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"Wir wollen kein Spiel, das man nach ein paar Monaten durchgespielt hat"

"Wir wollen kein Spiel, das man nach ein paar Monaten durchgespielt hat"

Grepolis, das im antiken Griechenland angesiedelte Browsergame geht am 8. Dezember als offizielle Version 1.0 an den Start. Mit Beendigung der Betaphase wird Grepolis in die offizielle Spielwelt überführt. Aus diesem Anlass haben wir Eike Klindworth von InnoGames im GalaxyNews-Interview.

GalaxyNews: Hallo, danke, dass du dir die Zeit nimmst unseren Lesern mit Hilfe dieses Interview Einblick in die Entwicklung von "Grepolis" - euren neuesten Titel, der nun sogar für den deutschen Entwicklerpreis nominiert wurde - zu gewähren. Stell dich und deine Aufgabe bei InnoGames kurz vor.


Eike Klindworth ist Geschäftsführer und Mitbegründer von InnoGames.

Eike Klindworth: Hi, ich bin Eike Klindworth, Geschäftsführer und Mitbegründer von InnoGames. Ich kümmere mich hier hauptsächlich um die Bereiche Grafik und Gamedesign.

GalaxyNews: Grafisch und technisch ist Grepolis ja auf dem neuesten Stand. Wie sehen das eure User bisher? Sind sie vom technischen Fortschritt eurer Spiele - im speziellen Grepolis - zufrieden?


Eike Klindworth: Gerade in Bezug auf die Grafik haben wir von unseren Usern in der Beta-Phase ein großes Lob bekommen. Das hat uns sehr gefreut, denn allgemein ist der Grafikgeschmack bei den Spielern natürlich sehr unterschiedlich. Im Vergleich zu Die Stämme und The West wollten wir hier auch einen weiteren Schritt nach vorne gehe und ich denke, das haben wir geschafft. Beim Gamedesign ist es uns besonders wichtig, ein Spiel anzubieten, das über einen möglichst langen Zeitraum Spaß macht. Wir wollen kein Spiel, das man nach ein paar Monaten "durchgespielt" hat. In der Gamebalance haben dann die User während der Betaphase aber auch sehr aktiv daran mitgewirkt, das Spiel noch besser zu machen - dafür sind wir natürlich sehr dankbar.

GalaxyNews: Wie ist die Betaphase bisher für euch verlaufen? Ist das Spiel bereit in der Endphase, oder erwarten die User noch weitere Features, die bisher noch nicht zu sehen waren?


Eike Klindworth: Inzwischen sind wir bei den Features größtenteils auf dem Stand der Version, die auch in wenigen Tagen als offizielles 1.0 an den Start gehen wird. Allerdings werden wir natürlich noch bis in die letzten Tage vorm richtigen Start Feintuning betreiben. Vom Spielstadium haben die meisten aktiven Spieler inzwischen schon mehrere Städte, so dass auch schon viele Übernahmeschlachten geschlagen werden konnten. Generell ist es aber so, dass wir natürlich auch nach Version 1.0 das Spiel weiterentwickeln wollen. Wir haben noch einige spannende Ideen im Kopf, die wir noch bei Grepolis umsetzen wollen.

GalaxyNews: Wie viele User spielen derzeit Grepolis? Hat der Ansturm eure Erwartung erfüllt oder sogar übertroffen? Sind auch User von Die Stämme zu Grepolis "übergelaufen"?


Eike Klindworth: Wir haben derzeit etwa 12.000 Mitspieler in der Beta. Das ist weit mehr, als wir vorher gedacht haben, denn wir haben keinen einzigen Banner für die Beta Version geschaltet. Der große Ansturm ging schon am ersten Tag los. Wir haben mit 1.000 Plätzen begonnen und die öffentliche Beta-Version morgens um 6.00 Uhr eröffnet - die 1.000 Plätze waren nach weniger als 3 Stunden weg. Das hat uns wirklich von den Socken gehauen. Natürlich sind auch einige Stämme-Spieler dabei, die einfach ein neues Strategiespiel austesten wollen. Wir haben aber auch viele Spieler, die über Mund-zu-Mund Propaganda zu uns gekommen sind und bislang noch keines unserer Spiele gespielt haben.

GalaxyNews: Gar keine Werbung? Ist dies nicht sehr unüblich bei einem Release von dieser Größe?


