Ist PvP in MMORPGs überhaupt noch wichtig?
Viele MMO-Fans rufen nach Hardcore-PvP-Modi in Online-Rollenspielen. Doch Spiele, die diese bieten, sind meist wenig erfolgreich.
Schaut man sich das PvP-lastige MMORPG Das Tal an, so richtet sich dieses eigentlich genau an die Spieler, die bei so gut wie jedem neu angekündigten MMORPG nach Hardcore-PvP-Systemen rufen. Offenes PvP, Full Loot, PKs... all das ist in Das Tal möglich und dennoch scheint die Kickstarter-Kampagne zu scheitern.
Nur noch 29 Stunden haben die Entwickler, 50.000 Euro zusammen zu bekommen. Das ist eigentlich nicht viel, bedenkt man, dass andere Spiele meist das zehnfache oder mehr verlangen. Von diesen 50.000 Euro konnten bisher nur rund 27.000 erzielt werden. Doch warum? Wenn sich das Spiel doch an die PvP-Fraktion richtet?
Diejenigen, die in jedem Spiel nach Hardcore-PvP-Systemen verlangen sind eine kleine aber laute Minderheit. Sie stellen es gerne so dar, als würde ein Spiel nur dann erfolgreich sein, wenn es offenens PvP mit Full Loot und einem PK-System gibt. Doch eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall. Diese Systeme schrecken die meisten Spieler ab. Und jeder Entwickler möchte mit seinem Produkt Geld verdienen. Das geht aber nur, wenn möglichst viele Spieler dabei sind. Werden diese aber direkt von Hardcore-Elementen abgeschreckt, dann ist es so gut wie unmöglich, das ein Spiel wirklich erfolgreich ist.
Es könnte als Nischentitel existieren aber auch nur dann, wenn diese Nische nicht schon besetzt ist. Dass viele Hardcore-PvP-MMOs koexistieren, ist daher sehr unwahrscheinlich. Aus diesem Grund macht es auch wenig Sinn, in jedem neu angekündigten MMO nach derartigen Systemen zu verlangen.
Macht PvP in einem MMO noch Sinn? Definitiv. Denn Spieler messen sich gerne untereinander. Allerdings unter möglichst fairen Konditionen und ohne, dass der restliche Teil des Spielerlebnisses dadurch kompromittiert wird, dass andere einem diesen Spaß durch Hardcore-Elemente vermiesen können.