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Wirbel um Obdachlosen Brother Sharp

Beim Onlinespiel Pennergame führen vier Millionen Spieler ein zweites Leben als Obdachloser. Die Begeisterung für ein Leben auf der Straße wird im Netz bereits seit Jahren offen ausgelebt.

Der Rummel um den Obdachlosen Chinesen Cheng Guorong, besser bekannt als Brother Sharp, wird zum weltweiten Medienphänomen. Seit ihn ein Modeblogger fotografiert und die Bilder im Netz veröffentlicht hat, wird er von Designern und Presse als Stil-Ikone gefeiert. Der abgewetzte Look der Straße ist plötzlich angesagt und salonfähig. Ein Trend, den die Hamburger Spielefirma Farbflut schon vor über drei Jahren erkannte: Das Computerspiel "Pennergame" begeistert inzwischen mehr als vier Millionen Spieler in sieben Ländern.

"Jetzt kostenlos obdachlos werden" werben die Pennergame-Macher auf ihrer Internetseite und Millionen Spieler folgen ihrem Ruf. In Deutschland können inzwischen in Hamburg, Berlin und München Leute angeschnorrt, Klohäuschen beklaut und Flaschen gesammelt werden. Internationale Version des Spiels gibt es für Paris, Madrid, Warschau, London, Istanbul und New York. In Kürze werden weitere Versionen in Moskau und Rio de Janeiro starten und die globale Erfolgsgeschichte des Pennergame fortsetzen.

Die Erfinder des Spiels sind zwei 21-jährige aus Hamburg, die nach dem überraschenden Erfolg von Pennergame ihre Ausbildung abgebrochen und sich ganz ihrer Firma Farbflut gewidmet haben. Sie überrascht der momentane Hype um Cheng Guorong nicht. "Obdachlosigkeit ist auf den ersten Blick kein Thema für ein Spiel, aber offensichtlich lieben es die Leute, in die Rolle eines Penners zu schlüpfen und ein virtuelles Leben auf der Straße zu führen" erklärt Geschäftsführer Marius Follert.

Die Story hinter Pennergame erinnert dabei an die des Tellerwäschers, der es zum Millionär schafft: Ein virtueller Charakter soll durch taktisches Geschick des Spielers den Aufstieg aus der Gosse meistern. Dazu müssen Weiterbildungsaktionen, Bandenkämpfe und allerlei Gaunereien gemeistert werden. Das Ziel des Spiels ist übrigens der Einzug ins Bundeskanzleramt, um von dort Freibier an alle auszuschenken.

 

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