My home is my castle: Housing in MMORPGs
Wer ein MMORPG spielt, will früher oder später ein eigenes Haus oder eine Burg haben. Housing spielt daher in einem Online-Rollenspiel eine große Rolle.
Müde schleppt sich der Abenteurer in Richtung Stadt. Er hat den Drachen besiegt und sich einen Großteil von dessen Schatz genommen, den er in einem großen Sack hinter sich her zieht. Ach wäre das schön, all das Gold, die Juwelen und magischen Artefakte irgendwo lagern zu können. In einem kleinen Häuschen, in das man sich auch zurückziehen und sich von den Strapazen der Reisen erholen könnte. Oder noch besser: eine gigantische Burg mit Schatzkammer und Thronsaal...
Housing in einem MMORPG ist für viele Spieler ein wichtiger Bestandteil. Ein Haus zu besitzen gilt als Statussymbol. Man sucht sich einen guten Platz für das Eigenheim aus, wählt die Art des Hauses und zieht ein. Das Innere lässt sich individuell gestalten und man darf Trophäen seiner Abenteuer ausstellen, um sie anderen zu präsentieren.
Housing hat jedoch auch Nachteile. Im MMORPG Ultima Online gab es beispielsweise keine Begrenzung, wo wie viele Häuser stehen durften und so wurde innerhalb kürzester Zeit die Wildnis mit Gebäude zugepflastert, sodass eine Reise durch die eigentlich gefährlichen Gegenden des Landes zu einer Farce verkam, weil überall Häuser standen, was der Wildnis ihren Schrecken nahm.
Spätere MMOs setzten auf sogenannte Housing-Zonen. Nur hier durften Spieler ihr Eigenheim hinbauen, was aber zu Platzmangel führte, sodass sich nicht jeder ein Haus bauen konnte. Eine weitere Idee sind die Housing-Instanzen. Dabei steht das Haus nicht in der Welt, sondern in einer eigenen Zone, die gesondert betreten werden muss. Hier ist so viel Platz vorhanden, dass sich jeder ein Eigenheim errichten kann. Doch leider kann man sein Haus hier nicht so gut präsentieren, weil die Instanz dafür ja betreten werden muss.
Auch der Bau eines Hauses unterscheidet sich von Spiel zu Spiel. In vielen Themepark-MMORPGs kauft man sich einfach ein Haus oder wählt eines aus einer Art "Katalog" aus, welches dann auf dem Grundstück erscheint. In Sandbox-MMORPGs dagegen muss man erst die Rohstoffe für das Heim sammeln und es dann am besten gemeinsam mit anderen Spielern langfristig erbauen.
Aber es ist nicht nur möglich, ein Haus zu errichten. Entscheidet man sich, zusammen mit anderen in einer Gemeinschaft zu leben, kann man ganze Städte gründen, indem viele Häuser eng beieinander aufgestellt werden. In Sandbox-MMORPGs versorgen sich derartige Spielerstädte auch selbst, indem jeder Spieler eine bestimmte Aufgabe erfüllt, etwa Holz hackt, Fische fängt oder Brot backt sowie Hufeisen für die Pferde auf den Feldern schmiedet.
Wer gerne höher hinaus will, hat in einigen MMORPGs auch die Gelegenheit, sich eine Burg zu bauen. Dies dauert natürlich noch länger und eine solche Burg muss auch verwaltet werden, was Personal und ein Gefolge sowie entsprechend viel Geld erfordert. Zudem könnten Belagerungen stattfinden, durch welche diese Burgen - oder aber auch Spielerstädte - dem Erdboden gleichgemacht oder erobert werden können.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Housing in einem MMORPG funktioniert. Fakt ist, es bereichert ein Spiel ungemein. Partys im eigenen Garten zu feiern, einen Laden eröffnen, seine Schätze lagern zu können oder einfach nur mal einen Tag zu Hause verbringen, um sich von einem Abenteuer zu erholen - Housing gehört einfach in ein MMO.