Scherbenwelten: Fantasy-Rollenspiel mit Suchtfaktor!
Die modernen Browserspiele mögen ja von der Steinzeit bis zum Weltraumzeitalter alle möglichen Schauplätze abdecken, warum aber bedienen sich ¾ aller Spiele des Strategie-Genres? Scherbenwelten bietet dem Spieler ein komplett ausgestattestes Fantasy-Rollenspiel in einer persistenten Online-Welt, und das nicht erst seit gestern.
In Zeiten eines weltweit erfolgreichen World of Warcraft und einer allgemeinen MMORPG-Euphorie mögen sich die Rollenspiel-Freunde fragen, warum es nur einen kleinen Haufen browserbasierter Online-Rollenspiele gibt. Ein Lichblick für dieses unterrepräsentierte Genre ist Scherbenwelten. Und nach dem Motto Klotzen, nicht Kleckern, hat die bereits mit anderen Browsergames wie Galactic Tales und Divided Legends erfolgreiche Spieleschmiede Webtales bereits im Jahre 2002 ihren Rollenspiel-Beitrag ins Rennen geschickt. Das bereits zum Start oppulente Feature-Angebot ist seitdem vervollständigt worden und so bietet Scherbenwelten dem Spieler heutzutage eine nahezu perfektes Rollenspiel-Erlebnis.
Ausschnitt der riesengroßen Spielwelt |
Das gesamte Spielgeschehen findet in einer riesengroßen, durch die Spieler beeinflußten, persistenten Online-Welt statt. Wie bei Rollenspielen üblich führt man einen oder mehrere in ihren Eigenschaften individuelle Charaktere, die mit der Zeit immer weiter in ihren Fertigkeiten steigen und immer wertvollere Gegenstände finden werden. Der Handlungsspielraum ist dabei nicht auf die Charaktere beschränkt. Fortgeschrittene Spieler können Besitztümer erwerben oder sich niederlassen um selbst am Wirtschaftskreislauf teilzunehmen. Man muß sich allerdings stets Entscheiden, ein Kriegertrupp wird auf dem Markt nie so große Gewinne erzielen wie eine Gruppe Händler. Nur im Team mit anderen Spielern und bei entsprechender Organisation ist es deshalb möglich, auch politischen oder geistlichen Einfluß auf die Welt von Scherbenwelten auszuüben.
Bei so vielen Möglichkeiten verliert man als Anfänger natürlich schnell die Übersicht. Deshalb gibt es bei Scherbenwelten eine sogenannte Newbie-Insel. Jeder Neueinsteiger startet zunächst auf diesem, von der übrigen Spielwelt abgetrennten, friedlichen Stück Erde. Es gillt sich zunächst mithilfe einiger Tutorial-Quests mit der Steuerung seines Charakters und der Umwelt vertraut zu machen. Ein intuitives Chat-System erlaubt es dabei erste Freundschaften zu schließen oder aber bei Problemen die allgegenwärtigen Hilfswichtel zu konsultieren. Hat man dann ein gewisses Maß an Erfahrung gesammelt, kann man sich für die richtige Spielwelt freischalten lassen.
Spieleinstieg leicht gemacht: die Newbie-Insel von Scherbenwelten |
Dort geht es dann auch das erste mal richtig zur Sache. Gesteuert wird der eigene Charakter über Klicks auf eine 2D-Karte, die die Scherbenwelten wahlweise aus einer Draufsicht von oben oder einer ISO-Ansicht zeigt. Dies ist durchaus beachtlich wenn man bedenkt, dass das Spiel ja bereits schon 2002 in die Beta-Phase ging. Je nachdem wo ihr euch gerade befindet, wird euch zudem eine Liste der Interaktionsmöglichkeiten mit eurer Umwelt geboten. Dies geht vom Holzsammeln im Wald über das Betreten einer Wirtsstube bis zum Bekämpfen eines Gegners.
Hier kommen wir auch schon zur nächsten Besonderheit. Es gibt zwar eine universelle Zeitrechnung, diese hat für den Spieler aber relativ wenig Bedeutung. Jeder Spieler erhält nämlich pro Tag eine gewisse Anzahl von Aktionspunkten, mit denen er sich in der Welt bewegen und Aktionen tätigen kann. Anstatt stundenlang auf die Fertigstellung eines Gebäudes zu warten oder sich von Tick zu Tick zu hangeln, reichen bei Scherbenwelten ein oder zwei Logins pro Tag. Alle Befehle werden von eurem Charakter dann sofort in die Tat umgesetzt, solange bis euch die Aktionspunkte ausgehen. Das macht Scherbenwelten auch zu einer idealen Alternative für Spieler mit weniger Zeit, wobei man sich zugegebenermaßen auch hier wunderbar hineinsteigern kann. Das Spiel gibt einem jedenfalls alle Möglichkeiten dazu. Im angegliederten Forum findet sich neben einer freundlichen Community nämlich auch noch ein eigener auf dem Spiel basierender Rollenspiel-Bereich.
Gegenüberstellung von ISO- und Draufsicht am Beispiel einer ausgebauten Stadt |
Ganz ohne Strategie-Anteil kommt dann aber auch Scherbenwelten nicht aus. Fortgeschrittene Spieler können Städte gründen, Lehnsmannen unter sich vereinen und sich zu Nationen vereinigen, die dann sogar Armeen gegeneinander aussenden können. Böse Zungen behaupten gar, Scherbenwelten sei ein Strategiespiel mit RPG-Anteil. Letztendlich bleibt es jedem Spieler selbst überlassen, ob er sein Glück lieber als gemeiner Dieb in der Taverne, tapfere Held in gefährlichen Dungeons oder edler Landesfürst suchen will. Zum Schluß bleibt dann nur noch eins zu erwähnen: Wie so vieles Gutes ist auch Scherbenwelten leider nicht umsonst. Nach einer dreiwöchigen „Schnupperphase“ wird ein Abo fällig, das mit maxmial 4,99€ pro Monat zu Buche schlägt. Einen echten Rollenspiel-Fan sollte dies aber noch noch lange davon abhalten, zumindest einmal reinzuschauen. Ihr werdet sehen, es lohnt sich!
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