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Early Access - Fluch oder Segen?

Early Access - Fluch oder Segen?

Immer mehr Computerspiele, darunter auch MMORPGs, lassen die Spieler in einer Early Access-Version lange vor offiziellem Start mitspielen. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile.

Das kommende MMORPG Shroud of the Avatar lässt die Fans einmal im Monat an einem Wochenende die neueste Version ausprobieren. Aktuell befindet sich das MMO noch in einer Pre-Alpha-Phase, also in einem sehr frühen Entwicklungszustand, was bedeutet, dass es noch längst nicht fertig ist.

Erhofftes Ziel der Entwickler ist es, sehr früh Feedback der Spieler zu sammeln, um dieses schnell und relativ einfach umsetzen zu können, bevor das Spiel eventuell zu weit fortgeschritten ist und Änderungen an Features zu aufwändig oder sogar unmöglich wären. Allerdings laufen die Entwickler auch Gefahr, dass viele Spieler die Version als "fertig" erachten und sich darüber aufregen, wie schlecht das Spiel doch sei. Dies passiert auch bei Shroud of the Avatar immer wieder. Das Spiel befindet sich in einem spielbaren Zustand und gibt auch bereits einen einigermaßen guten Einblick in das, was die Spieler später erwartet. Es ist jedoch noch weit davon entfernt, "fertig" zu sein - sofern man dies von einem MMO überhaupt erwarten kann.

Einige Spieler tragen also den Eindruck eines unfertigen Spiels nach außen und verbreiten so schlechte Stimmung darüber, weil dies und jenes nicht im Spiel sei oder dieses Feature nicht so funktioniert wie angekündigt. Auch grafisch hinke das Spiel anderen Genre-Vertretern um Jahrzehnte hinterher. Dass es noch gar nicht fertig ist und es vermutlich noch Monate dauert, bevor es in einem "finalen" Zustand ankommt, wird ignoriert. Warum dies ignoriert wird ist die Frage. Viele interessiert gar nicht, in welcher Phase das Spiel ist, sie sehen, dass es spielbar ist und das ist alles, was zählt. Andere können mit Begriffen wie Pre-Alpha, Alpha oder Beta nichts anfangen. Wieder andere möchten einfach nur schlechte Stimmung verbreiten oder ihren Frust über die allgemeine Entwicklung des Spiels zum Ausdruck bringen und es schlecht reden, weil es nicht so wird, wie man sich das selbst vorgestellt hat.

Dennoch halten die Entwickler an Early Access fest. Denn nicht nur erhalten sie dadurch das bereits erwähnte frühe Feedback, Early Access bietet auch eine Möglichkeit, im Vorfeld Geld einzunehmen. Wer beispielsweise über Steam ein Spiel in der Early Access-Phase spielen will, muss dieses kaufen. Bei Shroud of the Avatar können sich die Fans Grundstücke und Häuser oder ganze Spielerstädte kaufen, die dann in den Early Access-Phasen ausprobiert werden können. So kommt schon vor Release eines Spiels Geld in die Kasse, welches zur weiteren Entwicklung genutzt wird.

Early Access ist also ein zweischneidiges Schwert, bei dem aber die Vorteile überwiegen können, sofern die Entwickler gute Aufklärung betreiben und die negativen Stimmen in den Griff bekommen.

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