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Von Handbüchern und Spielschachteln - Der Konsum von Computerspielen im Wandel der Zeit

Von Handbüchern und Spielschachteln - Der Konsum von Computerspielen im Wandel der Zeit

Während früher viel mehr als nur das eigentliche Spielen zu einem Computergame gehörte, zählt heute oft nur noch das schnelle Vergnügen.

Nicht nur Computerspiele, sondern auch deren Konsum haben sich mit der Zeit stetig geändert. In den 80er und 90er Jahren waren Computerspiele etwas, was häufig Nerds zugesprochen wurde. Zu jener Zeit gab es noch keine digitalen Plattformen, über welche die Spiele bezogen werden konnten, auch Online-Versandhäuser waren noch Zukunftsmusik. 

Als jemand, der gerne spielte, ging man also in ein Kaufhaus oder das Geschäft seines Vertrauens und durchstöberte die vielen Spieleschachteln dort. Die Verpackung, was darauf zu sehen war und die Beschreibung sowie Screenshots auf der Rückseite waren entscheidende Faktoren, die für einen Kauf sprechen konnten. Nach dem Kauf folgte jedoch zumindest in den 1908er Jahren keine Installation, denn auch Festplatten waren zu jener Zeit Mangelware an Computern. Nachdem man die Packung geöffnet hatte, widmete man sich zunächst deren Inhalt - und dieser fiel oft sehr üppig aus:

Neben den Disketten des Spiels befand sich meist zumindest ein umfangreiches und dickes Handbuch in der Packung, gefolgt von irgendwelcher Werbung und Referenzkarten, über welche man sich mit der Steuerung vertraut machen konnte. Handelte es sich um ein Rollenspiel, befand sich meist noch eine Karte und ein Buch mit Zaubersprüchen und Monsterbeschreibungen in der Schachtel.

Damals noch von Büchern geprägt, öffnete man zunächst das Handbuch, um sich mit der Spielwelt und dem Hintergrund vertraut zu machen. Nachdem man sich die evtl. beiliegende Karte zur Einstimmung angeschaut hatte, schob man die Disketten ins Laufwerk. Erst dann widmete man sich dem Spiel an sich und das auch nicht, ohne Handbuch, Karte und Referenzkarte neben sich liegen zu haben, genau wie Stift und Papier, um Hinweise und Karten im Spiel aufzuzeichnen.

Heutzutage lädt man sich das Spiel über eine digitale Plattform herunter und startet es nach der Installation. Automap und Tagebuch legen Karten und Hinweise automatisch für einen an. Es geht aber noch schneller, denn kurze Handyspiele lassen sich flugs auf das Smartphone laden und stillen die Lust nach einem kurzen Spielchen, während man früher Hunderte an Stunden bei Kerzenschein vor dem Computer verbrachte, um tief in die virtuelle Welt zu versinken.

Der immer schnellere Konsum von Spielen für das kurze Vergnügen spiegelt damit auch den gesellschaftlichen Wandel unserer Zeit wider. Man nimmt sich immer weniger Zeit für viele Dinge und alles muss schnell gehen. Da kann man gespannt sein, wie sich diese Beschleunigung unseres Lebens in Zukunft auch in den Computerspielen noch weiter fortsetzen wird.

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