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Angespielt: Patrizier Online (Beta)

Angespielt: Patrizier Online (Beta)

Diesmal haben wir uns für unsere Angespielt-Rubrik ein relativ junges Spiel ausgesucht. Patrizier Online ist erst im letzten Herbst gestartet, befindet sich dementsprechend also noch in der Beta-Phase. Es kann aber trotzdem schon viele interessante Features und eine erstaunliche Spieltiefe bieten.

Hinweis: Händler des Nordens darf sich seit Juli 2005 offiziell "Patrizier Online" nennen. Laßt euch von den alten Screenshots nicht täuschen, das Spiel ist nach wie vor dasselbe.

Wir befinden uns im Nordeuropa des späten Mittelalters. Die Hanse ist auf dem Weg zur mächtigsten Handelsorganisation der bekannten Welt. Der Spieler startet als mittelloser, kleiner Kaufmann in einer von bis zu 360 Städten und macht sich mithilfe eines bescheidenen Schiffes daran, erste Handelsgewinne einzufahren. Es gillt zunächst aus 24 verschiedenen regional abhängigen Warentypen von denen jede Stadt 5 produziert, diejenigen auszuwählen, die die größten Gewinnspannen versprechen und einen nahegelegenen Hafen anzusteuern. Die Preise werden dabei allein von Angebot und Nachfrage bestimmt.



Navigation innerhalb einer Stadt

Je nach Erfolg der ersten Fahrten kann man sich früher oder später an die Erweiterung der eigenen Flotte machen. Hierfür stehen einem vier sich in Laderraum, Geschwindigkeit, Besatzung und Unterhalt underscheidende Schiffsklassen zur Verfügung. Diese können überdies individuell mit z.B. zusätzlichen Matrosen oder Kanonen zur Verteidigung gegen Piraten ausgestattet werden. Bleibt man zunächst auf einen einzelnen Schiffs-Konvoi beschränkt kann man mit steigendem Reichtum und Ansehen auch mehrere Konvois gleichzeitig auf Reisen schicken.

Besonders interessant ist die vollkommen durch die Spieler gestaltete Spielwelt. Neue Städte werden dynamisch mit steigender Spielerzahl gegründet. Von Beginn an produziert jede Stadt jedoch nur ein Minimum an Waren, hängt aber von einer Vielzahl von Faktoren ab, vorrangig natürlich vom Handel. Wachsen kann sie nur wenn die lokale Waren-Nachfrage von den Spielern ausreichend gedeckt wird. Fortgeschrittene Spieler können sich in den Städten niederlassen und sogar mit mit der Produktion eigener Waren oder Schiffe beginnen. Diese werden ganz normal auf dem Warenmarkt gehandelt und können von den anderen Mitspielern gekauft werden.

Auch das neben dem Handel zweite große Standbein des Spiels findet sich in den Städten: die Politik Einflussreiche Spieler können Bußgelder verhängen und Gerichtsurteile fällen. Der durch die Spieler gestellte Bürgermeister steht als Oberhaupt der Stadt für die Verwaltung gerade. In Fraktionen können sich die Spieler zusammenfinden um ihre Interressen besser durchsetzten zu können. Und nicht zuletzt ist die Politik der einzige Weg auf dem man zum Elderman, dem Chef der Hanse, gewählt werden kann.



Ein Ausschnitt der Spielkarte

Langzeitspielspass, Grafik ... und wenn Patrizier Online noch so viele Vorschusslorbeeren für sich einheimsen kann, so wird ihm das geringe Alter doch früher oder später zum Verhängnis. Spätestens wenn man so richtig in Fahrt ist und ein blühendes Handelsimperium aufgbaut hat, stößt man nämlich vor allem im Bereich Politik an allen Ecken und Kanten auf die leider noch zahlreichen Limitierungen des Spiels. Es ist zwar erstaunlich wie weit das Spiel in einer relativ kurzen Entwicklungszeit schon vorrangekommen ist, ein paar wichtige und viele kleinere Features sind leider aber noch nicht implementiert. Noch kommen sollen z.B. die Piraterie und der Tribut von seinen Städten fordernde Landesfürst. Trotz dieser Hindernisse kann man Patrizier Online allen wagemutigen Kaufleuten ruhigen Gewissens empfehlen. Alle anderen sollten es zumindest als Geheimtipp im Hinterkopf behalten und spätestens beim Erreichen der finalen Version mal reinschauen.

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