Die Freude am Wettkampf: PvP in MMOs
Der Wettkampf und damit PvP-Kämpfe ist für viele Spieler in den meisten Onlinespielen enorm wichtig.
Bei vielen Spieler von MMOs steht der Wettkampf-Gedanke im Vordergrund. Sei es, schnell der mächtigste Held zu werden, der die stärkste Ausrüstung besitzt oder sich in einem Zweikampf gegen einen anderen Spieler zu behaupten. PvP, Player versus Player, ist daher ein integraler Bestandteil eines MMOs.
Dies gilt sowohl für MMORPGs als auch für Online-Shooter, Strategiespiele oder auch Sport-Games. Spielt man mit anderen in einer Welt, so möchte man sich mit diesen Spielern messen, um zu zeigen, was man drauf hat und auch, um selbst zu sehen, wo man sich noch verbessern kann.
In MMORPGs ist der PvP-Aspekt besonders ausgeprägt. Hier gibt es sehr viele Optionen, die von einem einfachen Duell in einer Arena bis zu gigantischen Schlachten mit Burgbelagerungen und ganzen Fraktionskriegen reichen. Während ein Duell meist dazu dient, zu zeigen, wie stark man als einzelner Held ist, geht es in den Realm-versus-Realm- und Gildenkriegen darum, in der Gruppe zu agieren und für die Gemeinschaft zu kämpfen. Taktik und ein Gefühl für die Fähigkeiten des Charakters sind entscheidend im Gegensatz zum PvP in einem Online-Shooter, in dem die eigene Geschicklichkeit und das persönliche Können im Umgang mit Maus und Tastatur den ausschlaggebenden Faktor darstellen.
Eine Eigenheit von PvP ist das Playerkilling (PK). Player Killer genießen einen zweifelhaften Ruf und doch wird in vielen MMORPGs genau danach verlangt. Bei Playerkilling ist es möglich, jeden anderen Spieler anzugreifen, egal, ob dieser möchte oder nicht. Oft lauern Player Killer gerade Neulingen an bestimmten Stellen im Spiel auf, um sie zu überfallen. Während ein Teil der Online-Rollenspieler Spaß daran findet und auch den Reiz darin sieht, in einer gefährlichen Welt zu leben und immer vorsichtig agieren zu müssen, sehen es manche Spieler komplett anders. Sie verlieren den Spaß am Spiel, wenn sie immer und immer wieder von anderen überfallen und virtuell niedergemetzelt werden. Für einen Entwickler ist es daher immer schwierig, hier die Balance aus einer gefährlichen Spielwelt voller Banditen und einem spaßigen Spiel zu finden, in man nicht ständig das Zeitliche segnet.
Noch härter wird die Sache, wenn das sogenannte Full Loot ins Spiel kommt. Besiegt man einen anderen Spieler, so kann man ihm in einem Full Loot-System komplett alles wegnehmen, was er bei sich trägt. Ärgerlich für den Spieler, wenn er gerade mit seinem mächtigen Zauberschwert auf dem Weg zur Bank war, um dort eine große Menge Geld zu deponieren. Und genau diese Banken oder persönliche Häuser spielen in einem MMO mit Full Loot eine große Rolle, da hier die persönlichen Items sicher verstaut werden können. Full Loot bringt also eine weitere Gefahr und damit aber auch einen neuen Reiz ins Spiel. Man fragt sich also, welche Gegenstände man mitnehmen soll, um nicht gerade die besten Items zu verlieren, sollte einem ein Player Killer begegnen und man den Kampf mit ihm verlieren.
Daneben gibt es aber auch noch die Spieler, die sich überhaupt nicht am PvP beteiligen wollen und einfach nur in Ruhe Abenteuer erleben möchten. Sollte man diesen Spielern ein PvP-System aufzwingen? Andererseits, wenn es möglich ist, PvP an- und abzuschalten, dann leidet die Immersion des Spiels darunter. Denn warum kann man einen Spieler angreifen, einen anderen aber nicht?
PvP ist also ein zweischneidiges Schwert und ein heißes Thema sowohl für Spieleentwickler als auch für Spieler. Es sollte ein faires System sein und dennoch den Reiz der Gefahr beinhalten. PvP kann gerade bei MMORPGs entscheidend sein, ob ein Spiel sich durchsetzt oder nicht, ob die Spieler es annehmen oder nicht. Der Wettkampf-Gedanke ist so alt wie die Menschheit selbst und sollte in jedem Spiel berücksichtig werden, doch immer fair bleiben.