Was sind Urheberrechte heute noch wert?

Jemand steckt viel Zeit und Arbeit in ein Projekt, ein anderer kommt, nimmt es sich und verdient damit Geld. Hört sich unfair an, ist heutzutage aber offenbar normal.

Let's Plays und Mods haben eines gemeinsam: Man nimmt Eigentum von jemand anderem und nutz es für sich. Grundsätzlich stellt dies eher weniger ein Problem dar, sofern man kein Geld damit verdient.

Doch Let's Player nehmen viel Geld durch Werbung ein und der gesamte Bereich ist zu einem knallharten Geschäft geworden. Das Entertainment rückt immer weiter in den Hintergrund und das Geldverdienen immer weiter nach vorn. Dass man sich dabei in einer rechtlichen Grauzone bewegt und eigentlich mit dem Eigentum anderer Geld verdient, wird gekonnt ignoriert. Darauf angesprochen, werden viele Let's Player sogar wütend.

Ähnlich sieht dies bei Mods aus: Steam wollte Mods gegen Bezahlung anbieten, doch es gab einen Aufschrei in der Community - weniger wegen des Umstands allein, sondern, weil die Konditionen einfach unfair waren. Die Modder wollten mehr Geld und weniger - oder am besten gar kein - Risiko. Da die Bezahlmods jetzt von Steam abgeschafft wurden, regen sich viele Mod-Entwickler auf. Man möchte auch mit seiner Arbeit Geld verdienen. Dass ein enorm großer Teil an Mods aber Urheberrechte verletzt, das will niemand hören. Nicht nur, dass viele Mods andere Mods mit nutzen, viele bedienen sich auch auch an Filmen oder TV-Serien. Eine Mod zu Skyrim, in der Figuren aus der Serie Game of Thrones vorkommen, verletzt Urheberrechte. Bietet man diese gegen Geld an, begibt man sich auf sehr dünnes Eis. Doch das verstehen viele nicht. Sie haben doch viel Arbeit geleistet, das müsse doch bezahlt werden. 

Urheberrechte scheinen immer nur dann zu gelten, wenn es um einen selbst geht. Verdient man aber Geld mit dem Eigentum anderer, dann sollte es das Urheberrecht am besten gar nicht geben.