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"Die Spiele müssen an die Umgebung eines Social Networks angepasst sein"

"Die Spiele müssen an die Umgebung eines Social Networks angepasst sein"

Das Hamburger Browsergames-Unternehmen Innogames steigt in den Bereich der Social Games ein. Wir haben mit Geschäftsführer Eike Klindworth über diesen Schritt, die Monetarisierung der Spiele und die Herausforderungen des Marktes gesprochen.

GalaxyNews: InnoGames steigt in den Markt der Social Games ein. Was hat zu diesem Schritt geführt?

Eike Klindworth: Zum einen natürlich die offensichtliche Tatsache, dass der Social Games Markt schon sehr groß ist und insgesamt immer noch stark wächst. Gleichzeitig sind wir überzeugt, über Social Games zusätzliche Zielgruppen ansprechen zu können, die sich nicht als klassische Gamer verstehen und die auch nicht so schnell auf ein klassisches Browsergame kommen würden. Darüber hinaus bieten Soziale Netzwerke natürlich auch jede Menge Interaktionsmöglichkeiten, die auf eine sehr spannende Weise in einem Spiel umgesetzt werden können.

GalaxyNews: Derzeit hört man oft von sinkenden Nutzerzahlen im Bereich der Social Games, so verlor Zynga im Mai etwa 7,7 Millionen User. Schreckt so etwas nicht ab?

Eike Klindworth: Im Gegenteil: Die Tatsache, dass Zynga teilweise Nutzer an neue Anbieter verliert, zeigt uns, dass der Markt alles andere als festgefahren ist. Ein Einstieg ist mit der nötigen Games-Kompetenz immer noch gut möglich - das wollen wir jetzt in der Praxis beweisen.

GalaxyNews: Welchen Herausforderungen sehen Sie sich im Bereich Social Gaming gegenüber?

Eike Klindworth: Die Spiele müssen schlichtweg an die Umgebung eines Social Networks angepasst sein. So dürfen sie nicht unendlich komplex sein, müssen aber einen nachhaltigen Spielspaß bieten. Und vor allem: Die Interaktion mit seinem bereits bestehendem Freundes-Netzwerk muss für den User eine große Bedeutung haben. Das macht das Spiel für ihn spannender und kurbelt gleichzeitig das wichtige virale Marketing für das Game an.

GalaxyNews: Ist es für ein Unternehmen aus dem Gebiet Browsergames/Free to Play-Games Ihrer Meinung nach einfacher, in den Markt der Social Games vorzustoßen, als für ein Unternehmen, das seine Wurzeln im Retail-Spiele-Markt hat?

Eike Klindworth: Ich denke zumindest, dass Browsergames insgesamt doch deutlich näher an Social Games liegen als klassisches Retail-Spiele. Insofern sehen wir auch hier für uns sehr gute Bedingungen im Social Games Markt.

GalaxyNews: Wie werden die Social Games von InnoGames monetarisieren?

Eike Klindworth: Durch klassisches Micropayment, beispielsweise für Zeitvorteile oder Items. Auch hier gibt es Parallelen zu Browsergames.

GalaxyNews: Was für eine Art von Social Games können Spieler von InnoGames erwarten? Werden Sie hier auf bewährte Spielerfahrungen zurückgreifen oder ist im Markt der Social Games etwas gänzlich neues geplant und auch nötig, um erfolgreich zu sein?

Eike Klindworth: Auf jeden Fall werden wir keines unser bestehenden Spiel 1:1 übernehmen und nur technisch an Facebook anpassen. Wir sind überzeugt, dass Social Games ganz eigene Ansprüche an das Gamedesign stellen. Deshalb haben wir da etwas komplett neues entwickelt. Es ist aber möglich, dass die Spieler das Szenario und auch die eine oder andere Spielfigur aus einem unserer Spiele wiedererkennen....

GalaxyNews: Vielen Dank für das Gespräch!

 

Über Eike Klindworth:

Eike Klindworth (24) ist Mitbegründer und Geschäftsführer der InnoGames GmbH. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in den Bereichen Grafik und Gamedesign. In die Browsergame Entwicklung stieg er 2003 noch als Schüler ein, als er mit seinem Bruder Hendrik sowie Michael Zillmer „Die Stämme" entwickelte, heute mit 33 Millionen Nutzern eines der beliebtesten Browsergames im Netz. Für die erste spielbare Version des Strategieklassikers benötigte das Team nur etwa einen Monat Programmierzeit. Aus dem Spiel entstand zunächst die Klindworth Internetprojekte GbR und 2007 dann die InnoGames GmbH. Eike Klindworth studierte in Magdeburg Computervisualistik.

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