Neulingstagebuch: Back to the Future
Eine ausserplanmässige Fortsetzung der hoffentlich beliebten Kolumne. Heute ohne viel Neues, dafür mit viel Action...
Vielleicht habe ich eine andere Auffassung von Action als ihr, allerdings fliegen hier heute keine Raumschiffe, Planeten oder knuffige Pelzwesen in die Luft. Anstelle davon gibt es ein interessantes Interview mit einem älteren X-Wars Spieler. Ansonsten ist diese Ausgabe der wöchentlichen Kolumne eher kurz, da es nur wenig Neuerungen gab.
Presenting... Jonas!
Beginnen wir gleich mit dem interessanten Part des heutigen Textes, dem Interview. Als Interviewpartner stand mir diesmal Jonas, ein schon länger aktiver Spieler und auch stolzer Spender von X-Wars zur Verfügung. Also ohne weitere Ablenkung:
TimeOut: So. Es wäre ganz gut, wenn du dich zuerst einmal unseren Lesern vorstellen könntest.
Jonas: Also, mein Name ist Jonas, da ich von Pseudonymen nicht viel halte genauso wie im RL. Als absoluter Anfänger habe ich nach ein paar Wochen GW, was zu dem Zeitpunkt schon sehr buggy und lahm war, von XWars gehört und mich dort angemeldet. Leider waren alle Accounts belegt, und ich hörte über ein Jahr lang nichts mehr von dem Spiel.
TimeOut: Also war dein erster Eindruck nicht besonders gut, weil du keinen Account bekommen konntest?
Jonas: Richtig. Allerdings war ich zu dem Zeitpunkt auch nicht so scharf drauf, dass ich jetzt nie wieder was davon wissen wollte, es war mir eigentlich eher egal. Völlig überraschend kam dann die Einladung zur Beta 3, und ich sicherte mir einen Account als Noberianer, da ich eher passiv spielen wollte. Angefangen als Noberianer, kam ich nicht richtig in Schwung, wusste nicht, was ich genau machen sollte (Newbie-Hilfe gabs damals noch nicht) und insgesamt hab ich eher lustlos rumgeklickt. Solange, bis ich ein Angebot von der Allianz ESH bekam damals.
TimeOut: Das Angebot sah wie genau aus?
Jonas: Ich wurde gefragt, ob ich denn Lust hätte in einer Allianz mit zu spielen, alles in allem sehr harmlos und freundlich. Also weder Drohungen, noch haltlose Versprechen. ESH war Mitglied der Meta Vortex, gegründet erst in der Beta3 und insgesamt noch alles recht frische Spieler, und der Umgangston war sehr locker, die Spielerfahrung ließ aber auch insgesamt etwas zu wünschen übrig. Kurz nachdem ich dort eingetreten war, wechselte ich meinen Account zu einem mit doppelt so vielen Punkten, dieser befand sich in eienr Galaxie mit zu der Zeit aktiveren Spielern. Nun also als Terraner und mit jemandem der etwas Ahnung hatte in der Nähe, machte das Spiel dann richtig Spaß.
TimeOut: Das klingt so, als sei das Spiel in Beta3 eher etwas langsamer und inaktiver gewesen, als es heutzutage ist. Hast du Ideen warum dem so sein könnte?
Jonas: Das lag eher an meiner Allianz und der Gegend in der ich war. Terraner-Galaxien waren damals schon als Noob-Galas verschrien und große, aktive Allies gingen eher zum Raiden dort hin. Insgesamt lief aber alles recht locker ab... Sprich, jeder der halbwegs aktiv war, hatte seinen Spaß am Spiel. Problematisch wurde das dann leider nur durch den Angriffsschutz: Je mehr Punkte man hatte, desto weniger konnte man raiden.
TimeOut: Weil es weniger Spieler in der eigenen Punkteregion gab?
