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Keine leichte Aufgabe - Abomodelle in MMORPGs bringen Entwickler ins Schwitzen

Keine leichte Aufgabe - Abomodelle in MMORPGs bringen Entwickler ins Schwitzen

Ein neues MMO mit Abo-Modell zu starten, ist eine schwierige Sache. Denn die Spieler erwarten dann entsprechend auch deutlich mehr in Sachen Content.

Früher war alles besser, mögen sich viele Entwickler von MMOs denken. Man entwickelte ein neues Onlinespiel und brachte es mit dem Abo-Modell auf den Markt, weil es keine alternativen Zahlungsmethoden gab und das Abo bei den Spielern anerkannt und akzeptiert war. Der stetige Geldfluss durch das Abo sorgte auch dafür, dass man sich problemlos um neuen Content kümmern konnte.

Heutztage sieht die Sache komplett anders aus. Free to Play hat den Markt übernommen und auch das Pay to Play-Modell von beispielsweise Guild Wars trifft bei den Spielern inzwischen auf mehr Akzeptanz als ein Abo. Dies liegt einerseits daran, dass sich die Spielgewohnheiten derjenigen, die mit dem Abo "aufgewachsen" sind, verändert haben, da sie nun aufgrund von Familie und Job weniger Zeit zum spielen haben und eine monatliche Gebühr daher in Frage stellen. Andererseits bieten Free to Play- und Pay to Play-Spiele inzwischen faire und kostengünstigere Methoden an.

Heutzutage ein MMO mit Abo auf den Markt zu bringen muss den Fans also extrem schmackhaft gemacht werden. Warum sollte man einen monatlichen Betrag bezahlen, wenn andere Spiele zeigen, dass es auch ohne geht? Also müssen sich Entwickler, die ein Abo für ihr Spiel nutzen wollen, extra stark in Zeug legen, um die monatlichen Gebühren zu rechtfertigen. Das bedeutet einerseits, dass man ein Grundspiel entwicklen muss, dass sich qualitativ und auch quantitativ von Free to Play-Konkurenten deutlich unterscheiden muss. Daneben erwarten Abonnenten auch, dass regelmäßig und in recht kurzen Abständen neuer Content für das Spiel erscheint, der sich auch wirklich lohnt. Und hier mitzuhalten, ist nicht einfach. Denn die Qualität und die Regelmäßigkeit zu halten, welche Spieler erwarten, wenn sie eine monatliche Gebühr bezahlen müssen, fordert ein sehr großes Entwicklerteam, welches diese Arbeit auch stemmen kann. Das wiederum ist mit sehr hohen Kosten verbunden. Dies führt wiederum dazu, dass man schauen muss, ob sich die monatlichen Einnahmen durch Abos überhaupt noch rechnen.

Ist das nicht der Fall, so muss ein optionaler Ingame-Shop eingeführt, was bei den Abonnenten aber wiederum auf keine Gegenliebe stößt, denn diese fragen sich dann, warum bezahle ich ein Abo, wenn dieses offenbar nicht alle Leistungen enthält und man in einem Ingame-Shop weiteres Geld ausgeben soll.

Ein MMORPG mit Abomodell auf den Markt zu bringen ist also mit vielen Risiken verbunden und fordert von den Entwicklern noch deutlich mehr Leistung, als das früher der Fall war. Ob diese Leistung auf Dauer erbracht werden kann, wird sich zeigen und wird auch für die Zukunft des Bezahlmodells mit verantwortlich sein.

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