Fliegende Namen - Immersion gegen Information
Über den Köpfen schwebende Namen von Spielern in MMORPGs können Atmosphärekiller sein, sind aber auch nützlich.
In einem MMORPG steht soziale Interaktion im Vordergrund. Daher benötigt man gewisse Funktionen und Informationen, welche die Kommunikation mit den Spielern vereinfachen und auch überhaupt erst ermöglichen. Dazu muss man beispielsweise wissen, mit wem man überhaupt spricht.
Man benötigt also eine Möglichkeit, um Spieler voneinander unterscheiden zu können. Viele MMORPGs nutzen keine High-End-Grafik, die es den Spieler ermöglichen würde, sich anhand von Gesichtern, Körperbau und anderen Merkmalen zu unterscheiden. Oft sehen sich viele Figuren sehr ähnlich oder sogar gleich aus. Daher hat es sich eingebürgert, dass über den Köpfen anderer Spieler deren Namen schweben und zum Teil auch ihre Gildenzugehörigkeit. So weiß man, wie wem man es zu tun hat und erkennt Spieler auch schon aus der Ferne.
Nachteil davon ist, dass die Immersion und Atmosphäre darunter leidet. Denn ständig schwebene Name zu sehen sorgt nicht dafür, dass man sich wie in einer anderen Welt fühlt und in diese Welt eintauchen kann. Eine Alternative hierfür zu finden, ist aber nicht einfach. Eine bessere Grafikengine zu nutzen, die es erlaubt, Spieler an den Gesichtern zu unterscheiden würde nicht viel helfen. Denn einerseits tragen die Spieler oft Rüstungen und Helme, andererseits benötigen Powergamer eine deutlich schnellere Methode, als erst zu schauen, ob man die Person erkennt.
Eine optionale Zuschaltung der Name ist sicher eine Lösung. Wer es "realistischer" haben möchte, nutzt einfach die Option nicht. Wen es nicht stört, dass überall Namen durch die Gegend schweben, der schaltet die Option einfach zu. In vielen MMORPGs fehlt diese Möglichkeit jedoch. Dies ist auch ein Grund, warum Powergamer und Hardcore-MMORPG-Spieler derzeit Kritik am kommenden MMO The Elder Scrolls Online üben. Hier gibt es keine über den Köpfen schwebene Namen von Spielern.
Generell sollten sich Entwickler von MMOs angewöhnen, so viele Optionen wie möglich bereit zu stellen, um den Spielern das Spiel zu ermöglichen, wie sie es gerne hätten. Optional zuschaltbare Namen und Hitpoint-Leisten, ein optional dauerhaft geöffnetes Chatfester und so weiter. Worauf die Entwickler achten müssen ist, dass ein Spiel aber mit allen Optionen immer spielbar bleibt, egal, ob jemand eine Option aktiviert hat oder nicht. Es dürfen keine Vor- und Nachteile entstehen. Eine Gratwanderung, die sicher viele Entwickler dazu veranlasst, lieber den einen oder den anderen Weg zu gehen.