Jonas: Einmal das, und auch weil diese Spieler zu aktiv waren, als dass man von ihnen Ressourcen abstauben konnte. Dies führte zu dem Einsatz von sog. Lowpointern. Also spezialisierten sich einige Spieler darauf, möglichst wenig Punkte zu machen, Schiffe zu kaufen und mit diesen dann Ressourcen für andere zu raiden.
TimeOut: Was ja nicht unbedingt im Sinn des Spiels und des Angriffschutzes liegt... Wie reagierte denn die Community darauf?
Jonas: Dieses Phänomen taucht jede Runde in X-Wars wieder auf, und die Community diskutiert sich die Köpfe heiß darüber, inwiefern das Lowpointertum dem Gameplay schadet oder nützt, und was man dagegen unternehmen könnte. Seitens der Admins wurden dann diese Runde (Beta 5) Nutzungsanforderungen für bestimmte Bauteile der Schiffe eingeführt. Man benötigt also bestimmte Forschungen, um gute und günstige Raumschiffe fliegen zu können. Allerdings gibt es momentan immer noch genügend Schiffe ohne solche Anforderungen.
TimeOut: Was ja aus Sicht des Spielhintergrunds nur logisch ist, aber wenn dann sollte es konsequent durchgesetzt werden.
Jonas: Besonders die, die im Handelsposten gekauft werden können, wie zum Beispiel das beliebteste Raidschiff "Hornet", bereiten einigen Leuten Probleme, anderen dafür ne Menge Ress. ;) An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass seitens Core angekündigt wurde, für die nächste Runde auch für diese Art von Schiffen Nutzungsanforderungen zu implementieren, aufgrund der starken Balancing-Veränderung soll dies aber nicht während der laufenden Runde geschehen.
TimeOut: Ich denke, dass dürfte den Lowpointern einen Riegel vorschieben, oder es zumindest erschweren. Was war denn dein interessantestes Ereignis in Beta3?
Jonas: Das interessanteste Ereignis in der Beta3 war Zweifelsohne die Bunkerplättung von Ischtan...
TimeOut: Na dann erzähle uns doch mal mehr darüber. Dann kommt hier auch mal etwas Action in die Kolumne.
Jonas: Leider kann ich den Kampfbericht nicht mehr ausfindig machen. Sir_Ischtan, damals Mitglied der Allianz [NoS], die wiederum mit [SR] und [RS] das Bündnis "Hades" formte, hatte auf seinem Planeten eine riesige Verteidigung aufgebaut, die lange Zeit als unbesiegbar galt. Organisiert von der, sicher auch über die Grenzen von XW hinaus, bekannten Allianz [SuN] folgte nun ein riesiger Schlag gegen diese Basis, an dem sich unzählige Allianzen beteiligt hatten. Der resultierende KB rief wieder lustige Diskussionen hervor, über Sinn und Unsinn von stationärer Verteidigung.
TimeOut: Stationäre Verteidigung ist in fast allen Browsergames ja als unsinnig bekannt. Wie sieht das in XW aus?
Jonas: Dort verhält es sich genauso. Es gibt zwar Bunker, die lange überleben, aber letztendlich wird jeder geplättet. Letzte Runde hat soweit ich weiss, der von TTG überlebt, da er in einer Randgalaxie stand und das Ende recht früh kam
TimeOut: Dann werde ich wohl keine Ressourcen dort verschwenden, Danke für den Tipp.
Jonas: Für Einzelspieler ist Planideff reine Ressverschwendung. Richtig große erfordern auch nen richtig großen Aufwand sie zu plätten und es gibt ne Menge Anerkennung für beide Seiten, aber unzerstörbar ist nichts. ;)
TimeOut: Das ist auch nur gut so, denn ansonsten würde jeder sich einbunkern und über die geschrotteten Flotten vor seiner Haustür lachen. Im Forum steht dein Titel als "X-Wars Spender", berichte uns doch mal bitte, was dich veranlasst hat für das Spiel zu spenden.
