Rageclaw – Der Klon eines Klons eines Clowns
In unserer Kolumne "Meine Meinung" werden Browsergames ganz subjektiv, frei von Anspruch auf Allgemeingültigkeit, getestet. Aber Achtung: Dabei wird keine Hand vor den Mund genommen! Heute geht es um das Fantasy-Rollenspiel Rageclaw.
Gameforge – auch Geldforge genannt – wird es nicht Leid, Spiele nach bewährtem Muster auf den Markt zu werfen. Diesmal geht Rageclaw an den Start, das zumindest optisch punktet. Und wie sieht’s spielerisch aus?
Uh, brüllte der Ghul; komm in mein Lebenkuchenhaus, lockte die Hexe
Das 15-Minuten-Muster vieler Browserpsiele dürfte ja hinreichend bekannt sein. Der Spieler vollführt irgendeine mehr oder weniger sinnvolle Aktion und hat erst einmal eine Viertelstunde Ruhe.
Die Aktionen selbst sind mal wieder sehr übersichtlich gestaltet. Um sich aufzuleveln, kraxelt Ihr entweder im Verfluchten Sumpf, auf den Heulenden Gipfeln oder in der Grube des Blutes herum. Die beiden ersteren sind bereits ab Level 2 bestreitbar. Ihr tötet Zombies, Ghule, Eiswölfe oder Hexen und später höherwertige Gegner wie Drachen oder Trolle. Ihr klaubt – egal, ob bei Sieg oder Niederlage – immer ein paar Goldstücke auf, die Ihr wohlweislich in Eure Fähigkeiten investiert. Krieger oder Magier haben es da einfach: der eine baut seine Stärke, der andere seine Intelligenz aus. Beim Dieb sieht das schon anders aus: dieser ist ein Allrounder und muss alle Attribute gleichzeitig bedienen, da sie ihm alle von Nutzen sind. Bei der Attribut-Bezeichnung wird sich ebenfalls auf den bewährten Einheitsbrei verlassen: Stärke, Geschick, Konstitution, Intelligenz und Weisheit. Überraschungen sind also auch hier nicht zu erwarten.
Und wie sieht es bei den Aufträgen aus? Die wiederholen sich: wie sollte es anders sein. Bringt einen Gegenstand von A nach B, kehrt zurück und hört euch an, was für ein schmalbrüstiger Jüngling Ihr doch seid. Danach werdet Ugr auf den Duell-Modus verwiesen. Habt Ihr einen Auftrag, der sich immer in mehrere Unteraufträge gliedert, abgefrühstückt, läuft ein Timer, der Euch eine weitere Stunde sperrt. Es sei denn, Ihr opfert einen Premium-Rubin. Allerdings wird diese Funktion beim Waffen- und Artefaktekauf eher hintergründig eingesetzt, da Ihr beinahe gleichwertige Ausrüstung auch immer für „Spielgeld“ erhaltet.
Fazit
Während die Umgebung und auch die Artefakte liebevoll und detailreich gestaltet sind, kann man das vom eigentlichen Konzept nicht behaupten. Hier wurde mal wieder ein „Produkt“ auf den Markt geworfen, wie es in derselben Ausführung dutzende Male besteht, ohne dem Ganzen eine neue Facette zu verleihen. Ein paar grafische Details machen eben noch kein gutes Spiel… Gameforge mag sich mit solchen, wiederholenden (und auch noch storylosen) Abklatschen eigener Source-Codes für konkurrenzlos halten, doch gottseidank haben das letzte Wort immer noch die Spieler.
Dieser Artikel wird durch Browserspielwelt zur Verfügung gestellt.