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#Aufschrei: Die Rolle von Frauen in Computerspielen

#Aufschrei: Die Rolle von Frauen in Computerspielen

Heldinnen stellen im Bereich der Computerspiele noch immer die Ausnahme dar, obwohl die starken Frauen langsam aufholen.

Lara Croft, die Protagonistin der Tomb Raider-Spieleserie zeigt, wie Heldinnen in Computerspielen funktionieren können. Auf der anderen Seite halten weibliche Charaktere aber oft nur als Blickfang für männliche Spieler her, wie aktuell das kommende MMORPG Scarlet Blade zeigt, in dem sehr knapp bekleidete Damen die Welt retten müssen.

Die Rolle der Frau in Computerspielen hat sich stark gewandelt und ist trotzdem noch immer nicht an dem Punkt angekommen, an dem männliche Protagonisten seit langer Zeit stehen. Zu Beginn des Computerspiele-Zeitalters hielten Frauen meist nur als "Jungfrau in Not" her, welche vom muskelbepackten Helden gerettet werden musste. So beispielsweise 1981 in Nintendos Donkey Kong, in dem ein damals noch namenloser, bärtiger Held eine junge Frau aus den Klauen eines Riesenaffen befreien musste. Doch schon Ms. Pac-Man zeigte 1982, das es auch anders geht. Hier steuerte man die Frau des bekannten Pac-Man durch ein Labyrinth. Dennoch blieb dies die Ausnahme.

Computerspiele wurden zu Beginn hauptsächlich für ein männliches Publikum entwickelt, die sich am ehesten mit einem männlichen Helden identifizieren konnten. Immerhin zeigten auch einschlägige Actionfilme, das hier meistens der Mann die Welt rettete. Lara Croft stellte 1994 mit dem Spiel Tomb Raider die Weichen für starke, weibliche Heroen in Spielen. Und es funktionierte. Tomb Raider wurde ein großer Erfolg, Lara Croft zu einer Stilikone. Seitdem setzen immer mehr Computerspiele auf weibliche Protagonisten oder geben zumindest die Wahl, ob man einen Mann oder eine Frau spielen will. Vor allem in Rollenspielen und MMORPGs ist die Wahl des Geschlechts der Spielfigur inzwischen zum Standard geworden - kein Wunder, spielen doch immer mehr Frauen Games, vor allem Casual- und Onlinespiele.

Dennoch gelangt man auch heute, im Jahr 2013, immer wieder an einen Punkt, an dem weibliche Helden für Probleme sorgen. So zeigen Artworks in Spielen meist Damen, die zwar vielleicht ein Schwert schwingen, dafür in Sachen Rüstungen ihren Schutz deutlich vernachlässigen und offenbar lieber in Unterwäsche in den Krieg ziehen. Das setzt sich auch in den Spielen selbst so fort, denn in vielen RPGs tragen Männer zwar Ganzkörper-Rüstungen, Frauen dafür meist nur einen Metall-Bikini.

Erst kürzlich wurde auch bekannt, dass es für das Entwicklerstudio DONTNOD Entertainment schwierig war, einen Publisher für ihr kommendes Action-Adventure Remember Me zu finden, da Protagonist Nilin eine Frau ist. Hier war die Aussage laut Creative Director Jean-Max Morris eindeutig: "Wir sprachen mit einigen Publishern, die meinten, 'Wir wollen das nicht veröffentlichen, weil es keinen Erfolg haben wird. Man kann keinen weiblichen Helden in Spielen haben. Es muss ein männlicher Charakter sein, ganz einfach.'" Und das, obwohl das dieses Jahr veröffentlichte neue Tomb Raider oder beispielsweise auch das Konsolenspiel Heavy Rain aus dem Jahr 2010 zeigen, wie ein Spiel mit einem weiblichen Helden funktionieren und sehr erfolgreich sein kann.

Offenbar haben wir immer noch einen weiten Weg vor uns, bevor Heldinnen in Computerspielen auf einer Stufe mit den männlichen Protagonisten stehen. Doch mit immer mehr Spielen, die zumindest die Option geben, eine Frau zu spielen, kommen wir diesem Ziel langsam aber stetig näher und dann dürfen Heldinnen vielleicht auch etwas Warmes anziehen, während sie die Welt retten.

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