Genre und Schauplatz - die Hauptsuchkriterien
Nachdem im 1. Teil der Artikelserie ?Über die Kunst das richtige Spiel zu finden? allgemein erklärt wurde, was Browserspiele eigentlich ausmacht, befasst sich dieser 2. Teil konkret mit dem Spielefinder hier bei Galaxy-News.
Die Abbildung zeigt (1) wo in der Hauptnavigation von Galaxy-News der Spielefinder steckt und (2) markiert die beiden wichtigsten Suchkriterien, mit denen sich dieser Artikel befassen wird: Genre und Schauplatz.
Die anderen Hauptkriterien sind leicht erklärt.
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Unter Typ lässt sich zwischen Browserspiel und Clientspiel unterscheiden. Clientspiel heißt dabei, dass das Spiel nicht ohne Installation auf Ihrem Computer gespielt werden kann. Da bei Galaxy-News nur etwa 20 Clientspiele eingetragen sind - manche davon auch noch fälschlicherweise - könnt ihr dies zunächst ignorieren und bei „egal“ stehen lassen,
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Die Auswahl der registrierten Spieler geht von unter 100 bis über 10000. Dies ist allenfalls ein Hinweis darauf, wie viele Spieler tatsächlich auch aktiv spielen.
Auf die Problematik der Registrierung geht Teil 5 dieser Serie noch einmal detailliert ein. Da die Suche nicht in mehreren Kategorien gleichzeitig möglich ist, empfehlen wir auch hier zunächst die Einstellung „egal“. -
Mehrere Spielwelten treten dann auf, wenn nicht alle Spieler in einer Partie verwaltet werden. Dies kann durch das Spielprinzip bedingt oder aus rein technischen Gründen notwendig sein. Mehr als 75% aller eingetragenen Spiele verwalten die Spieler in einer einzigen Spielwelt, so dass auch hier gilt „egal“ ist für den Anfang gut genug.
Die erste Frage bei einem Spiel zielt fast immer auf das Genre ab. Das Genre ist eine künstliche Einteilung der Spiele nach ihrem Spielprinzip. Die Einteilung ist recht grob, aber noch das Beste Unterscheidungskriterium für eine Vorauswahl, denn es fasst einigermaßen ähnliche Spiele zusammen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass diese - und auch alle anderen - Informationen zu den Spielen ausschließlich auf den Angaben der Entwickler bzw. Betreiber des Spiels basieren und nicht auf ihre Richtigkeit oder Aktualität überprüft sind.
Derzeit werden bei Galaxy-News 5 Genres unterschieden.
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Rollenspiel: In einem Rollenspiel schlüpft ihr in die Rolle einer bestimmten Spielfigur (den so genannten Charakter) und lenkt dessen Aktionen in der vorgefundenen Spielwelt. Spielerisch ist dieses Genre durch folgenden Aspekte geprägt, die sich in fast jedem Rollenspiel wieder finden:
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Eine ausgeprägte Hintergrundgeschichte, die die Spielwelt und die Motivationen der Figuren erklärt. Häufig sind auch die Spielaktionen in Mini-Geschichten (sog. Quests) verpackt, deren erfolgreiches Absolvieren dem eigenen Charakter Belohnungen einbringt.
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Unterschiedliche Charakterwerte und Fähigkeiten, durch die sich Aktionsmöglichkeiten der Figuren stark unterscheiden können. Zum Beispiel die Unterscheidung zwischen Kriegern und Magiern in dem für dieses Genre typischen Fantasy-Setting (fast 50% der eingetragenen Rollenspiele sind an diesem Schauplatz angesiedelt).
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Ausrüstung, Charakterwerte und Fähigkeiten des eigenen Charakters können im Laufe des Spiels fast immer verbessert werden, sei es durch gewonnene Erfahrung, verdiente Belohnungen oder gefundene Schätze. Den eigenen Charakter immer weiter zu verbessern ist meist die spielerische Hauptmotivation in einem Rollenspiel.
Strategie: In einem Strategiespiel übernehmt ihr die Kontrolle über eine ganze Organisation, meist in Form eines unbeschränkten Herrschers. Die Spielaktionen finden hier in einem wesentlich größeren Maßstab statt: In den typischen Weltraum-Strategiespielen (etwa 30% der eingetragenen Strategiespiele) muss die Infrastruktur ganzer Planeten ausgebaut und über ganze Raumsektoren expandiert werden. Militärische oder paramilitärische (Bandenkrieg, Sabotagen, etc.) Konflikte finden sich in fast jedem Strategiespiel, sind jedoch kein Muss. Charakteristisch sind für Strategiespiele folgende Elemente:
Das Ziel ist es, die eigene Spielposition zu stärken und auszubauen. Es muss durch strategische Entscheidungen das quantitative Wachstum (Expansion) und qualitatives Wachstum (Ausbau der Infrastruktur und Forschung) miteinander in Einklang gebracht werden.
Es gibt einen direkten Wettbewerb mit anderen Spielern um knappe Ressourcen oder Raum zur Expansion. Die jeweils optimale Strategie ergibt sich dann nicht nur aus den Startbedingungen und den eigenen Vorlieben, sondern auch in Reaktion auf das Verhalten der anderen Spieler.
Wichtiger Hinweis: Stärker als in anderen Genres ist es in Strategiespielen üblich, andere Spieler im Spiel angreifen und in seiner Entwicklung zurück werfen zu können, zum Beispiel durch den Raub von Rohstoffen, die Zerstörung von Infrastruktur, oder sogar das Besetzen von Territorien. Für viele Spieler macht das den besonderen Reiz des Genres aus. Ihr solltet euch im Vorfeld jedoch darüber informieren, wie Form und Grenzen des Wettbewerbs in dem jeweiligen Spiel geregelt sind.
