Browserspiel des Jahres: The Age of Pirates
Bei unserer Abstimmung zum Browserpsiel des Jahres konnte sich Feenix ? The Age of Pirates überraschend in der Gesamtwertung durchsetzen und den ersten Platz belegen. Wir haben das Spiel daraufhin natürlich mal etwas genauer unter die Lupe genommen und geschaut, ob die Mischung aus toller Grafik, Karibik-Feeling und einer großen Portion Aufbau-Strategie auch wirklich halten kann, was der Titel ?Browserspiel des Jahres? verspricht.
The Age of Pirates, so der eigentliche Titel, wird von der Feenix GmbH aus Karlsruhe betrieben und entwickelt. Gegründet von zwei Studienfreunden hat es die Firma geschafft, das Spiel in nur 1 ½ Jahren bis kurz vor die Fertigstellung zu bringen. Das ist besonders eindrucksvoll wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um ein professionelles Computerspiel handelt, keinesfalls vergleichbar mit den ersten Browsergames. Die Entwicklung der Community verlief ähnlich rasant. Sie hat mit ca. 22.000 Spielern auf 2 Servern inzwischen eine wirklichu ansehnliche Größe erreicht.
Die Erfolgsgeschichte von The Age of Pirates ist nur verständlich, denn das Spiel macht es einem in jeder Hinsicht einfach es gern zu haben. Man fühlt sich von Beginn an wohl, dies geht schon beim reibungslosen Spieleintritt los. Zunächst gilt es sich für eine von drei Nationen zu entscheiden, unter deren Flagge man sich in das Geschehen einmischen möchte. Egal ob Spanien, England oder Frankreich, jedes Land hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Ehe man sich versieht, ist man Herrscher seiner eigenen kleinen Karibik-Insel und kann sich an den Aufbau einer grundlegenden Infrastruktur machen. Zwar gibt es kein eingebautes Tutorial, es ist aber definitiv auch nicht nötig. The Age of Pirates bietet ein sehr gut durchdachtes, intuitives Interface. Das Strategie-Prinzip ist selbsterklärend. Unsicherheiten werden durch einen Blick in den übersichtlichen Technologiebaum oder durch das sehr gut in das Spiel integrierte und ausführlich bebilderte Handbuch beiseite geräumt.
Bildhübsch ist überhaupt die gesamte Spielgrafik. Man sieht auf den ersten Blick: Hier waren echte Profis am Werk! Die Landschaft, alle Gebäude und die Einheiten wurden liebevoll in 3D modelliert bevor sie ihren Weg in das Spiel fanden. Dieser Aufwand macht sich durch positive Resonanz von den Spielern aber auch von anderen Entwicklern bezahlt. Jochen Bauer, Producer von „Anno 1503“ zum Beispiel, lobt das Spiel besonders für seine im Vergleich zu anderen Browsergames hervorragende grafische Oberfläche. Bei all der Grafik-Pracht empfiehlt sich allerdings dringend die Installation des Grafik-Packs. Selbst mit einem DSL-Anschluß geht der Seitenaufbau sonst manchmal nur sehr träge von statten.
Aber zurück zum Spiel. Es gibt über 30 verschiedene Gebäude und Produktionsstätten. Einige davon setzen andere Gebäude und/oder Forschungen voraus, die meisten können upgegradet werden. Dabei gilt es seine Bauvorhaben in weiser Voraussicht zu planen. Der Platz auf der kleinen Insel ist nicht unbegrenzt und die Hürde zur Seefahrt und somit zur Expansion ist am Anfang ziemlich hoch. Vom Hanf für die Schiffstaue bis zum Entermesser für die Matrosen benötigt man eine Vielzahl verschiedener Rohstoffe und Ausrüstungsgegenstände. Die zahlreichen dafür notwendigen, teilweise mehrstufigen Produktionsketten wollen zunächst erst einmal aufgebaut werden. Sollte der ein oder andere Rohstoff dann doch einmal knapp werden, kann man über den Kontor auch sämtliche zur Verfügung stehenden Waren handeln. Die Preise werden dabei dynamisch je nach Angebot und Nachfrage festgelegt.
Hat man endlich sein erstes kleines Schiff zu Wasser gelassen, ist es an der Zeit sich nach größeren Zielen umzusehen. Bei der Eroberung neuer Lande ist man von Anfang an gut dabei beraten, wenn man den Schutz einer Gilde sucht. Eine Besonderheit: Alle Mitglieder einer Gilde müssen derselben Nation angehören und es können später auch immer nur Angehörige einer anderen Nation angegriffen werden. Will man mit Freunden zusammen spielen, sollte man sich also schon im Vorweg auf eine Nation einigen. Zur Wahrung der eigenen Interessen steht einem ein stattliches Arsenal von 9 verschiedenen Kriegs- und Handelsschiffen zur Verfügung, die alle individuell mit Kanonen und Mannschaften bestückt werden können. Außerdem hat jede Nation eine einzigartige Spezialeinheit, so können die Franzosen mithilfe des Saboteurs beispielsweise die gegnerische Produktion lahmlegen. Kampfhandlungen beschränken sich derzeit leider auf das Angreifen und Plündern feindlicher Inseln und Kolonien. Der Kampf auf See steht derzeit aber ganz oben auf der Liste der Entwickler und wird in naher Zukunft erwartet. Man erhofft sich davon eine deutliche Steigerung der taktischen Möglichkeiten und noch mehr Langzeitspielspaß.
Nach ausführlichen Probespielen können wir unseren Lesern nur beipflichten. The Age of Pirates trägt den Titel „Browserspiel des Jahres 2005“ durchaus zurecht. Die Komposition aus prachtvoller Grafik, abwechlungsreichem Schauplatz und solidem Spielprinzip überzeugt in allen Disziplinen und kann sich getrost als Anführer einer neuen Generation von Browsergames sehen. Solche Qualitäten erwecken natürlich jede Menge Aufmerksamkeit. Seit März prangt das Logo des Spiels deshalb sogar auf der Webseite des Fernsehsenders Sat 1. Der Hype kann kommen! Das Mitspielen ist übrigens für alle kostenlos, mit einem Premium-Account erhaltet ihr Zugriff auf einige Grafik-Extras sowie zusätzliche Verwaltungs-Werkzeuge.