Jonas: Nunja, als PHP-Hobbyprogrammierer, kann ich grob den Aufwand einschätzen, den es kostet, um solch ein Spiel erstmal alleine zu erstellen, programmiertechnisch gesehen. Und dieser liegt verdammt hoch! Dazu kommt die Wartung, der Support, der ganze Ärger mit kleinen Flamern, die meinen alls runtermachen zu müssen, usw, usw, usw. da ich als immernoch-Schüler begrenzte Finanzen habe, belief sich meine Spende auf nur 15 EUR, aber da kommt dann der alte Spruch mit dem Kleinvieh zum Tragen. Es ist einfach eine Anerkennung für die Admins. Ebenso, wie die Allianz [AnC] Degola ne Flasche Whiskey hat zukommen lassen zu Weihnachten. ;)
TimeOut: Das finde ich eine gute Einstellung zu diesem Thema. Es gibt viele Leute die einfach den Aufwand hinter Browsergames nicht anerkennen oder meinen alles im Netz gratis bekommen zu können. Schön das es noch Ausnahmen gibt, selbst wenn es nur "Kleinvieh" ist.
Jonas: Oder wie andere versucht haben Kaufgemeinschaften für Degos Wunschzettel bei Amazon zu bilden. Auch wenn ich da mit meiner Meinung in der Minderheit bin, ich hätte nichts dagegen für ein Spiel wie X-Wars einen kleinen, regelmäßigen Beitrag zu zahlen. Selbst wenn es in dem momentanen Stadium ist. Natürlich steht das leider Ausser Frage, da bei einem kostepflichtigen Browsergame, noch mehr Leute FORDERN würden, anstatt mal zu sehen, dass sie mit dem Beitrag so eine Arbeit FÖRDERN können.
TimeOut: Ja, Degolas Wunschzettel ist auch eine interessante Erfindung, die aber auch nur durch die starke Bindung der Admins an ihre Community funktionieren kann.
Jonas: Die Bindung an die Community ist eine zweischneidige Sache.
TimeOut: Wie würdest du denn die Community und auch die Arbeit der Admins und Supporter bei XW generell und im Vergleich zu anderen Spielen beurteilen?
Jonas: Dazu fehlt mir leider ehrlich gesagt der Vergleich. ;) Aber was die Community betrifft, so sind auf jeden Fall die RL-Treffen zu erwähnen: Sie sind für mich inzwischen fester Bestandteil von X-Wars. Leider hat es durch dumme Umstände beim letzten Treffen nciht geklappt, dass Core und Degola kommen konnten, aber das war sicher nicht die letzte Möglichkeit. ;) Was den Online-Support betrifft, so würde ich das meist als "passiven Support" betrachten, wenn im Bugforum klammheimlich der Status eines Bugs auf "solved" gestellt wird, ohne weiteren Post. Je nach Zeit gibt einer der Admins mal nen Kommentar ab, aber da beide einer geregelten Beschäftigung nachgehen (sprich Arbeit) und gleichzeitig den ganzen Aufwand mit der Entwicklung haben, kommt es leider nicht so oft vor, dass man was von ihnen liest.
TimeOut: So... Da wir unsere Leser nicht endlos mit langen Gesprächen langweilen wollen, kannst du nun noch einige Ideen oder Vorschläge die du gerne in XW sehen würdest nennen und gerne auch noch ein paar Leutchens grüssen.
