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Interview mit dem Macher von Travian

Vor kurzem startete die 2. Runde von Travian. Es ist eines der wenigen Browsergames, dass in der Antike spielt. Travian wird inzwischen von mehr als 3000 aktiven Spielern genutzt. Wir haben mit KEEN, dem Entwickler des Spiels gesprochen.

Kampfhoernchen:
Hallo, stelle dich am besten erstmal vor.



KEEN:

Mein Name ist Gerhard Müller, bin 22 Jahre alt und neben meinem Chemie Ingenieurstudium an der TU München programmiere ich am Browserspiel Travian. Im Internet kennt man mich als KEEN.



Kampfhoernchen:

Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Browsergame zu entwickeln?



KEEN:

Als ich das erste mal auf ein Browserspiel gestoßen bin, war ich von Anfang an fasziniert, wie viel Spieltiefe ein eigentlich recht einfaches Browserspiel bietet. Das war damals "Kapitalism", später habe ich dann auch mal "Inselkampf" und "Die Stämme" gespielt. Wie vielen anderen Spielern wohl auch kommen da viele Ideen, wie man es anders oder besser machen könnte.

Da ich schon Programmiererfahrung hatte, setzte ich mich eines Abends mal hin und fing an ein Browserspiel zu programmieren, was natürlich erstmal ziemlich schief ging. Nach ein paar Monaten hatte ich dann eine neue Idee und ich fing nochmal ganz von vorne an, das neue Spiel war Travian, das war vor gut einundhalb Jahren.



Kampfhoernchen:

Was bedeutet der Name "Travian", und warum hast du dich für ein Spiel in der Antike entschieden?



KEEN:

Der Name Travian bedeutet eigentlich nichts bestimmtes, ein römischer Kaiser hieß so ähnlich. Weltraumspiele gibt es bereits unglaublich viele, in der Antike war alles noch etwas überschaubar und die Zeit in der sich Julius Caesar noch mit den Galliern klopfte und die Germanen in ihren Wäldern hausten, erschien mir ganz interessant.



Kampfhoernchen:

Entwickelst du das Spiel alleine, oder steht dir ein Team zur Seite?



KEEN:

Die Programmierung erledige ich alleine, um die Serveradministration kümmert sich Sarge, der 2. Admin. Dazu gibt es eine Hand voll Leute, die mich im Support unterstützen, die FAQ erweitern usw. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die fleißigen Helfer.

Das Seitendesign habe ich zum Großteil alleine erstellt, für der Grafik habe ich glücklicherweise ich einen professionellen Illustrator gefunden.



Kampfhoernchen:

Erkläre unseren Lesern bitte das Spielprinzip von Travian.



KEEN:

Als Römer, Gallier oder Germane beginnt man mit einem kleinen Dorf, das von Rohstofffeldern, ähnlich wie bei "Die Siedler von Catan" umgeben ist. Die Spiel ist recht übersichtlich aufgebaut, viele Funktionen sind erst durch bestimmte Gebäude möglich. Zum Beispiel kann man erst einer Allianz beitraten, wenn man eine Botschaft erbaut hat.

Man baut zu Beginn erstmal ein paar Rohstofffelder aus, später kümmert man sich um sein kleines Dorf, damit es nicht dauerhaft klein bleibt. Wenn man Lust hat kann man nach dem Bau einer Kaserne seine Nachbarn überfallen, oder sich Rohstoffe auf die nette Art über den Marktplatz von den anderen Spielern besorgen. Auch später hat man wieder die Möglichkeit sein Reich friedlich durch Siedler zu erweitern, oder dem Gegner bereits vorhandene Dörfer abzunehmen. Das Spielziel war in der laufenden Runde, als erste Allianz ein Weltwunder zu errichten, was vor kurzem nun erreicht wurde. Daher wird es am 12. März einen Reset geben, dann kommt auch die neue Travian Version raus.



Kampfhoernchen:

Was erwartet die Spieler in dieser neuen Version?



KEEN:

Die größte Änderung, oder die zumindest meisten auffallen wird, ist die graphische Dorfübersicht, das Dorf sieht ein bischen wie bei den Asterix Comics aus. Auch die Karte erscheint jetzt in der Iso Perspektive und schaut nun deutlich hübscher aus.

Die Einheitenbalance wurde komplett überarbeitet, Allianzen können sich untereinander Verbünden, man wird Grafikpacks nutzen können und viele weitere kleine Änderungen, es würde jetzt aber zu lange werden, alle aufzuzählen.



Kampfhoernchen:

Wie viel Zeit muss man in das Spiel investieren, um erfolgreich zu sein?



KEEN:

Das kommt darauf an wie erfolgreich man sein will. Um in die Top 10 zu kommen muss man wie bei den meisten größeren Spielen schon einiges an Zeit inverstieren, wenn man aber keine Top10 Ambitionen hegt, kann man auch ganz gut mit 15 Minuten pro Tag auskommen. Es gibt eine Vielzahl von Statistiken, in der ein oder anderen kann man auch als Gelegenheitsspieler oder mit eher defensiven Spielstil "erfolgreich" sein. Aber das Ziel ist nicht der Erfolg, sondern der Spaß am spielen, und den kann man auch weiter unten in der Rangliste haben.



Kampfhoernchen:

Auf den Spiel-Seiten ist nur sehr wenig Werbung (gar keine???) zu sehen, wie finanzierst du dein Spiel?



KEEN:

Ich verzichte ich komplett auf Werbung, trotzdem ist das Spiel kostenlos. Es gibt aber die Möglichkeit für ca. 2?/Monat sich den Plus Account zu nutzen, dann kann man seine Berichte und Nachrichten archivieren, Direktlinks zur schnelleren Navigation anlegen, man bekommt die Uhrzeit ausgerechnet, wann wieder genug Rohstoffe zum Gebäudebau vorhanden sein werden und einiges mehr. Es sind aber alles Vorteile die in den Spielkomfort erhöhen, und dem Spieler keine unfairen Vorteile verschaffen. Damit lassen sich die beiden Server (Forum + Spiel) auch ohne Werbung finanzieren.



Kampfhoernchen:

Wie wird sich die Browsergameszene deiner Meinung nach in Zukunft entwickeln?

KEEN:



Ich hoffe mal, dass die Qualität weiter zunehmen wird und Browserspiele einer breiten Öffentlichkeit bekannt werden. Der Trend geht ja zum Glück in diese Richtung. Reine Hobbyprojekte werden es wohl in Zukunft schwerer haben, insbesondere wenn es das hunderste Weltraum-Aufbaustategie-Browserspiel werden soll. Größere Spielefirmen werden wohl auch in nächster Zukunft Browserspiele weiter links liegen lassen, aber viellleicht kommt da noch die ein oder andere Überraschung...



Kampfhoenchen:

Ich bedanke mich, dass du dir Zeit genommen hast, und wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit Travian.

KEEN:



Ich bedanke mich auch.


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