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Das schwindende Interesse am MMORPG Genre - Kaum neue Spiele auf der E3

Das schwindende Interesse am MMORPG Genre - Kaum neue Spiele auf der E3

Die Spielemesse E3 ist vorüber und es wurden so gut wie keine neuen MMORPGs gezeigt. Neigt sich das Interesse am Genre langsam dem Ende entgegen?

Viele MMO-Fans hatten gehofft, dass auf der E3 neue Titel angekündigt werden. Der Herr der Ringe 2, Titan, SWTOR 2... Doch zu sehen waren außer den Spielen, die man eh schon kennt, keine wirklichen Neuerungen.

Natürlich wurde das aktuelle Addon von Neverwinter gezeigt, Swordsman Online war zu sehen, genau wie Richard Garriotts Shroud of the Avatar und auch Obsidian Entertainments und Team Allods neues MMORPG Skyforge war zu sehen. Aber wirkliche Kracher haben gefehlt. Auch Ubisofts The Division kannte man schon aus dem Vorjahr, auch, wenn das MMO zu den Highlights der diesjährigen Messe gehörte.

Doch woran liegt es, dass kaum neue MMORPGs angekündigt wurden? Zum einen hängt dies sicher mit der Langlebigkeit der Spiele in diesem Genre zusammen. Warum sollte Blizzard ein WoW 2 ankündigen, wenn sich World of Warcraft noch immer immenser Beliebtheit erfreut? Dasselbe gilt für Der Herr der Ringe Online oder Star Wars: The Old Republic. Es wäre zwar schön gewesen zu sehen, dass die Entwickler dem Genre die Treue halten und ihm eine rosige Zukunft voraussagen, indem sie Nachfolger ankündigen, doch wirklich nötig ist es derzeit offenbar nicht.

Ein weiterer Grund könnte die Übersättigung des Marktes sein. Es gibt derzeit unzählige MMORPGs auf dem Markt. Selbst Fans empfinden es mitunter als zu viel und glauben, dass diese Menge dem Genre nur schaden kann, so, wie damals unzählige Egoshooter im Zweiten Weltkriegsszenario dem Genre geschadet haben. Irgendwann hat man keine Lust mehr auf den Aufguss von immer demselben Spiel. Neue Ideen müssen her und die gab es auch in Form der MOBA und Panzer Onlinespiele. Davon gab es auf der Messe neue Spiele zu sehen.

Das MMORPG Genre braucht derzeit einfach zwei Dinge: 1. Eine Pause und 2. komplett frische Ideen.

Eine ähnliche Situation gab es Anfang/Mitte der 1990er Jahren, als zu viele Single Player RPGs den Markt überschwemmten. Die Spieler hatten keine Lust mehr auf das Genre. Erst Ende der 1990er/Anfang der 2000er Jahre entdeckten die Spieler wieder ihre Lust darauf. Ähnlich könnte es bei den MMORPGs funktionieren. Einige Jahre keine Spiele im Genre und die Spieler vermissen das Spielgefühl und bekommen wieder Lust darauf. Dies bemerkt man inzwischen schon mit dem Untergenre der Sandbox-MMOs. Ultima Online hat es vor über 15 Jahren vorgemacht, jetzt bekommen die Spieler wieder Lust auf das Prinzip.

Zudem sind dringend frische Ideen nötig. Immer und immer wieder einen WoW- oder Everquest-Klon nach dem anderen zu spielen, wird mit der Zeit öde. Vielleicht bringt Blizzard mit Titan ja diesen nötigen frischen Wind ins Genre, wie auch immer dieser aussehen mag. Doch Innovationen und neue Ideen sind nötig, um das Genre wieder aufleben zu lassen.

Man wird sehen, wie sich die Situation der MMORPGs entwickelt und ob auch im kommenden Jahr wieder neue Spiele fehlen. Und selbst wenn, täte eine Pause dem Genre sogar gut.

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