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Idyologisches Kriegspiel

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von Sanni

Hallo,

Um zwischen Spieler und Spiel eine Verbundenheit aufzubauen habe ich mir überlegt das sich der Spieler bestimmte Politischen Bewegungen anschließen kann und gegen die anderen Kämpfe führt. Z.b Liberalismus, Kommunismus, Anarchismus, Islamismus, Nationalismus, Faschismus... allerdings bin ich über der Moralischen wert besorgt aufgrund folgender Punkte:

1. das aufeinander hetzen der verschiedenen Politischen Theorien

2. die "Offenheit" zu barbarischen Gesellschaftsformen wie Faschismus.

Was denkt ihr darüber? Ist meine Kritik berechtigt oder doch ehr zu übertrieben?

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von DrakeL

Ich fände eine solche Einteilung arg kritisch, da einige der politischen Richtungen nicht gerade zu den gern gesehenen gehören (Nationalismus) und du mit Sicherheit Probleme mit beleidgenden Nachrichten oder schlimmer realer Gewalt bei irgendwelchen Spielertreffen haben wirst.

Moralisch hätte ich auch bedenken gerade den Nationalismus in ein Spiel zu packen und diesen somit vielleicht zu verharmlosen oder Spieler in ihrem politischen Glauben zu bestärken, wenn gerade diese Gruppe die Übermacht besitzt.

Für eine geschlossene Benutzergruppe (zum Beispiel Politikstudenden), die das Spiel mit einer gewissen objektivität betrachten vielleicht sinnvoll, aber für die große Masse würde ich Abstand von der Idee nehmen.

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von cherry

Ich kann DrakeLs Meinung nicht teilen. Es scheint mir doch ein wenig uebetrieben "reale Gewalt bei Spielertreffen" zu unterstellen. Spieler die sich einen Spass daraus machen unsaubere Nachrichten zu versenden wird es immer geben egal ob Du Ihnen die Moeglichkeit gibst eine Diktatur zu spielen oder nicht.

Wenn du den Grad an Realismus in Dein Spiel einbaust, dass man verschiedene politische Systeme waehlen kann, kannst Du ja direkt einen Schritt weiter gehen und auch die Auswirkungen dieser Systeme einbauen. Die Wahl einer Diktatur kann zum Beispiel die Zufriedenheit Deiner Bevoelkerung negativ Beeinflussen aber die Produktion erhoehen. Ein Kommunistisches System koennte die Zufriedenheit erhoehen und die Produktion beeintraechtigen.

Es gibt viele Spiele die solche Elemente im Game Design enthalten - ich haette schon alleine darum keine Bedenken es einzubauen. Beispiele sind cybernations und nationstates aber auch offline Spiele wie Master of Orion 2 enthalten solche Komponenten. Oder denk nur an die Red Alert Reihe in der die Kommunistische Diktatur ja sehr anschaulich dargestellt wird.

Vorsichtiger waere ich mit Religionen. Zum Beispiel wuerde ich persoenlich mit dem Begriff "Islamismus" in Deiner Reihe nicht uebereinstimmen. Da kann sich jemand schnell persoenlich beleidigt fuehlen. Wenn Du es aber mit etwas Feingefuehl und gesundem Menschenverstand umsetzt sollten keine groesseren Probleme auftreten.

Wenn Du also denkst es bereichert Dein Spiel: bitte warum nicht. :-)

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von DrakeL

Original von cherry

Ich kann DrakeLs Meinung nicht teilen. Es scheint mir doch ein wenig uebetrieben "reale Gewalt bei Spielertreffen" zu unterstellen...

Ich glaub dann nehm ich ich Thema einfach viel zu ernst. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen ein Spiel zu spielen, in welchem der Nationalismus direkt als Spielelement vorhanden ist. Dafür ist mir das Thema zu ernst. Die Begriffe Diktatur und Demokratie sehe ich hingegen als unproblematisch, da Sie allgemeiner gehalten sind.

Aber mit den Religionen stimme ich cherry zu. Da solltest du "Islamismus" nicht als politische Richtung abstempeln und etwas aufpassen, dass die Sachen nicht vermischen tust.

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von Fodazd

Meine persönliche Meinung:

Das Problem an einem System dieser Art ist nicht, dass irgendwo "Nationalismus" oder "Faschismus" draufsteht... Ich halte den durchschnittlichen Spieler für intelligent genug, dass er einen Staat (oder von mir aus auch einen einzelnen Charakter) mit einer derartigen Regierungsform (bzw. Überzeugung) spielen kann, ohne dass er selbst diese Regierungsformen (bzw. Überzeugung) gut heißt - deshalb ist ja auch ein Spiel, und keine Umfrage bezüglich der eigenen politischen Ansichten.

