Kölschgame-Entwickler Tobias Boelter im Interview
Vom Köbes zum Bonzen, so lautet das Motto vom Kölschgame, einem Browsergame mit besonderem Kölner Flair. Wir haben den Entwickler Tobias Boelter exklusiv bei GalaxyNews im Interview.
GalaxyNews: Hallo Tobias. Danke erstmal, dass du dir für uns Zeit genommen hast.
Mit 13 Jahren bist du auf die Idee gekommen das Kölschgame zu programmieren und hast es mit 14 fertiggestellt. Das ist wirklich beeindruckend. Woher hast du das nötige Know-How für so ein Projekt?
Tobias Boelter: Das Programmieren mit PHP habe ich im Privatunterricht gelernt, den ein Lernstudio angeboten hat. Mit diesem Wissen ausgerüstet habe ich dann einige kleinere Projekte durchgeführt, wobei mir Google immer geholfen hat wenn ich eine Frage hatte.
GalaxyNews: Was macht Köln für dich so besonders, dass du der Stadt ein eigenes Spiel widmest?
Tobias Boelter: Ich hatte die ganzen Mittelalter-Weltraumspiele satt und habe ein originelles, lustiges Spiel entwickelt, in dem die Spiel-Strategie trotzdem nicht zu kurz kommt.
Warum Köln? Ich liebe meine Heimatstadt und denke, dass ich da nicht der einzige bin und so auf ein relativ großes Publikum stoßen kann. Weil gerade mit so einer Spielidee kann man Leute zum Spielen animieren.
GalaxyNews: Kölner Stange, Stößchen oder Köbes, das sind Begriffe die außerhalb des Rheinlandes kaum jemand kennt. Denkst du dein Game könnte auch nicht Kölner ansprechen?
Tobias Boelter: Auf jeden Fall kann ich damit auch Ex-Kölner ansprechen oder welche, die regelmäßig zum Kölner Karneval fahren. Das zeigt auch meine Statistik: Die meisten Spieler kommen zwar aus Köln und Umgebung, aber viele kommen auch aus dem Rest von Deutschland.
GalaxyNews: Böse Zungen behaupten Kölschgame sei lediglich eine Kopie von Penngergame. Was hebt dein Game vom Spiel der Jungs von Farbflut ab?
Tobias Boelter: Das Spiel hat vielleicht ein bisschen Ähnlichkeit mit dem Pennergame, handelt aber von einem komplett anderem Thema und schließlich haben ja alle Browsergames etwas gemeinsam. Es gibt wahrscheinlich in jedem Browsergame Weiterbildungen/Skills und man kann sich Gegenstände kaufen und seinen Köbes/Penner/Krieger/U-Boot damit ausrüsten. Das Entscheidende sind aber die Einzelheiten und das Design und da unterscheiden sich beide Spiele eindeutig.
GalaxyNews: Du darfst ja mit deinen 14 Jahren noch nicht in der Kneipe Bier trinken. Woher weißt du wie der tägliche Betrieb in einem solchen Lokal überhaupt aussieht?
Tobias Boelter: Ich würde mal sagen das gehört zu dem Allgemeinwissen eines Kölners.
Außerdem kann ich dort doch auch eine Cola trinken.
GalaxyNews: Seit einer Weile wirst du von der Werbeagentur B2B for me unterstützt. Wie sind die auf dich aufmerksam geworden?
Tobias Boelter: Eigentlich habe ich bei denen angefragt, ob sie mal das Kölschgame vom Design her etwas aufpeppen können. Ich habe die gefunden indem ich in Google „Webdesigner Köln“ eingegeben habe. B2B for me hat dann für mich ein neues Konzept für das Design, die Navigation und die Einsteigerhilfe gemacht und schließlich das komplette Design neu gemacht. So wurde jede einzelne Seite aufwendig gestaltet, um den Inhalt jeder Seite grafisch zu unterstützen.
GalaxyNews: Du bietest eine Ehrenmitgliedschaft an und schaltest Werbung. Womit finanziert sich dein Spiel hauptsächlich?
Tobias Boelter: Man kann sagen 50:50 Werbung und Ehrenmitgliedschaft. Hoffentlich finde ich in Zukunft einen oder mehrere Sponsoren, z.B. eine Kölsche Brauerei, damit mal Geld in die Kasse kommt, weil im Moment gehen alle Einnahmen für Server und Entwicklung drauf.
GalaxyNews: Kölschgame wird sicher nicht dein letztes Projekt sein. Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Tobias Boelter: Erst einmal werde ich das Kölschgame weiter vermarkten und zusehen, ein paar mehr Mitspieler zu bekommen. Dann ist noch ein Alt-Game geplant, damit dann die Alt-Game-Spieler gegen die Kölschgame-Spieler antreten können, um zu klären, was das bessere Bier ist.