Das Ende des Diablo 3-Auktionshauses
Blizzard gab überraschend bekannt, dass das umstrittene Auktionshaus im Hack 'n Slay Diablo 3 abgeschaltet wird. Eine gute Entscheidung?
Überraschend teilte Blizzard in der Nacht zum 18. September mit, dass man das Auktionshaus im Action-Rollenspiel Diablo 3 zum 18. März 2014 abschalten wird. Als Grund wurde genannt, dass man festgestellt habe, dass das Auktionshaus die eigentlichen Grundprinzipien des Spiels zerstören würde, nämlich Gegner bekämpfen und gute Beute finden.
Bisher war es so, dass man richtig gute Items im Spiel nur extrem selten gefunden hat oder sie sich eben im Auktionshaus gegen Spielgold oder echtes Geld kaufen konnte. Dadurch kam es natürlich dazu, dass viele Spieler eher die Gegenstände im Auktionshaus gekauft hatten, als sie sich im Spiel zu erarbeiten. Hardcore-Gamer empfanden das als unfair und kritisierten Blizzard deswegen immer wieder.
Der Hintergedanke des Auktionshauses war, eine sichere und gute Handelsmöglichkeit für Spieler zu erschaffen, über welche Items im Spiel getauscht werden konnten. In Diablo 2 und auch World of Warcraft gibt es kein Auktionshaus, wodurch Items beispielsweise über Ebay verkauft werden. Es entstand eine regelrechte Wirtschaft außerhalb der Spiele. Das war Blizzard natürlich ein Dorn im Auge, da andere im Prinzip mit ihrem Spiel Geld verdienten, ohne, dass das Unternehmen etwas davon abbekam. Mit dem Auktionshaus wollte man diesem illegalen Handel zuvorkommen.
Die Abschaffung des Auktionshauses jetzt ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bringt man Spieler wieder dazu, mehr selbst zu spielen und sich anzustrengen, um gute Gegenstände zu finden. Andererseits öffnet man dem illegalen Handel nun wieder Tür und Tor, denn wenn die Items nicht mehr über ein Auktionshaus verkauft werden können, wird der Handel über Ebay wieder aufblühen.
Man hätte jetzt sagen können, man würde nur das Echtgeld-Auktionshaus abschaffen, aber weiterhin den Handel mit Ingame-Gold erlauben. Aber dies würde Goldfarmer auf den Plan rufen, welche über Börsen Gold an Spieler gegen echtes Geld verkaufen, sodass diese sich damit das gewünschte Item im Spiel kaufen können. Das wäre ebenfalls keine gute Lösung gewesen.
So bleibt Blizzard nach der Abschaffung des Auktionshauses nichts anderes übrig, als Börsen wie Ebay intensiv im Auge zu behalten und einzugreifen, wenn illegale Aktivitäten bemerkt werden. Und vielleicht fällt dem Unternehmen ja eine bessere Methode ein, den Handel zu kontrollieren, als ein Auktionshaus.
Dies könnte natürlich auch Auswirkungen auf MMORPGs haben. Blizzard hat beweisen, dass ein Auktionshaus nur bedingt bis gar nicht funktioniert, da dieses vom eigentlichen Spiel ablenkt. Daher ist zu bezweifeln, dass zumindest neue Onlinespiele des Unternehmens wieder etwas ähnliches bieten werden. Der Aufschrei der Spieler zum Auktionshaus war ja bei Diablo 3 schon groß. Ob sich andere Entwickler daran ein Beispiel nehmen und Auktionshäuser in ihren Spieler überdenken, darf bestenfalls bezweifelt werden. Aber wie heißt es so schön: Besser die Einsicht kommt spät, als nie.