Was ich aber sehr wohl für problematisch halte, ist diesen Regierungsformen willkürlich Werte zuzuweisen (wie cherry vorgeschlagen hat). Dann könnte nämlich bei gewissen Spielern der Eindruck entstehen, dass ein bestimmtes Regierungssystem in diesem Spiel vollkommen falsch dargestellt wird, und das führt zu Frustration und Ärger unter den Spielern. (Kommunismus würde unter mir nie einen Zufriedenheitsbonus kriegen, nur so als Beispiel)

Was ich in diesem Zusammenhang für sinnvoll halte, ist nicht eine Staatsform als Ganzes auszuwählen, sondern verschiedene Skalen zu haben, mit jeweils voneinander unabhängigen Auswirkungen, wie es z.b. in Hearts of Iron gemacht wird. Man legt also fest, ob man eher Demokratie oder Diktatur, politsch links oder politisch rechts, Marktwirtschaft oder Planwirtschaft, etc. hat, mit jeweils voneinander unabhängigen und möglichst fairen Auswirkungen. Auf diese Weise kann man mit egal/links/Planwirtschaft z.b. den Kommunismus darstellen, mit Demokratie/egal/Markwirtschaft den Liberalismus, mit Diktatur/rechts/egal den Faschismus, usw.

"Islamismus" passt da insofern nicht rein, da er keine Staatsform ist...

PS:
Du musst die unterschiedlichen Staatsformen ja nicht "aufeinander hetzen"! Wenn du das tust, dann begehst du imo einen Fehler, denn in einem realistischen System sollte man immer die Wahl haben, ob man gegen ein gegebenes anderes Regierungssystem kämpfen will, oder es toleriert... Und wenn man sich dafür entscheidet, es zu tolerieren, dann dürfen einem auch keine spielerischen Nachteile daraus entstehen.

PS2:
Wenn du schon ein Spiel machst, das sich um Politik dreht, würde es zumindest auf mich keinen guten Eindruck machen, wenn du alle "umstrittenen" Ansichten rauskickst. Ich vertrete in diesem Punkt auch außerhalb eines jeden Spiels die Meinung, dass es schlimmer ist, die Existenz dieser Ideologien ganz einfach auszublenden (und damit zu versuchen, die mit ihnen verbundenen Probleme ganz einfach totzuschweigen), als sie (möglichst objektiv und differenziert) darzustellen, und damit auf ihre Probleme hinzuweisen.

Wenn du das machst, dann wird das Ganze natürlich ziemlich heftige Diskussionen hervorrufen, aber Diskussionen sind imo nicht per Definition schlecht... Wenn du sie aber nicht willst, dann verzichte darauf, sowas in ein Spiel einzubauen.

PS3:
Ich persönlich bin der Meinung, dass ein Spiel mit ausreichend komplexem Gameplay ein derartiges "Politiksystem" gar nicht braucht!

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von schnitter

Ich kann mir zumindest nicht vorstellen ein Spiel zu spielen, in welchem der Nationalismus direkt als Spielelement vorhanden ist.

Ich glaube, du verwechselst da was. Nationalismus heißt einfach nur, sich mit einem Land zu identifizieren und aufopferungsvoll zu sein, um dem Land gutes zu tun.

Nationalismus ist nicht National-sozialismus. Bitte da eine klare Linie ziehen!

@Topic:

Ich finde es keine schlechte Idee, verschiedene Ideologien anzubieten. Du solltest nur aufpassen, dass sich niemand verletzt fühlt. D.h. nimm am besten keinen Bezug zur Geschichte und den heutigen Begebenheiten. Nehme beispielsweise nicht "National-sozialismus", sondern "Diktatur" als Ideologie.

Dann dürften da wohl auch keine Probleme auftauchen.

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von abuzeus

Ich seh das unkritisch, solange nicht zum Beispiel direkt Nationalsozialismus glorifiziert wird. Dass jemand einen Polizeistaat spielen will oder eine Gottesrepublik - warum nicht? Vernünftige Leute können das von den eigenen politischen Überzeugungen trennen. Aber: Browsergamesspieler sind in der Regel nicht so vernünftig. Falls dir das ein zu heißes Eisen ist, gibts zwei Auswege: Erstens, die angebotenen Ideologien dermaßen stereotyp und bizarr machen, dass jedem klar ist, dass das nicht Ernst gemeint ist. Zum Beispiel fordert die Apfelfront "Grenzen dicht für Südfrüchte".

Alternativ kannst du dich ja auch auf abstrakte Werte beziehen, zum Beispiel "Macht", "Wohlstand", "Sozialer Frieden." Vielleicht auch im bewährten Alpha-Centauri/Civ4/-Baukastensystem. Das erlaubt es dann deinen Spielern, sich entsprechend zu ideologisieren, ohne das Kind beim Namen zu nennen. Jedem dürfte klar sein, dass eine Gesellschaft mit den Werten "Macht, Expansion, Recht des Stärkeren, Kontrolle des Bürgers, traditionelle Werte" einen Diktator Präsidenten mit Charlie-Chaplin-Bart braucht und dass "Gewaltlosigkeit, sozialer Friede, Gleichberechtigung, Religionsfreiheit" nach Onkel Ghandi verlangt. Aber ohne das böse Label "Nazi" bleibts politisch korrekt.