Jonas: Ich freue mich in XW auf die lange angekündigten Möglichkeiten der Planeteninvasion und der Blockade, und bin gespannt, wie da das Balancing sein wird. Zum Abschluss nen Gruß an alle Vortexler, mit euch bin ich in XW groß geworden, dann an die SuN und sg Leute, die sowohl ingame einsame spitze sind, als auch im RL verdammt korrekt drauf, und um das abzuschließen, Gruß an Nevis und nicht zu vergessen, das-chaos, ohne sie wuerden einige XWler schon lange aufgrund von übermaessigem Alkoholkonsum auf RL-Treffen dahingeschieden sein. :D
TimeOut: Dann bedanke ich mich für das überaus nette und aufschlussreiche Interview, und wünsche dir noch viel Glück in XW und vorallem bei deinem Abi. :)
Jonas: Danke, kann ich beides bestens gebrauchen. ;)
Ich hoffe diese Geschichte hat euch gefallen. Demnächst kommt vielleicht noch ein Interview zum Thema Taktik und Strategie in X-Wars. Denkt jetzt aber bitte nicht, hier würden nur irgendwelche anderen, unbekannten, komischen Typen rumlabern... Daher...
Newsfeed: X-Wars, die letzten Tage im Bugserianerbunker
Von Mittwoch zu Sonntag war eigentlich nicht viel los. Es wurde fleissig konstruiert und geforscht. Irgendwann reichte der Strom mal wieder nicht, anschliessend wollten die Bürokraten wieder mehr Platz. Gar nicht so einfach ein Sternenreich aufzubauen. Immer gibt es Nörgler und Heulsusen, sogar unter der aggressivsten ausserirdischen Spezies die ich finden konnte. Wenigstens sind sie nicht so wie Untertanen in Anno 1602.
Langsam muss ich meine Strategie auf zwei unterschiedliche Bereiche aufteilen. Gebäudebau und Forschung. Naja... Eigentlich fliessen die Ressourcen weiterhin immer noch in die Konstruktion. Das bisschen Forschung was nebenbei abläuft ist kaum der Rede wert. Am Sonntag Morgen geschieht etwas unerwartetes. Mein Frurozinvorrat ist endlich hoch genug um den Bau einer Schiffswerft zuzulassen.
Noch so ein Punkt. Offenbar sind alle Rassen in diesem Universum zu dämlich wie Menschen zu handeln. Sie sind viel zu vernünftig. Würde ein Mensch mit dem Beginn eines Projekts warten, bis die Finanzierung gesichert ist? Ja, ok. Ein normaler Mensch vielleicht schon, Politiker nicht. Es tut gut zu sehen, dass die Gesellschaft in dieser Zukunftsvision schon etwas weiter ist. Auch floppen meine Bauprojekte nicht unerwartet...
Alles in allem kann ich doch mit meinen Bürokraten zufrieden sein. Auch wenn sie dauernd neue Schreibtische haben wollen um mehr sinnlose Gebäude zu beaufsichtigen. Oh, ich schweife ab. Ihr wollt bestimmt keine langweiligen polemischen Monologe über Politik hören. Schon klar, ihr wollt ACTION!
Action... Action kommt sofort. Die Action ist in einem Koffer hierher unterwegs. Ja, mit dem Zug. Sie müsste sofort da sein. Nur noch ein bisschen Geduld. Gleich ist der Koffer mit der Action da.
Da wir hier ja nicht bei SCO sind, kommt unser Koffer auch wirklich an, auf gehts.
The hands of time have brought you here...
...direkt zu den Screenshots.
So, das wars mit der Action heute. Stellt euch einfach die oben beschriebenen, grossen Schlachten live vor, denn schliesslich zählt bei Browsergames laut RTL2 die Vorstellungskraft.
Der nächste Artikel dieser Reihe kommt am 23.2. nach Stargate: Atlantis. Die 12. Klassenstufe unseres Oberstufenzentrums muss solange die Kulturstadt Weimar unsicher machen und dabei ganze 4 Mal in Theaterstücke gehen. Weiterhin natürlich noch das Goethe-Haus und ähnliche bedeutende Denkmäler deutscher Geschichte begutachten.
Abschliessend noch ein gutgemeinter Rat an alle Browsergame-Spieler, vorallem in den kampforientierten Spielen: "Fight with your heart, and you're destined for glory, but fight without honor and you're destined to fall." In diesem Sinne, bis nächstes Mal, und habt eine unterhaltsamere Woche als ich.