Wo sind all die Frauen hin? - Wenig Heldinnen in Online-Shootern
In den meisten Onlinespielen ist es möglich, einen weiblichen Charakter zu erstellen, doch es gibt auch kuriose Ausnahmen.
Wer den Online-Shooter Warface von Crytek spielt, wird sich derzeit wundern. Nachdem groß mit weiblichen Soldatinnen geworben wurde, unter anderem auf atomsphärischen Artworks, sind diese auf mysteriöse Weise aus dem Spiel verschwunden. Es ist nicht mehr möglich, einen weiblichen Charakter zu erstellen. Alle Skins zu den Heldinnen wurden aus dem Shooter entfernt. Bisher gibt es dazu auch noch keine Erklärung von Seiten der Entwickler.
Generell haben es weibliche Charaktere in Spielen schwerer, denn oft sind es männliche Helden, welche die Welt retten. So beispielsweise auch in Battlefield 4, welches vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Man spielt - natürlich - einen männlichen Soldaten. Nicht so im in Kürze erhältlichen Shooter Call of Duty: Ghosts. Hier wird es auch weibliche Spielfiguren geben. Natürlich wurden beide Entwickler zu den Gründen gefragt, warum es keine Soldatinnen im Spiel gibt, beziehungsweise, warum es so lange gedauert hat, diese einzuführen.
In beiden Fällen ist die Antwort ähnlich: Weibliche Charaktere zu erstellen, ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Es müssen nicht nur die Modelle und Animationen erstellt, sondern auch viele zusätzliche Sprachaufnahmen aufgenommen und ins Spiel intergriert werden. Daher überlegt man es sich immer zweimal, ob es sich auch "lohnt". Und lohnen tut es sich dann, wenn es einen wirklichen Grund für einen weiblichen Helden gibt und man dieser Figur eine wirkliche Geschichte und damit Tiefgang und Persönlichkeit verleihen kann.
In MMORPG ist es inzwischen Standard geworden, dass man sowohl einen männlichen als auch einen weiblichen Charakter erschaffen kann. Dies liegt aber daran, dass erstens viele weibliche Spieler MMOs spielen und diese sich natürlich mit ihrer Spielfigur identifizieren wollen und zweitens diese Charaktere im Regelfall nichts sagen. Der Aufwand, weibliche Modelle zu erstellen, ist also nicht ganz so hoch.
Je aufwändiger es also ist, Charaktere für ein Spiel zu erschaffen, desto intensiver wird überlegt, ob es sich lohnt, auch weibliche Protagonisten einzubauen. Und da Shooter nunmal eher eine männliche Zielgruppe ansprechen, trifft man in diesem Spielen eher selten auf Soldatinnen.
Das ist aber trotzdem keine Erklärung, warum die weiblichen Modelle aus dem Online-Shooter Warface entfernt wurden. Vielleicht liefert Crytek hier bald eine Erklärung, denn Soldatinnen spielen zu können, ist schonmal ein richtiger Schritt in die Richtung der Gleichberechtigung in Spielen.