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Was zum Teufel ist eigentlich Travian?

Was zum Teufel ist eigentlich Travian?

Wir befinden uns im Jahr 2005, 16. Juni: Das Genre der Browseronlinespiele setzt sich langsam durch und erobert die Herzen von tausenden Spielern. Gameforge versucht sich die Rechte am Wort ?Browsergame? patentieren zu lassen. Ogame hat grade seinen (angeblich) 1.000.000 Spieler mit einem Comanderaccount beschenkt. Aber auch das Medium fast aller anderen Browserspiele mit mehr als 10 000 Spielern, ist der Weltraum. Aller? Nein.

Ein erst im September gestartetes Browserspiel gewinnt zunehmend an Popularität und hat die 10 000-Spieler-Marke vor etwa einer Woche überspringen. Sein Name ist Travian. Aber was ist das denn für ein komisches Spiel, wenn es nicht im Weltraum spielt? Ist es dann überhaupt ein richtiges Browserspiel? Ja, ist es, liebe Ogame Spieler und Giga Gucker!

Ich werde es mal mit der Schocktherapie versuchen, also Augen zu und durch: Stellt euch ein Spiel ganz ohne Werbung vor!

Okay, ich sehe es ein, das Verfahren führt nur zu Herzinfarkten. Fangen wir also damit an vorsichtig die Zehenspitzen ins Wasser zu strecken.

Im Prinzip unterscheidet sich Travin gar nicht so von den Weltraumspielen, die ihr kennt. Es ist auch ein Aufbaustrategiespiel. Aufbaustrategiespiel bedeutet, dass es Gebäude gibt, die man Errichten kann oder in ihrer Stufe erhöht. Bei Travian handelt es sich dabei nicht um Hyperraumhäfen, oder Deuteriumminen, sondern um so bodenständige Einrichtungen, wie einen Stall, eine Lehmgrube, oder aber um eine Bäckerei.

In Travian gibt es drei Ebenen der Spielfeldanschauung. Zunächst wäre da die Übersichtskarte, (in ISO Perspektive, also so von schräg, wie die ganzen Echtzeitstrategiespiele, als sie noch 2d waren) zu nennen, auf der ihr eigene und gegnerische Dörfer sehen könnt. Wollt ihr eure Truppen, oder Händler bewegen, könnt ihr einfach auf eine andere Stadt klicken und dann mit dem Mauszeiger auf „Truppen losschicken“ klicken.


Die Felderübersicht, die man sehen kann, wenn man auf ein Quadrat in der Übersichtskarte klickt, eignet sich gut, um erstmal überhaupt genügend Rohstoffe zu bekommen. Mit den Rohstoffen kann man dann so Dinge, wie Händler und Truppen überhaupt erst finanzieren. Hierfür lassen sich die eigenen Felder bis Stufe 10 hochziehen. Dann bringen die ordentlich Rohstoffe!




Klickt man ganz in die Mitte der Felderübersicht, findet man sich endlich in der eigenen Stadt wieder (man überlege sich, wie lange die kleinen Soldaten in Travian erst brauchen müssen, bis sie sich diesen Weg durch all die Felder gebahnt haben).


Jedenfalls seid ihr in eurer Stadt König und dürft eure hübschen Gebäude beliebig auf die vorhandenen Bauplätze verteilen.

So, das wäre es schon fast. Außer eben, ihr wollt nicht nur Truppen (die ihr in Kaserne oder Stall bauen könnt) produzieren, sondern irgendwann auch ein zweites Dorf gründen. Hierfür ist nämlich zu beachten, dass euer Volk auch über genügend Kulturpunkte (KP) verfügt. Kulturpunkte gibt es (bis jetzt) hauptsächlich für den Gebäudebau, wobei kulturell anspruchsvollere Einrichtungen natürlich auch mehr KP bringen. So werfen Palast, Rathaus, Botschaft und Akademie natürlich mehr KP ab, als beispielsweise das Lager. Eine vollständige Liste findet ihr hier: http://www.travian.org/anleitung.php?s=4

Um dann ein neues Dorf zu gründen braucht ihr also zwei Dinge: Eine ausreichende Zahl KP und die hierfür notwendigen Einheiten. Die hierfür nötigen Einheiten können entweder Siedler (zur Gründung neuer Dörfer) oder Senatoren, Stammesführer und Häuptlinge sein – je nachdem, welches Volk ihr spielt. Am Anfang rät es sich, Dörfer zu gründen. Um einen Siedler zu bauen braucht ihr euren Palast, oder in den anderen Städten die Residenz auf Stufe 10.

Ja, ihr habt richtig gehört! Verschiedene Völker gibt es auch noch! Die Eigenheiten der Völker sind hier einzusehen: http://www.travian.org/anleitung.php

Es würde jetzt zwar noch viele andere Dinge geben, die ich erläutern und erklären könnte, aber das wichtigste sollte jetzt einigermaßen klar sein, so dass ihr jetzt auf eigene Entdeckungsreise in der Welt von Travian gehen könnt!

Kritikpunkte gibt es eigentlich kaum. Zu beachten ist aber, dass es für Leute gemacht ist, die etwas Geduld haben und nicht mit dem Anspruch, nach 6 Monaten 200 Städte zu haben, in das Spiel gehen. Die Kinderkrankheit der exponentiellen Expansion, soll grade durch die Kulturpunkte verhindert werden. Spiele, wie Inselkampf haben sich mit dieser selbst ad absurdum geführt. Travian ist etwas für Menschen, die die Stärken des klassischen Browsergames zu schätzen wissen: Die langsame Entwicklung einer eigenen Welt, mit all ihren Verästelungen, als da wären: Beziehungen, Bekanntschaften, Anfeindungen und Freundschaften. Und die ständigen Fragen: Wie geht es meinem Dorf? Was soll ich als nächstes ausbauen? Werde ich der erste Spieler sein, der ein Dorf erobert? Wer auf Hektik steht, soll irgendein anderes Spiel spielen! Wer aber während der Arbeit, oder wenn er aus der Schule kommt, immer Mal den Zauber einer anderen Welt erleben möchte, ist bei Travian genau richtig!

Dafür vielen Dank an Keen, den Erschaffer von Travian. Er ist immer freundlich und kümmert sich aufopferungsvoll um seine Community! Es ist beeindruckend, was ein einzelner Mensch an Anstoß geben kann. Nicht nur, dass um ihn jetzt zwei andere Administratoren und mehrere Forenmods aufgestellt sind, auch die Eigeninitiativen der Community sind beachtlich. Von der Fertigung der Anleitung, über Projekte, wie „Unser Dorf Lebt“, den Traviansong, die Traviangeschichten und die zahlreichen Ideen und Anregungen im Forum!

Großartig! Ich bin mir sicher, Travian wird weiter wachsen und sich noch in größerem Maße durchsetzten. Am Sonntag wurden unter www.travian.com und www.travian.net eine englische und spanische Version des Spiels gestartet. Ich bin gespannt, wie es weiter geht!

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