Exekutionen in MMORPGs - Gerechte Strafe oder völlig übertrieben?
Im MMORPG Guild Wars 2 wurde die Spielfigur eines Cheaters öffentlich hingerichtet. Ist dies eine gerechte Strafe?
Klar, dass sowohl ehrlich spielende Gamer als auch Entwickler nicht erfreut sind, wenn jemand durch sogenannte Exploits unfaire Vorteile im Spiel erlangt und diese obendrein ausnutzt. Im MMORPG Guild Wars 2 gab es für einen solchen Cheater nun drastische Maßnahmen: Seine Spielfigur wurde öffentlich exekutiert.
Seitdem diskutiert die MMO-Community, ob es sich dabei um eine gerechnet Strafe gehandelt hat. Dem Cheater wurde zuvor der Charakter wegenommen, ein Game Master loggt sich in diesen und und nahm stellvertretend für den Spieler an der Exekution teil. Er zog den Charakter aus und hüpfte von einem Turm in die Tiefe. Nach dem "Tod" der Spielfigur wurde der Account permanent gelöscht. Es ist nicht der Bann des Spielers oder die Löschung des Accounts, die zu den Diskussionen führt, sondern das an den Pranger stellen und anschließend öffentlich Hinrichten. "Muss das sein?" fragen einige Spieler.
Es ist wohl eine recht effektive Methode, da viele Spieler an ihrem Charakter hängen und nicht möchten, dass er erniedrigt wird. Schließlich ist man in der Welt bekannt und hat einen Ruf zu verlieren. Da überlegt man es sich zweimal, ob man cheatet und dann eine solche Strafe in Kauf nimmt. Dennoch sind es auch mittelalterliche Bestrafungsmethoden. Jemanden an den Pranger zu stellen oder öffentlich denunzieren ist inzwischen verpönt. Andererseits spielt Guild Wars 2 nicht in unserer, sondern eher in einer mittelalterlichen Welt.
Es ist eine schwierige Situation, auf die es keine klare Antwort gibt. Man wird sehen, ob sich so etwas in Zukunft weiter durchsetzen wird oder ob man wieder zu subtilieren und "zivilisierteren" Methoden zurückkehrt.