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Zerstört der JMStV die Browsergames?

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von Jackflash

Ich könnte kotzen, wie heuchlerisch die Neufassung des JMStV uns zerstören will. Die dicken Medien können sich drücken, weil an ihnen ja ein berechtigtes Interesse besteht, die kleinen werden zur Aufgabe gezwungen. Wer nicht klein Bei gibt, wird von Abmahnanwälten weggebomt :-(

Ich jedenfalls werde meine Projekte einstampfen, denn ich hab keinen Bock so einer Schmierkanzlei einen Orgasmus zu schenken, nur weil sie mal wieder ein Browsergame oder Blog fleddern konnten.

Ich finde es ja echt bedauerlich, dass ein paar wirklichkeitsfremde Wesen mal so eben das I-Net von einem Kulturraum in ein oligopolistisches Kackloch verwandeln. Schöne neue Welt, auf die wir da zusteuern. Hauptsache der "Bauer sucht Frau" Gucker kann sich auf bild.de die Titten und Splattergeschichten reinziehen.. von wegen berechtigtes Interesse und so.

Ich zieh jetzt nach Pakistan in so ein Abenteuercamp und baue dort meine Wut ab.

Peace

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von TheUndeadable

Ruhig, Brauner, Ruhig...

Nichts wird so heiß gegessen, wie gekocht.

Fazit und Handlungsvorschlag: Abwarten

Bei der derzeitigen Sach- und Gesetzeslage kann nur eines empfohlen werden: abwarten und beobachten. Denn es hat sich praktisch nichts geändert, weil die Möglichkeit Online Inhalte zu kennzeichnen nur auf dem Papier existiert, praktisch aber keinen Schutz vor staatlichen Maßnahmen bietet.

Lediglich das Impressum muss um die Daten eines Jugendschutzbeauftragten ergänzt werden, weil sonst Abmahnungen drohen.

Wer dagegen entwicklungsbeeinträchtigende oder jugendgefährdende Inhalte anbietet und sie Kindern und Jugendlichen zugänglich macht, lebt mit demselben Risiko wie bisher. So kann es passieren, dass die Behörden Inhalte aktiver prüfen und vielleicht Sperrverfügungen aussprechen werden. Auch eine Jugendschutzsoftware, die eine Kennzeichnung möglich macht, könnte auftauchen. Anzeichen für beides gibt es bisher noch nicht.

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von NobbZ

Ich soll also laut Auffassung von ein paar Rechtsanwälten einfach mal abwarten bis die erste Abmahnung im Kasten liegt?

Warscheinlich auch noch aus deren Kanzlei?

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von TheUndeadable

Original von NobbZ

Ich soll also laut Auffassung von ein paar Rechtsanwälten einfach mal abwarten bis die erste Abmahnung im Kasten liegt?

Warscheinlich auch noch aus deren Kanzlei?

Du wirst nicht der Erste sein...

Das Risiko würde ich eingehen, bevor ich eine kopflose Aktion starte.

Lieber würde ich überlegen, ob man diejenigen unterstützt, die geplant haben gegen diesen 'Staatsvertrag' vorzugehen. 

Was mich nur wieder wundert: Warum hat man solange nichts von diesem Vertrag gehört, wenn er scheinbar die Fundamente des deutschen Internets beschädigen wird.

http://www.fsm.de/de/jmstv-2011

Ich denke, dass hier parteipolitischer Schwachfug betrieben wird und die 'Netzgemeinde' mal wieder Probleme sieht, wo keine existieren. Siehe 'Hacker-Paragraph'.

Wie ich oben schon schrieb: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Ich bin zwar kein Freund des Staatsvertrags, im Gegenteil, aber für kopflose Aktionen wären mir meine Internetpräsenzen zu schade. Ich gehe hier von einer Panik-Mache der Netz- und Twitter-Gemeinde aus ohne zu recherchieren.

Es wird unreflektiert nachgeplappert was man auf anderen Internet-Präsenzen gelesen hat. Wie Bild-Leser und RTL-Zuschauer.

