Fußball, wie er sein soll!
Um Werbespiele machen manche einen großen Bogen und das meist aus gutem Grund, versteckt sich dahinter in der Regel mehr Werbung als Spiel oder noch schlimmer ? ein Werbespot allein wäre unterhaltsamer. Nun präsentiert Coca Cola ein Browserspiel für Coke Zero und hier drängt sich die Frage auf, ob die Vorurteile auch in diesem Fall berechtigt sind.
Aber der Reihe nach. Das Spiel findet sich unter http://www.cokezerogame.de/ und gleich zu Beginn trifft man auf einen alten Bekannten. Natürlich nur dann, wenn man die Fernsehwerbung von Coke Zero kennt, genau, die mit der Ex-Freundin. Tim, so heißt unser Held, hat ein neues Problem. Da wollte er sich eben mal schnell mit zwei Freunden ein Fußballspiel im Fernsehen reinziehen und dann gibt der Fernseher kurzerhand den Geist auf. Aber eine, am Automat gezogene, Coke Zero löst das Problem.
Ab hier geht es eigentlich richtig los, Tim erhält eine Möglichkeit ins Stadion zu kommen und sich das Spiel Live anzusehen. Der Weg bis zur Lounge führt über 4 Etappen, die jeweils ein kleines Minispiel darstellen. Mit einem stuntreifen Sprung in einem Muscle Car ins Stadionparkhaus, genannt „Jump of Death“, geht es los. Um vom Parkhaus in die Katakomben zu gelangen gilt es mit einem Fußball die Wand einzuschießen, was sich „Powerball“ nennt. An den leicht bekleideten Mädchen in der Umkleidekabine kommt Tim nur vorbei, wenn er sie durch Kunststücke mit dem Ball beeindruckt, was die Macher „Freestyler“ nennen. Und schließlich gilt es sich dann noch einen Schlüssel im „Extreme Megaball“ zu angeln.
Das Besondere und das ist ein netter Pluspunkt. Wer will kann das Spiel ganz ohne Registrierung spielen, was sich dann Standard Version nennt. Wer dagegen die Vollversion zocken möchte, muss sich vorher auf CokeZeroGame.de registrieren, was letztlich zwei Vorteile hat. Erstens beinhaltet die Vollversion zusätzliche Grafikeffekte und coole Downloads und zweitens erhält man über die Registrierung 5 Gratis-Coins, wovon nur einer nötig ist, um an dem Gewinnspiel teilnehmen zu können (hier winkt ein Mega-Ticket-Paket für die Fußball EM 2008).
Wie aber sieht es nun mit dem Spiel an sich aus? Da wäre einmal die Präsentation, die man als rundum gelungen bezeichnen kann. Die Macher greifen in den Einspielern, das vor kurzem durch Quentin Tarantino und Robert Rodriguez Grindhouse Revival auf. D.h. hier und da knistert das Bild, zeigt Fehler oder vibriert leicht. Auch die Minigames sehen ganz gefällig aus und liefern keinen grafischen Bruch, bei „Powerball“ und „Freestyler“ wird dies besonders deutlich. Der Sound unterstreicht die Präsentation optimal und scheint einem Tarantinofilm entsprungen zu sein.
Und die Spiele? Hervorzuheben ist, dass alle Spiele in einem gewissen Kontext stehen oder anders gesagt, man kann verstehen warum man was, an welcher Stelle machen soll. Lediglich das „Extreme Megaball“ wirkt etwas deplaziert und natürlich geht es letztlich weniger darum, dass man es überhaupt schafft, als vielmehr wie und in welcher Zeit. Das wichtigste ist aber das Gesamtpaket aus Präsentation und Spiel. Und eben dieses Gesamtpaket hebt sich deutlich von den sonst so typischen Werbespielen ab. Wenngleich es natürlich letztlich Werbung bleibt, haben sich die Macher einiges einfallen lassen und zeigen wo der Trend hingehen kann. Einen Bogen jedenfalls, muss man um das Spiel nicht machen.