Ad gladios - zum Kampf Ihr Glatiatoren!
Mit Gladiatus hat Gameforge das bereits aus Spielen wie Bitefight und Battleknight bekannte Spielprinzip nun in das antike Rom übertragen. Der Spieler kämpft als Gladiator in der Arena gegen seine Mitstreiter um Ruhm und Ehre oder versucht sich mit dem Erfüllen von Quests Gold und Waffen zu verdienen.
Was soll es da schon viel neues geben?! Mit etwas Skepsis betreten wir also das Rund der Gladiatoren Arena in der Erwartung mittelmäßiger Grafiken und altbekannten Spielmechanismen. Aber wie zu Caesars bestest Zeiten können wir nur sagen "Errare humanum est" II, denn Gameforge läßt sich mit seiner Neuerscheinung "Gladiatus" nicht lumpen. Die Startseite zeigt qualitativ hochwertige Grafiken, die den Vergleich mit einem PC-Spiele Layout nicht scheuen müssen. Dennoch wollen wir uns von Äußerlichkeiten nicht blenden lassen - viel wichtiger ist das "Innenleben"
"Bis repetita non placent" III denke ich noch und bin überrascht wie stimmig sich das Ingamedesign dem Startseitenlayout anfügt. Die Grafiken sind mit vielen Details geschmückt. Der Seitenaufbau ist logisch und perfekt in eine antike, römische Umgebung eingefasst. Störende Werbung ist erst gar nicht zu finden und so fühlt man sich schnell in die Welt der Gladiatoren hineingesogen. Die Navigation erfolgt über einfache Links, ist aber auch über die Stadtansicht möglich. Im Gegensatz zu dem herkömmlichen Spielprinzip wild andere Spieler anzugreifen und damit Geld zu verdienen besteht Galdiatus aus drei Hauptelementen. Die Arena, Missionen und Expeditionen.
"Panem et circenses" IV ist es wonach dem Volke dürstet und so stürze ich mich voller Tatendrang mit Schild und Schwert ausgerüstet in die Arena. Die Arena funktionert nach dem System einer Weltrangliste für Boxer. Ich kann lediglich die vier Mitstreiter in der Rangliste über mir angreifen. Das unfaire ausboten von kleineren und schwächeren Spielern wird damit verhindert. Das motiviert mich und so stürze ich mich gleich auf den Spieler vier Ränge über mir und siege! Nun muss ich mich erholen und so bleibt mir Zeit mich weiter im Spiel umzusehen. Neben den herkömmlichen Händlern für Waffen und Rüstung findet man ein Auktionshaus und einen Markt. Diese bieten einen regen Austausch von allerlei Gegenständen. Schwerter, Schilde, Rüstungen, Handschuhe - selbst Sandalen die ich mir nun mit Freude kaufe. Und das obwohl ich mir, nach einem handfesten Streit mit meiner Mutter nach meinem 12 Geburtstag sicher war, nie wieder welche anziehen zu wollen!
So ausgerüstet beschließe ich an einer Expedition teilzunehmen. Hier begegnen mir Monster, Kreaturen, Barbaren, Banditen, Dessateure, Wache, Piraten, Wölfe und wohl noch einiges mehr. Die vielfalt scheint kein Ende zu haben. Kaum bin ich von meiner Expedition mit 27 Goldstücken und einem Goldring zurück, kann ich auch schon wieder die Arena betreten. Die Kampfberichte sind ausführlich lassen den Spieler den Kampf nachempfinden. Allerdings sind mir die Texte dann doch einen Tick zu lang und so lese ich lieber was ich verdient habe.
Wem eine Expedition zu kurz ist geht man in die Taverne um sich dort mit Missionen versorgen zu lassen. Hier kann man extra Erfahrung und Gold verdienen indem man die in den Missionen geforderten Aufgaben erfüllt. Der Spieler kann sich so fast rund um die Uhr beschäftigen. Der Spielspaß geht weit über den Ehrgeiz in der Highscore möglichst weit oben zu stehen hinaus. Man möchte Missionen schaffen und wertvolle Gegenstände finden. Man will seinen Charakter trainieren und eine bestmögliche Ausrüstung kaufen. Das Spiel bietet viele Ziele auf die es hinzuarbeiten gilt.
Aber Stopp.... wir sprechen hier noch immer über Gameforge. Wo ist der Haken? "Auri sacra fames!" IV entfährt es mir und so mache ich mich auf die Suche nach der Ingamewährung, die mir bislang gar nicht aufgefallen ist. Entgegen dem Konzept diese dem Spieler möglichst agressiv unter die Nase zu reiben steht sie bei Gladiatus nicht zentral im Vordergrund. Dennoch ist es möglich seinen Charakter mit Rubinen aufzuwerten. Ein Premiumaccount bietet verschiedene Möglichkeiten über verkürzte Angriffszeiten und verlängerte Missionszeiten. Expeditionszeiten und Kosten werden reduziert, oder man erhält ein komfortables Nachrichtensystem. Darüber hinaus sind verschiedene Waffen nur mit Rubinen käuflich, bieten dann aber im höchstfall etwas mehr Stärke oder eine höhere Regeneration von Lebenspunkten. Alles in allem erscheint der Einsatz von Rubinen hier ausgewogen und in einem vollkommen vertretbaren Rahmen. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck unter dem Zwang zu stehen Rubine zu kaufen um gut mithalten zu können.
Fazit
Galdiatus ist kein typisches Spiel der "Großen". Trotz toller Grafiken wurde in diesem Spiel viel Wert auf das Gameplay gelegt und nicht darauf, wie man möglichst schnell Geld damit verdienen kann. Diese Rechnung wird von alleine aufgehen, lassen sich Spieler von dem Spielspaß anstecken, den Gladiatus trotz meiner kritischen und von Vorurteilen behafteten herangehensweise bietet. Fast könnte man meinen Gameforge will hier einen Imagewechsel einläuten, was angesichts dem Auftreten anderer Mitbewerber gelingen könnte. Ich kann also nur sagen: "Anschauen lohnt sich" und "In dubio pro reo" VI.
Fußnoten
I) Ad gladios - zum Kampf
II) Errare humanum est - Irren ist menschlich
III) Bis repetita non placent. - Wiederholungen gefallen nicht.
IV) panem et circenses - Brot und Spiele
V) Auri sacra fames! - Verfluchter Hunger nach Gold!
VI) In dubio pro reo - Im Zweifel für den Angeklakten