> > Bin ich nach dem neuen JMStV verpflichtet, mein Angebot zu kennzeichnen?
> Nein.

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von SysWar-Admin

sehr interessantes Thema, kam heute auch auf der Arbeit auf.

Werde mich da mal näher mit beschäftigen und schauen, was das für mich heist und cybing.de

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von TheUndeadable

Und ein weiterer, entwarnender Kommentar:

http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/12/01/warum-blogger-gelassen-bleiben-konnen/

Genau das haben heute einige Blogger angekündigt. Abgesehen davon, dass man politischen Flachsinn nicht durch Resignation besiegt, habe ich den Eindruck, der eine oder andere ist einer Dramatisierung der tatsächlichen Pflichten und Risiken erlegen, die sich aus dem JMStV für Blogger ergeben werden.

Wie wahr, wie wahr...

Wohl eine Twitter-Ente.

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von dewarim

Original von TheUndeadable

Und ein weiterer, entwarnender Kommentar:

http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/12/01/warum-blogger-gelassen-bleiben-konnen/


Das sehen aber nicht alle so ...

http://www.internet-law.de/2010/12/mein-blog-bleibt-online.html

"Also auch derjenige, der Inhalte online stellt, die mit “ab 12″ zu bewerten sind, braucht eine Alterskennzeichung oder muss anderweitig dafür Sorge tragen, dass der Zugang von Kindern und Jugendlichen entsprechend erschwert wird."

Und beim heutigen Abmahnunwesen bin ich lieber auf der sicheren Seite und biete ab 1.1. keine Seiten mehr an*, die mich einem unnötigen Risiko aussetzen.

Andererseits: vielleicht sollte ich mich mal als Jugendschutzbeauftragter für Onlinespiele anbieten. Qualifiziert wäre ich, und günstiger als die andernorts anvisierten 49 € im Monat kann ich das auch... wenn ich eine geeignete Haftpflicht finde

* zombie-domain.de

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von Max77

am besten ist wahrscheinlich einen großen Banner zumachen wo drauf steht "AB 18" und diesen erst bestätigen muss. Egal ob man inhalte hat die ab 18 oder ab 14 sind. Irgendwann kommt dann doch mal das wort "sche***" und dann pisst ein rechtsanwalt einem ans bein...

Ich frage mich echt wer soviel zeit haben kann um sich so eine neuregelung auszudenken?! Die sollen sich mal um wichtige dinge kümmern und nicht denn kleinen Mann niedermachen! Wisst Ihr wieviele OnlineShops, Games,..., dadurch zugrunde gehen?!

@Jackflash ich komme mit nach Pakistan ins Abenteurcamp.. :-)

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von barkeltheboon

Mal ehrlich. Kinderkacke. Das ist doch natürlich wieder son Unsinn von Leuten die keine Ahnung haben.

Niemand wird daran zu Grunde gehen. Ich würde auch sagen, erstmal ganz ruhig.

Diesen Blödsinn zu umgehen ist unendlich einfach,wie jeder von euch weiß. Man zieht zu einem ausländischen Anbieter um, der seine Server in einem der Freiheit mehr verpflichtetem Land stehen hat, als in unserer eingestaubten Parlamentsbutze.

Bzgl der Software zur Kontrolle. Nun, das schreit doch nach einer Gegenwehr im Namen der deutschen Browsergameszene. Wenn nicht wir, wer dann? Wenn nicht jetzt, wann dann? So sollten wir uns vielleicht eher konstruktiv mit dem Thema befassen und gemeinsam ein Netzwerk errichten über das Kinder und Jugendliche ihr Alter verifizieren müssen.  Ich bin gerne bereit meinen Anteil, zumindest schonmal auf planerischer Ebene zu leisten (bin leider sehr eingespannt im Studium). Falls ich mit der Anregung nicht ganz falsch liege und ihr das ganze vielleicht auch so seht, so schreibt mir doch einfach ;)

Ich finde den Schutz der Jugend wichtig, aber hier wird mal wieder am falschen Ende angesetzt. Ein freiheitliches Land braucht eine aufklärende, offene Auseinandersetzungen mit allen Themen von Kindesbeinen an. Wie sollen Kinder denn sonst lernen sich in dieser Welt zurechtzufinden und nach dem Guten zu streben. Der Mensch hat nunmal viele Seite,...wer diese nicht kennt, oder ihre Tragweite einzuschätzen vermag, wird schnell auf Irrwege geraten auf dem Weg zu einer besseren Gesellschaft.

