeiden oder zumindest zu abzumildern."
Wo ist denn der Unterschied zu heute? Ich kenn nur wenige Leute, die sich soviel Bargeld ansammeln, dass man von einer Beeinflussung der Wirtschaft reden kann. Insgesamt erscheint mir das Konzept eher wie ein Hobby-Konzept zu scheinen.
LAST EDIT:
Weiterhin haben wir ja mittlerweile mehrere Anreize Geld im Umlauf zu halten:
- Konsumdruck: Durch Werbung werden wir verleitet Geld auszugeben
- Zinsen: Es lohnt sich Geld für andere zur Verfügung zu stellen
- Inflation: Geld entwertet sich so oder so mit etwa 2 bis 3% im Jahr.
gepostet vor 18 Jahre, 12 Monate von Krisch
Ich kenne auch die Gegenargumente, allerdings geht der angegebene Text viel weiter. So wird auch eine Bodenreform vorgeschlagen um zu verhindern, dass mit Grundstücken spekuliert wird. Wie gesagt ist es am einfachsten selbst nachzulesen und dann selbst zu entscheiden.
Wenn die Petition erfolgreich wird, wird es auch keine großen Reformen geben. Es soll nur einmal darüber geredet werden und auch Versuche in größerem Umfang gestartet werden.
edit:
Wenn man mal die heutige Technik berücksichtigt, könnte man das alles Bargeldlos umsetzen und damit Umtauschaktionen oder Eingriffe in die Privatsphäre verhindern.
Wenn die Petition erfolgreich wird, wird es auch keine großen Reformen geben. Es soll nur einmal darüber geredet werden und auch Versuche in größerem Umfang gestartet werden.
edit:
Wenn man mal die heutige Technik berücksichtigt, könnte man das alles Bargeldlos umsetzen und damit Umtauschaktionen oder Eingriffe in die Privatsphäre verhindern.
gepostet vor 18 Jahre, 11 Monate von Amun Ra
Na ja...
Ich habe letzten Donnerstag ein Referat über intertemporale Konsumentscheidung von Haushalten gehalten.
Man kann beobachten das Individuen sich Wünsche lieber heute als morgen erfüllen.
Oft oder meist konsumiert er mehr als sein Einkommen her gibt, durch Kredite, Darlehen, Leasing...
Damit ein Haushalt Kreditnehmer sein kann, muss ein anderer Kreditgeber ( Sparer ) sein.
Wie kann man einem Sparer einen Anreiz geben auf Konsum in der Gegenwart zu verzichten ?
In dem er in Zukunft mehr konsumieren kann => ZINS !
Ich würde pauschal behaupten, ein absolutes Ding der Unmöglichkeit...
Ich habe letzten Donnerstag ein Referat über intertemporale Konsumentscheidung von Haushalten gehalten.
Man kann beobachten das Individuen sich Wünsche lieber heute als morgen erfüllen.
Oft oder meist konsumiert er mehr als sein Einkommen her gibt, durch Kredite, Darlehen, Leasing...
Damit ein Haushalt Kreditnehmer sein kann, muss ein anderer Kreditgeber ( Sparer ) sein.
Wie kann man einem Sparer einen Anreiz geben auf Konsum in der Gegenwart zu verzichten ?
In dem er in Zukunft mehr konsumieren kann => ZINS !
Ich würde pauschal behaupten, ein absolutes Ding der Unmöglichkeit...
gepostet vor 18 Jahre, 11 Monate von schokofreak
Wenn ich für eine Unternehmung Geld aufnehmen möchte. Dann berechne ich folgendes. Kriege ich mit dem Geld, dass ich in der Unternehmung einsetze, mehr Zins... als dass ich dem Kreditgeber bezahlen muss.
Ist hier zu erwarten, dass man einen höheren zinssatz erreicht, ist zu erwarten dass die Investition ev. rentiert. Ansonsten sicher nicht.
Sprich der Zins steuert, ob ich als Unternehmer Geld aufnehme um zu investieren. Somit ist der Zins entscheidend für das Wachstum. Zu hoher Zins = Investitionen gehen zurück; zu tiefer Zins = Investitionen gehen nach oben.
Investitionen gehen zurück hat wiederum die Konsequenz schlussendlich der Wert des Geldes sich verändert, genauso wie umgekehrt auch.
Was so viel heisst wie: Ist der Zins schlecht gewählt, geht es allen an den kragen. Na gut, nutzniesser einer inflation währen wohl die kommunistischen Kreise (wir alle sind arm, die ärmsten Schlucker sind ihre Schulden los)... abe rwollen wir das? Deflation hätte nicht so drastische Auswirkungen, da die meisten Reichen ihr Geld wiederum investiert haben... also nicht _nur_ provitieren würden.
Was will ich damit sagen? Fremdes Geld in Besitz zu haben kostet immer... wozu sollte ich Dir sonst geld geben, wenn ich dafür nix kriege? der Zinssatz ist entscheidend ob ich dir das geld gebe. Kann ich es selbst zu einer höheren Rendite anlegen, geb ich dir das nciht. Somit ist der Zinssatz von sehr vielen Faktoren abhängig.
Würde der Zinssatz durch eine simple "Formel" ersetzt... Geld hat pro Jahr einfach 1 % mehr / weniger Wert... whatever. Landen wir da, wo wir schon mal waren...
Dort wo auf die Zinsen noch kein Einfluss genommen wurde - glaub mir das wäre nicht gut!
Mal davon abgesehen dass heutzutage nicht die Banken den Zinssatz bestimmen...s prich deine ersten 2, 3 Sätze stecken schon voll von Unwissen.
Gruss
Ist hier zu erwarten, dass man einen höheren zinssatz erreicht, ist zu erwarten dass die Investition ev. rentiert. Ansonsten sicher nicht.
Sprich der Zins steuert, ob ich als Unternehmer Geld aufnehme um zu investieren. Somit ist der Zins entscheidend für das Wachstum. Zu hoher Zins = Investitionen gehen zurück; zu tiefer Zins = Investitionen gehen nach oben.
Investitionen gehen zurück hat wiederum die Konsequenz schlussendlich der Wert des Geldes sich verändert, genauso wie umgekehrt auch.
Was so viel heisst wie: Ist der Zins schlecht gewählt, geht es allen an den kragen. Na gut, nutzniesser einer inflation währen wohl die kommunistischen Kreise (wir alle sind arm, die ärmsten Schlucker sind ihre Schulden los)... abe rwollen wir das? Deflation hätte nicht so drastische Auswirkungen, da die meisten Reichen ihr Geld wiederum investiert haben... also nicht _nur_ provitieren würden.
Was will ich damit sagen? Fremdes Geld in Besitz zu haben kostet immer... wozu sollte ich Dir sonst geld geben, wenn ich dafür nix kriege? der Zinssatz ist entscheidend ob ich dir das geld gebe. Kann ich es selbst zu einer höheren Rendite anlegen, geb ich dir das nciht. Somit ist der Zinssatz von sehr vielen Faktoren abhängig.
Würde der Zinssatz durch eine simple "Formel" ersetzt... Geld hat pro Jahr einfach 1 % mehr / weniger Wert... whatever. Landen wir da, wo wir schon mal waren...
Dort wo auf die Zinsen noch kein Einfluss genommen wurde - glaub mir das wäre nicht gut!
Mal davon abgesehen dass heutzutage nicht die Banken den Zinssatz bestimmen...s prich deine ersten 2, 3 Sätze stecken schon voll von Unwissen.
Gruss