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von Phoenix1988

Hier wurden jetzt wirklich viele Begriffe durcheinander geworfen.
Unterschied Nationalismus/Nationalsozialismus. Den Nationalsozialismus einzubauen ist schon rechtlich sehr gefährlich.
Aber Nationalismus (in der Politik) ist nur eine Richtung, die die eigene Nation stark in den Vordergund rückt. Das können Diktaturen, Demokratioen oder Monarchien.
Anarchismus dürfte für den Spieler schwer einzubauen sein, er hätte ja praktisch nichts zu sagen^^
Kommunismus ist nur eine Utopie. Es gab ihn nie und aufgrund seiner Natur wird es ihn nie geben. Planwirtschaft zB ist kein Bestandteil des Kommunismus. Es sollte "der Weg" zum Kommunismus sein.

Ganz Allgemein finde ich die Idee gut, aber sie muss dann auch richtig recherchiert eingebaut werden. Vielleicht wird es auch zu komplex. Aber ich würde so ein Spiel auf jedenfall spielen. Staats- und Regierungsformen /Demokratie/Monrachie/Diktatur/Aristokratie/Republik...), Religionen, politische Richtungen(Nationalismus/Internationalismus/Special Relationship) usw. sind in Spielen zu selten vertreten finde ich :)
Allerdings müssen die einzelnen Entscheidungen auch etwas bringen, Diktatur meinetwegen die Produktionsboni, Nationalismus höhere Kosten für Handel oder Diplomatie etc. Anders wäre es langweilig bzw nur Deko.

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von DrakeL

Original von schnitter

Nationalismus ist nicht National-sozialismus. Bitte da eine klare Linie ziehen!

Ups, da hab ich dann doch etwas verwechselt... Dann ziehe ich mein Kommentar zurück. Nationalismus ist ja entsprechend Allgemein ohne den geschichtlichen Bezug und sollte dann kein Problem darstellen. :)

(Solang nicht jeder es so falsch liest wie ich... ^^)

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von BES_1973

Auf jedenfall solltes du eine Trennung zwischen einer Regierungsform und einer Glaubensrichtung haben.

Der Islam hat nix in einer Regierungsform zu suchen, da es eine Glaubensrichtung ist.
Du solltest die Idee nochmal überarbeien und dabei die Religiösen Sachen erstmal Rausschmeissen.

Wenn bleib bei den reinen Regierungsformen, und da kann dir keiner mehr an den Karren pissen.

Mit der Religion kannst du dann auch einbauen, aber das muss dann getennt von der Regirungsform sein.

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von Viala

Also... es gibt viele Spiele, in denen sich so etwas von selbst entwickelt hat... weil es IMMER Leute gibt, die so etwas spielen wollen. IdR hat dies kaum auswirkungen auf das rl-verhalten der Spieler (Ausnahmen bestätigen die Regel). Auf rl-Treffen wird eher darüber gelacht, was für missgeschicke in den Kämpfen passiert sind.
Allerdings musst du darauf vorbereitet sein, auch sinnlose Kritik abzubekommen, weil solche Themen gerne zusammengeschmissen und zerpflückt werden von eben diesen Ausnahmen. Wenn du mit so etwas umgehen kannst, sollte das kein Problem darstellen...

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von TheUndeadable

> Islamismus

Würde ich wertneutral durch Fundamentalismus ersetzen.

Aber ansonsten sehe ich da weniger Probleme. Gibt genug Foren, in denen sich Nutzer politisch an die 'Gurgel' gehen, aber insgesamt eine produktive Atmosphäre herrscht.

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von Bringer

Original von TheUndeadable

> Islamismus

Würde ich wertneutral durch Fundamentalismus ersetzen.

Aber ansonsten sehe ich da weniger Probleme. Gibt genug Foren, in denen sich Nutzer politisch an die 'Gurgel' gehen, aber insgesamt eine produktive Atmosphäre herrscht.

Da kann ich zwar nur vollkommen zustimmen, jedoch sehe ich dennoch massive Problempunkte im Gesamtprinzip.
Derlei Settings ziehen "extrem seitlich" orientierte User an wie Licht Motten - und ich haette um ehrlich zu sein Bammel, so etwas kontrollieren zu muessen.

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von Sanni

Erst mal ist der Islam eine Religion und Islamismus eine Politische Richtung. Zwar ist diese aus der Religion endstanden aber Christdemokratie regiert ja auch unser Land.

http://de.wikipedia.org/wiki/Islamischer_Fundamentalismus

Insgesamt habe ich 50 Politische Theorien raus gesucht womit so ziemlich alle großen dabei sind und es wäre doch sehr deskrimminierend wen diese nicht dabei ist.

Aber ich glaube ich lasse es besser, immerhin bin ich gesetzlich dazu verpflichtet meinen Namen ins Impressum zu schreiben und das traue ich mich nicht dafür gibt es zu viele Fanatiker. Wobei es natürlich wirklich interessant wäre auf diese weise für seine Ideologie und Politische Meinung zu kämpfen und zu unterstützen auch wen man es  in keinster weise mit der Realität verbinden kann.

gepostet vor 16 Jahre, 2 Monate von Fornax

Passend dazu bin ich gestern auf folgendes Spiel gestoßen: SuperPower 2

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