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"Deutschland ist das Herkunftsland der Browsergames"

"Deutschland ist das Herkunftsland der Browsergames"

Der chinesische Browsergames-Entwickler Elex möchte in Europa Fuß fassen. Wir haben uns mit dem Manager Tang Binsen über Browsergames und die nötigen Anpassungen an den europäischen Markt unterhalten.

GalaxyNews: Was kannst du uns über die Ausrichtung der Browsergames von Elex sagen. Welche Genre und Zielgruppen wollt ihr bedienen?  

Tang Binsen: Wir haben ein Browsergames-Package, das wir aus den besten Browserspielen Chinas ausgewählten haben und das fast alle Genre, die derzeit auf dem Markt existieren, abdeckt. Unsere Browsergames beinhalten beispielsweise DDTank, das ein Racing-RPG und an Platz 2 der populärsten Spiele Chinas ist. Caesar ist ein Simulations/Strategiespiel und es gibt noch weitere Spiele. Wir vertreiben diese verschiedenen Kategorien auch über unsere eigene Plattform 337.com, de.337.com in Deutschland.

Wir zielen mit dem jeweiligen Spielegenre auf die Zielgruppen ab. Beispielsweise richten wir mit den Simulationen unseren Fokus auf männliche Spieler. Durch verschiedene Spieledesigns und Stylings können wir präziser sein, zu bestimmen, ob etwa männliche Spieler in den Mittdreißigern oder Teenager am besten dazu passen. Für unser neues Spiel DDTank zielen wir z.B. auch auf Teenager als Zielgruppe ab.

GalaxyNews: Wie wichtig ist für euch der europäische und explizit der deutsche Markt? 

Tang Binsen: Sehr wichtig. Deutschland ist das Herkunftsland der Browsergames. Es ist unglaublich wichtig für uns, Fuß auf diesem Markt zu fassen. 

GalaxyNews: Glaubst du, dass es asiatische Spiele auf dem europäischen Markt schwerer haben?

Tang Binsen: Ja, besondern im Bereich der Lokalisierung. Die kulturellen Unterschiede können auch eine große Hürde darstellen und unsere Kenntnisse über den lokalen Markt und Marketing Ressourcen sind eingeschränkt. Unser Lösung dafür ist, viele Muttersprachler in unser Team zu integrieren, nicht nur für die Lokalisierung sondern auch im Marketing. 

GalaxyNews: Sind Anpassungen eurer Spiele an den europäischen Markt nötig?

Tang Binsen: Ja und ob. Eine vollständige Lokalisierung beinhaltet nicht nur die Übersetzung. Die Hintergrundgeschichte und Namen von Objekten müssen an die lokale Kultur angepasst werden.

In der Türkei beispielsweise müssen wir sehr vorsichtig sein, Taboothemen oder nicht akzeptierte Nahrung zu vermeiden.

In Deutschland müssen wir auch auf die lokalen Traditionen und Gebräuche achten und unseren Event-Kalender entsprechend anpassen.

GalaxyNews: Wie monetarisieren eure Spiele?

Tang Binsen: Durch virtuelle Güter in den Spielen.

GalaxyNews: Trotz des derzeitigen großen Erfolgs von Free to Play- und Browsergames werden Stimmen laut, die dem Markt keine lange Zukunft vorhersagen. Was sagst du dazu? Wird sich Free to Play am Markt langfristig halten können und wenn ja, was sind deiner Meinung nach die Gründe dafür?

Tang Binsen: Jedes Internetprodukt ist ein Produkt der jeweiligen Zeit. Ich denke, dass es sehr schwer ist, die Zukunft vorherzusagen. 

Wenn wir die Browsergames mit traditionellen MMORPGs vergleichen, stellt man fest, dass man nichts herunterladen muss, um mit dem Spielen beginnen zu können. Und sie sind praktischer als Konsolenspiele, da man keine teuren Geräte kaufen muss, nicht zu vergessen, dass das Gameplay komplexer und interessanter als das von Social Games ist.

GalaxyNews: Wie wichtig ist Facebook im Markt der Free to Play-Spiele und wie schwer ist es hier, einen festen Stand gegenüber den "großen" Firmen wie Zynga und Playfish zu bekommen?

Tang Binsen: Spiele auf Facebook sind hauptsächlich Social Games. Was wir machen ist Markt-Segmentierung. Wir kooperieren nicht nur mit Social Networks wie Facebook oder den VZ-Netzwerken, wir veröffentlichen Browsergames auch über unsere eigene Spieleplattform 337.com. Besonders auf dem brasilianischen Markt ist 337.com die drittgrößte Plattform mit einem Traffic-Ranking auf dem 344. Platz. Nebenbei bemerkt ist 337.com auf Platz 187 in der Türkei.

GalaxyNews: Habt ihr noch weitere Spiele in der Pipeline und kannst du evtl. schon etwas darüber verraten?

Tang Binsen: Derzeit arbeiten wir an diversen Simulations-Spielen, die in der zweiten Jahreshälfte erscheinen werden.

 

Über Tang Binsen:

Tang Binsen, Gründer von ELEX, gewann im Jahr 2004 die Goldmedaille des fünften Wettbewerbs von GSM & Java Smart Card Application Development und wurde mit einem Preis von 300,000 RMB belohnt. Dies war das erste Mal in der Geschichte, dass ein Chinese die Goldmedaille in diesem Wettbewerb gewann.

 

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