Servus, Thomas

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von NeoWhoRU

Also ich sehs ebenfalls nicht ein meine Webseiten offline zu nehmen.

Ineressant fand ich den FSM Link von Undeadable - ich denke der Quelle kann man eher vertrauen als allen anderen ;)

Demnach besteht keine kennzeichnungspflicht - also mach ich auch keine.

gepostet vor 13 Jahre, 11 Monate von TheUndeadable
Demnach besteht keine kennzeichnungspflicht - also mach ich auch keine.

So ist das nicht korrekt.

Wenn deine Inhalte nur für Personen ab 16 geeignet sind (beliebige Definition einfügen), DANN besteht in der Tat eine Kennzeichnungspflicht. Aber die besteht auch ohne die Revision des Vertrages HEUTE schon.

Daher...

Nichts neues im Westen.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,732238,00.html

Vermutlich wird den Neuen das gleiche Schicksal ereilen wie den Alten: Man wird ihn ignorieren.

Ansonsten:

Und beim heutigen Abmahnunwesen bin ich lieber auf der sicheren Seite und biete ab 1.1. keine Seiten mehr an*, die mich einem unnötigen Risiko aussetzen.

Es gibt auch Menschen, die verlassen auch nur mit dem Fahrradhelm die Wohnung.

gepostet vor 13 Jahre, 10 Monate von D4rk5in

Original von mar1us

http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Die-Netzwelt-atmet-erleichert-auf_aid_942563.html

Passt zwar nicht zum Thema, aber ich kann es gerade nicht lassen, einen dummen Kommentar über die SPD abzugeben. Dazu ein Zitat aus dem Artikel:

"Die Union "entleibe sich selbst" und sei "politisch völlig unkalkulierbar geworden", wenn sie auf diese Weise mit ihrer Vergangenheit breche", hieß es am Dienstag von der SPD-Fraktion."

Sagt eine Partei, die vor Jahren mal S21 mitgeplant hat und neuerdings auch nicht mehr vollkommen dahinter steht. Das ist doch lachhaft ...

MfG

gepostet vor 13 Jahre, 10 Monate von NeoWhoRU

Hachja NRW ist schon nen tolles bundesland *g* :D

Nee find ich aber gut, daß NRW jetzt das Gesetzt kippen könnte.

gepostet vor 13 Jahre, 10 Monate von SpeedyGTD

und wech isser der gute

gepostet vor 13 Jahre, 10 Monate von TheUndeadable

Der Gute ist weg, der Alte, Schlechte gilt weiterhin...

gepostet vor 13 Jahre, 10 Monate von TheUndeadable
http://www.golem.de/1012/80195.html

"Jetzt fallen wir wieder in Steinzeitmechanismen wie Sendezeitbeschränkungen oder umständliche technische Zugangsbarrieren zurück, die bei Onlineanbietern mit einem nahezu vollständigen Userverlust einhergehen - das Ränkespiel der politisch Verantwortlichen ist für uns wirtschaftlich ein herber Rückschlag"

[...]

Sein Vize Heiko Hubertz, gleichzeitig Chef des besonders betroffenen Browserspielanbieters Bigpont.de, fordert: "Wir erwarten auch weiterhin ein klares Bekenntnis zur regulierten Selbstregulierung oder zumindest für ein gestütztes Selbstklassifizierungsverfahren. Es kann nicht sein, dass die Industrie nun die Suppe der Politik auslöffeln muss."

Wie befürchtet. Der Mob hat gesiegt, die Vernunft ist auf der Strecke geblieben.

Auch wenn der Jugendmedienstaatsvertrag keine Glanzleistung war, so war er für die deutsche Spieleindustrie besser als der momentan Murks.

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