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US-Regierung möchte Crowdfunding regulieren

US-Regierung möchte Crowdfunding regulieren

Die USA fordern eine Regulierung der Finanzierung von Projekten über Crowdfunding, was auch die Spiele-Industrie betreffen könnte.

Crowdfunding, vor allem über die Plattform Kickstarter, ist enorm beliebt. Vor allem auch bei unabhängigen Spiele-Entwicklern, welche auf diese Weise ihre Vision eines neuen Spiels ohne Einmischung eines Publisher umsetzen können. Erfolge wie Project: Eternity, Wasteland 2, Torment: Tides of Numenera oder Camelot Unchained beweisen, dass von Seiten der Spieler ein extrem hohes Interesse an solchen Games herrscht.

Vorteil von Crowdfunding für die Entwickler ist, dass sie ihre Vision des Spiels den Kunden präsentieren und so direktes Feedback und auch Geld für die Finanzierung erhalten. Damit umgeht man einen Publisher und muss das Spiel nicht nach dessen Anweisungen ändern. Spieler dagegen sind direkt von Beginn des Spiels an aktiv dabei und bekommen ein Produkt geliefert, das ihnen wirklich gefallen könnte und das nicht durch Regulierungen eines Publishers verändert wurde.

Mit Crowdfunding werden Millionenumsätze erzielt. Allein das Rollenspiel Torment: Tides of Numenera konnte über Kickstarter konnte fast 4,2 Millionen Dollar direkt von den Fans einnehmen. Ein Problem bei Crowdfunding ist jedoch, dass hier verstärkt mit Betrugsfällen zu kämpfen ist. Einerseits von den Unternehmen selbst, die ein Projekt vorstellen, das vielleicht gar nicht existiert, Geld einnehmen und damit verschwinden oder auch, dass "Investoren" nicht liquide sind und daher das gesamte Projekt gefährden.

Hier will nun die US-Regierung eingreifen und eine Regulierung finden, die derartige Betrugsfälle zumindest eindämmt. So soll es pro Person nicht mehr möglich sein, mehr als 1 Million US-Dollar im Jahr für Crowdfunding-Projeket auszugeben, Werbung für diese Projekte soll eingeschränkt werden und die Höhe des Betrags, den man für ein Projekt "spenden" kann, wird vom jährlichen Einkommen abhängig gemacht.

Ein Aufschrei ging durch die Reihen der Spielefans, welche der Meinung waren, dass eine solche Regulierung das Ende der per Kickstarter-finanzierten Indie-Spiele bedeuten könnte. Es wurden schon Verschwörungstheorien laut, dass Großkonzerne und Publisher dies in die Wege geleitet hätten, um Independent-Entwickler vom Markt zu verdrängen. Das soll aber laut neuesten Informationen nicht der Fall sein. Denn diese Spiele werden meist nur mit geringen Beträgen finanziert und nicht durch Spenden in Höhe von tausenden, zehntausenden oder hunderttausenden von Dollar - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Spielefinanzierungen per Crowdfunding könnten daher nur in höheren Bereichen betroffen sein. Denn meist bieten Entwickler verschiedene sogenannte "Tiers" an, die bestimmte Beträge und deren "Belohnungen" widerspiegeln. Bei 20 Dollar bekommt man beispielsweise das Spiel, bei 100 Dollar eine Collector's Edition sowie bei 10.000 Dollar ein Treffen inklusive Essen gemeinsam mit den Entwicklern. Und genau diese hohen Tiers könnten in Zukunft etwas gekappt werden, was aber dem Erfolg von Kickstarter-Spielefinanzierungen keinen Abbruch tun sollte.

Crowdfunding lebt also noch und ist so beliebt und erfolgreich wie nie zuvor und wir dürfen uns sicher auf noch viele weitere, interessante Indie-Projekte freuen, welche beispielsweise per Kickstarter oder IndieGoGo finanziert werden wollen.

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