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The Elder Scrolls Online angespielt - Hier ist der Name Programm

The Elder Scrolls Online angespielt - Hier ist der Name Programm

Wir konnten eine Preview-Version des kommenden MMORPGs The Elder Scrolls Online antesten und verraten euch, was euch erwartet.

Viele Fans der The Elder Scrolls-Serie fürchten, dass das MMORPG The Elder Scrolls Online zu MMO-lastig wird. Viele Fragen sich, wie sich der Titel denn spielt. Nachdem wir nun eine komplette Woche reinspielen durften, können wir sagen: The Elder Scrolls Online ist genau das, was der Name verspricht, ein The Elder Scrolls-RPG, das man online spielt.

Von der ersten Spielsekunde an fühlt man sich als Fan von Bethesdas RPG-Reihe wie zu Hause. Man ist ein Gefangener, der aus einem Kerker ausbrechen muss, wo man festellt, dass man sich in einer anderen Dimension befindet. Gemeinsam mit vielen anderen Gefangenen will man nun zurück in die Fantasywelt Tamriel fliehen. Unterwegs bekommen wir Hilfe von einem mysteriösen Propheten, der später noch eine wichtige Rolle spielt. Diese Sequenz dient als Einführung in das MMORPG, bevor man uns dann in die gewaltige Welt entlässt.

Je nachdem, welcher Allianz man angehört, startet man auch nach der Einführungssequenz in einer anderen Starterzone. Da wir uns einen Nord-Krieger erstellt haben, begann unser Abenteuer auf einer Insel im nördlichen Ozean. Wer The Elder Scrolls V: Skyrim gespielt hat, wird vor Freude aufjauchzen, da hier alles - von der Landschaft, über die Architektur der Bauwerke bis hin zu den NPCs an Skyrim erinnert. Hier erwarten uns erste Quests, welche uns quer über die Insel führen, bevor wir nach einer kleinen Story-Missions-Reihe mit dem Schiff auf dem Festland ankommen. Hier gehen die Abenteuer aber direkt weiter, denn eine Invasion einer verfeindeten Fraktion muss aufgehalten werden und außerdem erscheinen überall im Himmel merkwürdige Anker und Daedras machen die Landschaft unsicher.

The Elder Scrolls Online schreit einem direkt The Elder Scrolls in Gesicht. Sei es die First Person-Perspektive, die so gut im Spiel funktioniert, das man überhaupt nicht mehr in die sonst im Genre genutzt Third Person-Ansicht wechseln will. Auch die Art, wie man seine Skills steigert ist fast 1:1 aus der Elder Scrolls-Serie entlehnt. Zwar muss man bei einem Stufenaufstieg mit hinzu gewonnenen Ferigkeitspunkten neue Skills erwerben und kann auch bestimmte Fähigkeiten so verbessern, grundsätzlich wird man aber besser, indem man Waffen oder Zauber häufig benutzt. Wer also oft mit einer Zweihandaxt zuhaut, der verbessert mit der Zeit seine Fähigkeit im Umgang mit Zweihandwaffen. Wer eine leichte Rüstung trägt, wird in diesem Skill besser und so weiter.

Dies bedeutet aber gleichzeitig, dass man nicht auf eine Klasse festgelegt ist. Zwar wählt man zu Beginn eine Klasse aus und startet mit einigen vordefinierten Skills, man kann aber durch Nutzung anderer Objekte oder Zauber in andere Richtungen schwenken. Noch etwas, was aus der Hauptreihe entlehnt ist.

Die Missionen sind sehr abwechlsungsreich und bauen meist aufeinander auf. Da bittet uns ein Minenarbeiter, seine in Kristalle eingeschlossenen Kollegen zu befreien, nur ums daraufhin mitzuteilen, dass wir noch einen Daedra erledigen müssen. Oft stellen uns Quests auch vor Entscheidungen. Sollen wir die Burg verteidigen, die gerade angegriffen wird oder eher die Docks? Je nachdem, wie wir uns entscheiden, hat dies auch andere Auswirkungen. Eine Verteidigung der Docks führt dazu, dass die Festung überrant wird und hier alle NPCs sterben.

Apropos NPCs, diese sind professionell und Deutsch vertont und jeder hat meist eine kleine Geschichte zu erzählen. So werden selbst Nebenquests interessant. Eine Frau schleicht sich auf einen Friedhof, weil sie Blumen ans Grab ihres Geliebten legen will. Als wir den Geist dessen treffen, erklärt er uns, dass er die Frau nur veräppelt hat. Erzählen wir dieser davon, bricht es ihr das Herz und sie begeht Selbstmord.

