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Browsergame Conference 2007: Entwickler unter sich

Browsergame Conference 2007: Entwickler unter sich

Nach den Jahren 2005 und 2006 wurde am 20. und 21.10.2007 die dritte bgc (Browsergame Conference) unter Leitung von Dr. Andreas Lober und dem Gamesdynamite-Team ausgerichtet. Die einzige speziell für die Browsergames-Branche ausgerichtete Konferenz in Deutschland vermochte es einmal mehr, große und kleine Betreiber und Entwickler anzulocken. Treffpunkt war, wie in den vergangenen Jahren auch, wieder Frankfurt am Main. Wir waren natürlich auch vor Ort und haben die wichtigsten Erkenntnisse hier für euch zusammengefaßt.

Die Veranstaltung wächst! Mit 245 Teilnehmern wurde nicht nur ein neuer Besucherrekord aufgestellt, sondern auch die Location wurde mit Räumlichkeiten in einem Gebäude der Johann- Wolfgang- von- Goethe- Universität in Frankfurt, deutlich vergrößert. Vom Anmeldebereich, über eine kleine Ausstellungsfläche für die Sponsoren, bis hin zum Vortragsraum und Catering wurde alles geboten. Allerdings wächst die Veranstaltung nicht nur in organisatorischer Hinsicht. Sie wird „erwachsen". Die Vorträge verbessern sich in Ihrer Qualität und waren nicht mehr komplett an den Gegebenheiten der noch jungen Branche ausgerichtet. Während noch im letzten Jahr Basiswissen, mit Vorträgen über den Aufbau und die Vermarktung von neuen Spielen im Vordergrund stand, waren in diesem Jahr auch Beiträge für etablierte Unternehmer von Interesse, wie z.B. das Thema „Investoren und Business-Pläne" von Mark Gazecki, oder „Onlinespiele in China" von Vertretern der Firma nexxter. Das die Branche selbst von Interesse ist, zeigt die Beteiligung der Firma Microsoft, die mit dem Redner Steffen Ritter das neue Microsoft Produkt „Silverlight" vorstellte. Aber auch andere Redner boten interessante Themen wie z.B „Kleine Spiele groß raus bringen" von Heiko Hubertz (Bigpoint), „Spieltiefe verständlich erreichen" von Stephan Wintermeier (Mediatainment), oder „vom Hobby Projekt zum Unternehmen" von Siegfried Müller (Traviangames).

Ein besonderes Highlight wurde mit der Podiumsdiskussion zum Thema „Zwischen Hardcore Strategie und Casual-MMOG: Quo Vadis Browsergame?" geboten. Veranstalter der bgc 2007, Dr. Andreas Lober, moderierte die Diskussion mit den Teilnehmern:
Heiko Hubertz (Bigpoint), Klaas Kersting (Gameforge), Frank Matzke (Sierra Online), Ingo Griebl (Burda:ic) und Gerald Hattenberger (Greentube). Hier sollten Fragen erörtert werden wie sich der Markt entwickelt und welche Einflüsse Firmen außerhalb der Browserszene bald auf den Markt einnehmen könnten. Unter anderem wurde zu Paymentsystemen wie dem Item-Sale Stellung bezogen. Die Teilnhemer sehen im Item-Sale dabei eine besonders kundenfreundliche und flexible Zahlungsart. Wer will, kann sich einen Gegenstand kaufen und wer das nicht möchte soll daraus keinen eklatanten Nachteil erfahren. Dies gelingt nicht immer, so Ingo Griebl. Europäische Firmen könnten noch eine Menge von asiatischen Firmen lernen, die in Sachen Item-Sale Balancing dem europäischen Markt mit 5 Jahren mehr Erfahrung darin, deutlich voraus seien. So soll es eben nicht sein, dass ein Kaufgegenstand extreme Vorteile bietet, aber er muss dennoch attraktiv genug sein um gekauft zu werden. Das nur die allerbeste Grafik in zukünftigen Spielen, der Schlüssel zum Erfolg sein soll, wusste Klaas Kersting zu widersprechen. Er setzt auf die Phantasie der Spieler, die eben nicht mit dem Highend Grafik Browserspiel angeregt wird. „Wir lesen ja auch noch Bücher - obwohl es Kino gibt", so sein Fazit, warum auch weniger grafisch starke Spiele, weiterhin am Markt erfolgreich sein können.

Eine Bereicherung für die Veranstaltung war die Reaktion der Ausrichter auf die letztjährige Kritik der Teilnehmer, zu wenig Zeit zum kommunikativen Austausch miteinander zu finden. Hierzu wurden nun ausreichend Freiraum geschaffen. Die konnte zum einen durch die Verteilung der Vorträge auf zwei Tage erreicht werden, zum anderen durch ausreichende Pausen zwischen den Rednern. Darüber hinaus fand man sich nach dem ersten Tag in angenehmer Atmosphäre bei einem kleinen Snack, Musik und Getränken zusammen. Dies führte zu angeregten Gesprächen unter den Entwicklern und Betreibern von Browserspielen. Neue Kontakte wurden geknüpft, alte Kontakte wurden aufgefrischt und an der einen oder anderen Stelle wurden möglicherweise auch neue und fruchtbare Kooperationen geschlossen. Man merkt - die Branche wächst zusammen und plötzlich stellt man fest, dass hinter dem Spiel des Mitbewerbers auch nur Menschen sind mit denen man hervorragend in einen reichhaltigen Erfahrungsaustausch treten kann.

Wenn es etwas zu dieser Veranstaltung zu kritisieren gibt, dann lediglich der Umstand, dass nur den Sponsoren der Veranstaltung eine Plattform für die Suche von neuen Mitarbeitern und Kooperationen geboten wurde. Meines Erachtens nach vollkommen legitim und auch durchaus verständlich, dennoch sollte diese einzigartige browsergame conference eine Gesamtplattform bieten um Mitarbeiter zu suchen oder Kooperationen zu finen. So wäre ein allgemeiner nicht kommerzieller Austausch von Partnerschaften sicherlich ein Bedürfnis vieler Hobby- und Semiprofessioneller Entwickler, die vielleicht einfach nur einen Programmierer oder Grafiker suchen, der sich noch im Studium befindet oder bereits fest an eine Arbeitsstelle gebunden ist, um gemeinschaftlich ein neues Projekt anzugehen.

Was wird es im neuen Jahr geben. Wieder neue Location? Neue Themen, neue Redner? Wir sind gespannt auf die bgc 2008!

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