Manager: Unter
Managerspiele fallen alle Spiele, in denen ihr als Wirtschaftsführer
agiert und euer Unternehmen möglichst erfolgreich machen sollt.
Eine klare Abgrenzung zu Strategiespielen oder auch
(Wirtschafts-)Simulationen fällt zum Teil schwer, da bei einem
Manager auch strategisch agiert bzw. ein Wirtschaftssystem simuliert
wird.
Die mit Abstand häufigsten Vertreter des
Manager-Genres sind jedoch Sport-Manager - allen voran
Fußball-Manager. In diesen agiert ihr als Trainer/Manager
eures Vereins und müsst durch eine Mischung aus
wirtschaftlichen und sportlichen Entscheidungen eure Mannschaft an
die Spitze der Tabelle führen.
Simulation: Im Bereich Browserspiele ist dieses Genre recht schwer zu definieren, sind darin doch eine bunte Mischung unterschiedlicher Spiele eingetragen - von der globalen Wirtschaftssimulation, über quasi Strategiespiele bis hin zu Manager-Spielen. Als beste Faustregel zur Abgrenzung soll hier also folgendes definiert werden: Als Simulationen werden all die Spiele bezeichnet, die sich einen besonders hohen Realismus-Anspruch auferlegen. Ob dieser auch eingehalten wird, müsst ihr im Einzelfall selbst prüfen.
Fun: Fun-Spiele sind das genaue Gegenteil von Simulationen. Hier geht es alleine um den Spaß an der Sache - häufig in Form von besonders abgedrehten Szenarien oder einem besonders kurzweiligen Spielprinzip. Hier finden sich so manche unkonventionelle Perlen versteckt.
Neben das Genre als Was tritt bei einer Spielbeschreibung der Schauplatz mit dem Wo oder Wann.
Der Schauplatz oder auch das Setting macht aus einer abstrakten Spielmechanik eine atmosphärische Spielwelt, in die man als Spieler abtauchen kann. Dabei gibt es gleichermaßen realistisch/historische Schauplätze wie fiktive/phantastische Schauplätze, wie auf der Zeitleiste dargestellt.
Die Schauplätze nach Wichtigkeit:
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Weltraum, zu 90% Strategiespiele, bilden in der Kombination den Ursprung der Browserspiele. Dadurch, dass sich von diesen Spielen viele auch noch stark gleichen, ist ein Überblick im Bereich Weltraum/Strategiespiele schwer zu bekommen. Für die anderen Genres ist Weltraum jedoch ein gutes Kriterium. Während Weltraum zumeist reine Science-Fiction ist, gibt es auch einige Spiele, mit pseudo-realistischem Ansatz.
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Gegenwart umfasst den erweiterten Gegenwartsbereich von plus/minus 50 Jahren und ist in allen Genres stark vertreten. Stärkstes Genre hier sind Manager-Spiele, was daran liegt, dass davon 80% in der Gegenwart eingetragen sind, insbesondere die diversen Sport-Manager.
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Mittelalter ist mit Rittern und Burgen das zweitstärkste Genre für Strategiespiele, wobei auch realistischere Rollenspiele gerne im Mittelalter angesiedelt werden.
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Fantasy ist von der absoluten Anzahl etwa gleichauf mit Mittelalter. Allerdings dominieren hier die Rollenspiele.
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Zukunft ist sozusagen der nicht im Weltraum spielende Rest der Science-Fiction (Cyberpunk, Kampfroboter, etc.)
Zusammengenommen machen diese 5 Genres über 80% aller eingetragenen Spiele aus, wobei Fantasy/Mittelalter etwa so stark ist wie Weltraum/Zukunft. Die folgenden Genres sind daher von nachgeordneter Bedeutung:
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Unter Sonstiges fällt alles, was sich aus Sicht des Entwicklers nicht in den anderen Schauplätzen wieder gefunden hat. Neben durchaus einleuchtenden Ameisen und Teufeln finden sich jedoch auch Sportmanager und Wildwest-Strategie, die man durchaus unter Gegenwart bzw. Moderne erwartet hätte.
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Moderne ist genauso vielfältig besetzt wie Sonstiges, deckt es doch alle historischen Themen zwischen Mittelalter und Gegenwart ab, mit Ausnahme der Piraten.
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Piraten ist in der Unterhaltung (Film, Literatur) traditionell ein starkes Setting und zumeist romantisiert. Bei Browserspielen ist es noch dazu recht populär, weil es von der Spielstruktur her ähnlich den verbreiteten Weltraumspielen aufgebaut werden kann (Planeten => Inseln).
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Mit Antike folgt ein weiteres historisches Thema rund um Römer und die anderen Hochkulturen vor über 2000 Jahren.
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Unterwasser und Steinzeit stellen jeweils nur eine handvoll Vertreter und sind vermutlich nur deshalb eigene Schauplätze, weil sie bei der letzten Ergänzung der Datenbank gerade recht populär waren. Andere spezielle Schauplätze hätten sicherlich mehr Vertreter, aber die Fans von Unterwasser und Steinzeit wird es freuen.
Im nächsten Teil der Serie wird es um die wichtigsten Nebenkriterien gehen, insbesondere um den Aspekt der Zeit: Rundenlängen und Zeiteinteilung.