Natürlich gibt es auch bekannte MMO-Quests, in denen man eine bestimmte Anzahl von Feinden ausschalten muss, doch diese halten sich in Grenzen. In Sachen Abwechslungsreichtum haben die Entwickler von ESO also ganze Arbeit geleistet.

Die Kämpfe laufen sehr actionreich ab und erinnern ebenfalls an die Auseinandersetzungen von The Elder Scrolls V: Skyrim. Man kann jederzeit Spezialangriffe ausführen, die sich wieder aufladen müssen. Mit dem Schild oder einer Zweihandwaffe blockt man Angriffe und kann Gegner auch kurzzeitig bewusstlos schlagen. Zauber und Bögen sind aus der Ferne hervorragende Methoden, um stärkere Gegner zu vernichten.

Crafting ist natürlich ebenfalls möglich und man stellt eigene Waffen her oder Tränke. Mit Dietrichen öffnet man Schlössen, was ein kleines Geschicklichkeitsspiel ist. Zur Immersion tragen auch die vielen Objekte bei, die man öffnen kann. Ein Sack voller Obst, ein Rucksack an einem verlassenen Lager, ein Fass am Pier... Überall gibt es was zu finden.

Während unserer Spielsessions in einer speziellen Presse-Beta kamen wir erstaunlich gut alleine voran. So spielte sich ESO während dieser Zeit fast wie ein Single-Player-RPG. Das könnte etwas sein, was MMORPG-Fans missfallen könnte. Wer also lieber alleine unterwegs sein möchte, kann dies tun und kommt auch so sehr gut voran. Natürlich dürft ihr euch aber auch mit anderen Spielern zusammenschließen und euch so gemeinsam in gefährlichere Höhlen wagen.

Was The Elder Scrolls-Fans ein wenig ärgern dürfte ist der Umstand, dass man nicht alles, was man irgendwo herumliegen sieht, auch mitnehmen kann. Als wir in einer Höhle nach einem Monster suchten und überall tote Soldaten und herumliegende Waffen entdeckten, waren wir doch leicht enttäuscht, dies alles im Gegensatz zu beispielsweise The Elder Scrolls V: Skyrim nicht mitnehmen zu dürfen. Auch tragen erledigte Gegner nicht immer das bei sich, was sie auch anhaben oder womit sie kämpfen - dies wurde vermutlich aus Balancing-Gründen so gehandhabt, um zu vermeiden, dass der Spieler zu schnell zu viele Items bekommt, die er verkaufen und somit reich werden könnte.

Grafisch kann das MMORPG in den Ultra-Einstellungen auf voller Linie überzeugen. Die Texturen sind detailliert und die NPCs und Monster sehen hervorragend aus. Man erkennt sogar besondere Merkmale wie Poren, Altersflecken oder Narben in den Gesichtern. Es macht großen Spaß, die riesige und wunderschöne Landschaft zu erkunden und nach Geheimnissen abzusuchen. Auch der Sound und die Musik tragen zur gelungenen Atmosphäre bei.

Die Spielzeit, die wir im MMORPG The Elder Scrolls Online verbringen durften, hat unheimlich viel Spaß gemacht. Wir waren selbst skeptisch, ob das MMO Spaß machen oder einfach nur ein 08/15-Genre-Vertreter werden würde. Natürlich hängt es auch davon ab, was man erwartet. ESO ist ein Themepark-MMORPG durch und durch, das anhand von unzähligen Quests durch eine Story führt. Wer große Sandbox-Elemente erwartet, wird eher enttäuscht. Ob das MMO auch nach Abschluss der Story noch Spaß macht, das ist eine andere Sache, die wir nicht beantworten können, da wir das Ende der Story noch lange nicht erreicht haben. Dafür steckt zu viel in dem Spiel, es gibt zu viele Nebenquests und zu viele Dinge zu entdecken. Doch der PvP-Modus, in dem man im Land Cyrodiil um die Kaiserkrone kämpft, dürfte einige Zeit motivieren. Nur davon haben wir bisher noch nichts gesehen und werden darüber ein andermal berichten.

Daher können wir nur sagen, dass alle fans der The Elder Scrolls-Serie und Fans von Themepark-MMORPGs beruhigt sein können. The Elder Scrolls Online ist nämlich genau das, was der Name verspricht. 

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