Eike Klindworth: Das gilt nur für die Beta-Phase. Sobald die ersten Spielwelten starten, werden wir natürlich auch mit dem online Marketing beginnen. Für die Beta Version war dies nicht nötig, denn wir brauchten nicht so viele Spieler, um die Funktionen und die Balance zu testen. Trotzdem hat es uns unheimlich gefreut, dass auch ohne entsprechendes Marketing so viele Spieler offensichtlich heiß darauf sind, unser neues Spiel auszuprobieren.

GalaxyNews: Wie seid ihr eigentlich grundsätzlich auf dieses Thema - also die Antike - gekommen. Warum nicht vom Mittelalter in die Gegenwart oder Zukunft?


Eike Klindworth: Das antike Griechenland als Szenario hat sich für uns aus mehreren Gründen angeboten. Zum einen ist es einfach eine Epoche, in der unheimlich viel passiert ist - sowohl in politischer, als auch in kultureller und militärischer Sicht. Alexander der Große hat von einem kleinen griechischen Königreich aus fast die gesamte damals bekannte Welt erobert. In den griechischen Stadtstaaten entstanden so vollkommen unterschiedliche Gesellschaftssysteme wie das demokratische Athen und das kriegerische Sparta. Von den bis heute prägenden Erkenntnissen in den Bereichen der Naturwissenschaften und Philosophie fange ich erst gar nicht an. Kurzum: Es war eine extrem lebhafte Zeit. Ganz praktisch kam für uns dann hinzu, dass wir ein Strategiespiel machen wollten, das Land- und Wasserschlachten kombiniert. Da ist Griechenland mit seinen insgesamt 3.000 Inseln natürlich ebenfalls prädestiniert.

GalaxyNews: Plant ihr in Zukunft auch weitere Völker oder bleibt ihr nur in Griechenland? Wäre ein Kampf zwischen verschiedenen Kulturen mit unterschiedlichen Spezialeinheiten etc. nicht noch spannender?


Eike Klindworth: Durch die Wahl der unterschiedlichen Gottheiten gibt es bereits viele verschiedene Spezialeinheiten. Eben nur auf mythologischer, nicht auf Ebene der Völker. Zeus' Mantikor hat ganz unterschiedliche Vor- und Nachteile als Poseidons Hydra. Außerdem unterscheiden sich die Städte durch ihren individuellen Ausbau. Manche haben den Schwerpunkt im Bereich des Handels, andere setzen auf Truppenkonzentration und wieder andere investieren lieber in die Infrastruktur. Da wir Grepolis über einen langen Zeitraum weiterentwickeln wollen, würde ich auch unterschiedliche Völker oder Kulturen nicht komplett ausschließen. Da ist aber nichts in Planung und wegen der kompletten grafischen Überarbeitung des Spiels wäre dies sicher auch mit einem großen Aufwand verbunden.

GalaxyNews: Glaubt ihr, dass eine Spezialisierung auf ein nicht-kriegerisches Dasein umringt von kampflustigen Stadtstaaten wirklich eine Zukunft hat, wo Browsergames doch bekannt für ihren kriegerischen Gehalt sind?



Eike Klindworth: Das hängt von den Spielzielen ab, die der einzelne Spieler hat. Von der Gamebalance haben wir es bei Grepolis mit Absicht so ausgerichtet, dass die Defensive gewisse Vorteile gegenüber der Offensive hat. Ein Spieler, der sich sehr gut verschanzt und einige defensiv orientierte Truppen und Schiffe hat, ist für jeden Angreifer eine schwer zu knackende Nuss. Zudem haben wir auch bei der Expansion im Laufe der Beta eine Möglichkeit eingeführt, friedlich neue Städte zu gründen. Sehr viele Spielziele sind also komplett ohne eigene Aggression zu erreichen

Gleichzeitig ist natürlich klar: Wer es in der Rangliste ganz nach vorne schaffen will, kommt nicht ohne den einen oder anderen Überraschungsangriff ans Ziel.

GalaxyNews: Dann erwartet die Spieler ja ein heißer antiker Winter. Möchtest du zum Abschluss unseren Lesern noch eine Nachricht zukommen lassen?


Eike Klindworth: Vor allem allen eifrigen Beta-Testern möchten wir an dieser Stelle nochmal Danke sagen: Ihr habt viel dazu beigetragen, Grepolis zu einem tollen Spiel zu machen! Und alle anderen sollten einfach mal austesten, ob Grepolis ihr Browsergame ist - von eurer ersten Polis seid ihr nur noch wenige Klicks entfernt.

GalaxyNews: Somit sage ich danke für das Interview und viel Erfolg!

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