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Frühstart in Onlinewelten - Early Access am Beispiel von Shroud of the Avatar

Frühstart in Onlinewelten - Early Access am Beispiel von Shroud of the Avatar

Immer mehr Entwickler setzen darauf, ihr Kunden früher als zum Release in ein Onlinespiel zu lassen.

Früher, als Spiele noch in einer Box im Handel gekauft werden mussten, spielte man ein mehr oder weniger fertiges Produkt, das vielleicht noch durch Patches verfeinert werden musste. Mit dem Aufkommen von Onlinespielen, im Besonderen MMORPGs, ließ man Spieler aber schon vor der Veröffentlichung spielen.

Dazu wurden die Closed und Open Beta-Phasen "erfunden", zu denen die späteren Spieler Zugang bekommen können. Dies hat den Vorteil, dass sich einerseits die Spieler vor dem Launch des Titels ein Bild des Produkts und sich damit vertraut machen können, andererseits werden die Entwickler dabei unterstützt, Fehler zu finden, das Balancing zu verbessern und generell Dinge zu finden, die noch nicht so gut funktionieren. Das Endprodukt profitiert von diesen großen Tests. Inzwischen ist es sogar schon so, dass man Spieler zu Alpha-Tests zulässt, um noch früher gewisse Features abändern zu können und noch früher wichtiges Feedback von den späteren Kunden zu erhalten.

Aktuelles Beispiel ist das kommende Online-Rollenspiel Shroud of the Avatar: Forsaken Virtues von Richard "Lord British" Garriott. Die wirkliche Entwicklung des Rollenspiels begann erst von rund sechs Monaten, erscheinen soll der Titel Ende 2014. Doch schon am 12. Dezember 2013 wird man ersten Spielern die Möglichkeit geben, im Rahmen einer Early Access-Phase erste Schritte in der noch unfertigen Spielwelt zu machen. Diese erste Phase wird noch nicht viel vom eigentlichen Spiel enthalten: Man kann sich einen Helden erstellen, mit diesem alleine eine Stadt erkunden, erste Gespräche mit NPCs führen, ein Haus dekorieren und das Inventar-System testen.

Phase zwei im Januar 2014 wird dann eine weitere Stadt, Crafting und Shopping sowie neue Individualisierungsoptionen für euren Helden einführen. In Phase drei, die im Februar stattfindet, könnt ihr dann erstmals online mit anderen spielen, chatten und gemeinsam eine dritte Stadt erkunden. Die vierte Phase wird im März beginnen und das Gebiet Hidden Vale mit zehn Szenarios, darunter Wildnisgebiete und Dungeons beinhalten, sowie das Magie- und Kampfsystem, Skills, Looting und erste Social Systeme einführen.

Wer sich also an der Early Access-Phase beteiligt, bekommt häppchenweise zum Testen Teile eines komplett unfertigen Spiels serviert. Echte Hardcore-Fans wird dies sicher nicht stören und im offiziellen Forum des Spiels machen die User schon Freudensprünge und zählen die Tage bis zum 12. Dezember. Aber macht man sich mit der Teilnahme an einem solchen Early Access nicht die Vorfreude für das eigentliche Spiel kaputt? Früher packte man das Spiel aus der Box, installierte es und wurde ganz hibbelig, bevor man sich endlich in das Abenteuer stürzen konnte.

Erscheint nun das fertige Spiel, so kennt man viele Teile bereits. Der Reiz des Neuen und die Überrschungsmomente sind dahin. Aber vielleicht hat sich dies im Laufe der Zeit auch einfach nur gewandelt und der Release eines Onlinespiels ist nicht mehr nur der Launchtag, sondern vielmehr ein längerer Prozess, in den auch die Kunden eingebunden sind. 

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