Online-Spiele-Betreiber trotzen der Krise
Browsergames auf der Gamescom zahlreich vertreten. Das starke Wachstum im Online-Gaming-Markt sorgt für neue Arbeitsplätze in Deutschland.
Die Farbflut Entertainment GmbH, Betreiber von Deutschlands größtem Online-Spiel Pennergame, hat die Mitarbeiterzahl innerhalb eines Jahres versechsfacht. Die Prognose: Über 1.000 neue Stellen in Deutschland innerhalb der nächsten zwölf Monate durch Browsergame-Unternehmen.
Das Segment der Online-Spiele wächst trotz Rezession dynamisch und gewinnt dabei im gesamten Game-Markt an relevanter Bedeutung. Laut einer aktuellen Studie von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers wachsen die Erlöse aus Lizenzen und Abo-Gebühren für Online-Spiele deutlich schneller als der Umsatz aus dem Verkauf herkömmlicher, nicht über das Internet spielbarer Titel. Diese Entwicklung spiegelte sich auch am vergangenen Wochenende auf der weltweit größten Messe für interaktive Spiele und Unterhaltung Gamescom wieder, auf der Online-, Browser- und Mobilegames stark vertreten waren.
In Deutschland liegen die Einnahmen durch Online-Spiele in diesem Jahr bei 176 Millionen Euro - 2013 bei 263 Millionen Euro, so die Schätzung von PwC. Während andere Branchen von der Wirtschaftkrise betroffen sind und zum Teil Arbeitsplätze abbauen, stellen Online-Gaming-Unternehmen zusätzliche Mitarbeiter ein, um dem Wachstum gerecht zu werden. "Für Pennergame und unsere nächsten Browserspiele suchen wir 15 weitere Nachwuchskräfte für die Bereiche Programmierung, Marketing und Community Management", so Farbflut-Geschäftsführer Marius Follert.
Nach Schätzungen von G.A.M.E. - Bundesverband der Entwickler von Computerspielen - sind in Deutschland zurzeit knapp 2.000 Menschen im reinen Online-Gaming-Bereich tätig. "Aktuell entfallen 70 Prozent der Neueinstellungen im Game-Markt auf den Bereich Online-Spiele", erklärt Stephan Reichart, G.A.M.E. Geschäftsführer. Dies zeigt, wohin die Entwicklung geht.
Bei den Browsergames steht Deutschland mit international führenden Anbietern wie Gameforge oder Bigpoint an der Spitze. Browserspiele sind kostenlos und können ohne die Installation einer Software von jedem internetfähigen Rechner weltweit gespielt werden. Immer schnellere Breitbandverbindungen, bessere Browser sowie Handy-Applikationen stellen die Weichen für weiteres Wachstum. "In den nächsten zwölf Monaten schaffen die deutschen Browsergame-Betreiber rund 1.000 neue Arbeitsplätze. Denn durch den Erfolg der Branche wird es immer mehr Neugründungen geben", so die Prognose von Pennergame-Gründer Niels Wildung.