Von Magie und Maschinen - der Macher von Syridia im Interview

Das Jahr geht langsam zu Ende, doch weder wir, noch viele der Entwickler denken an eine Pause. Und so stellen wir euch oder besser gesagt sein Macher höchstpersönlich, das Browsergame Syridia näher vor. Und ein paar Geschenke gibt es noch oben drauf.

Galaxy - News: Stell dich den Lesern bitte kurz vor.

Felix Hartung: Ich bin Felix Hartung, 31 Jahre alt und Informatik/BWL-Student an der Humboldt-Universität Berlin. Vor gut 20 Jahren begann meine Leidenschaft für Computer und Computerspiele mit dem C64. Mit dem Amiga brach dann die Zeit der ersten Netzwerkspiele an und ab 97 dann auch im Internet. Im Januar 2003 begann ich erstmals mit einem Browserspiel. Was mich absolut faszinierte, war das Prinzip dieses Spieles, das immer weiter läuft auch wenn man weg ist. Nachdem ich ein Jahr lang alles aus der Sicht eines Spieler erlebte, begann ich damit mir selbst die Programmiergrundlagen für die Entwicklung eines Browserspiels anzueignen.

Galaxy - News: Wir wollen über Syridia sprechen, kannst du den Lesern, die das Spiel noch nicht kennen, etwas dazu sagen?


Felix Hartung: Syridia ist von Grund her ein Aufbaustrategiespiel mit starkem Rollenspieleinschlag. Der Spieler kommandiert eine Basis, die er mit Hilfe von Rohstoffen immer weiter ausbaut. Im Gegensatz zu den meisten Spielen dieser Art ist man allerdings kaum auf Angriffe gegen andere Spieler angewiesen um sich schneller zu entwickeln, sondern kann zusätzliche Rohstoffe durch sogenannte Ereignismissionen erbeuten. Der Kampf Spieler gegen Spieler wird primär in den Clankriegen relevant. In den ersten Tagen des Spiels leiten 10 Missionen den Spieler in das Spiel, ein Kampf Spieler gegen Spieler ist hier noch nicht möglich. Erst nach Beendigung dieser Missionen kann der Spieler seine Basis in das erste Kriegsgebiet teleportieren. Die verschiedenen Kriegsgebiete mit ihren jeweiligen Ländern trennen Spieler mit unterschiedlicher Entwicklung. Da die höheren Kriegsgebiete eine bessere Ausbeute bringen ziehen die Spieler ständig weiter. Die höheren Kriegsebenen beinhalten aber auch stärkere Nicht-Spieler-Gegner und setzen eine gewisse Entwicklung voraus, wodurch es auch Gründe  gibtnicht gleich in die höchsten Ebenen zu ziehen. Da es zum einen die Trennung der Ebenen gibt und zum anderen ein System, das verhindert, dass sich nicht ebenbürtige Spieler (also Spieler mit zu hohem Entwicklungsunterschied) gegenseitig angreifen können, kann Syridia als Endlosspiel laufen. Die Spieler können je nach Entwicklung in ihrem Bereich dominieren, Siege von weniger entwickelten Spielern sind bei den Clankriegen gleichwertig mit denen weiter entwickelter Spieler. Um den Reiz an Clankriegen zu steigern erhalten Clans am Ende der Kriege eine Belohnung je nach der Stärke der beteiligten Clans und wie heiß es sozusagen her ging.

Galaxy - News: Auf was seid ihr bei Syridia besonders stolz, warum sollte man es sich unbedingt ansehen?


Felix Hartung: Zum einen, wie schon angesprochen, ist man bei Syridia nicht darauf angewiesen andere Spieler anzugreifen um schnell voran zu kommen. Dies bietet eine Grundlage dafür, dass auch weniger aktive Spieler Syridia spielen können ohne befürchten zu müssen ständig gebasht zu werden um als Rohstoffquelle zu dienen. Der Kampf Spieler gegen Spieler gehört eher in die Clankriege, wobei es am Kriegsende auch Belohnungen für die Clans gibt.

Das nächste ist das Erfahrungssystem mit allem was dazu gehört. Also zum einen die Fähigkeiten, die jeder Spieler und auch jeder Clan damit aufbauen kann, was individuellere Clans und Charaktere als bei anderen Strategiespielen ermöglicht. Vor allem aber, dass Clans mit den Erfahrungspunkten ihre eigenen Spezialeinheiten aufbauen.

Der dritte Punkt wäre die Geschichtsmitschrift. Bei Clangründungen, Kriegen usw. erfolgt ein Eintrag in die Geschichte, wobei ein Grundteil natürlich vorgefertigt ist, aber der auslösende Spieler immer ein eigenes RPG dazu verfassen kann, dass den Kern des Eintrages bildet. Beim letzten großen Krieg zwischen 3 Clans kamen am Ende gleich mehrere Seiten an RPG - Texten der Spieler zusammen. Zwar sind von mir eine Grundgeschichte und ein gewisser Rahmen vorgegeben und ich werde zukünftig auch weitere Geschichte einbauen, aber den Spielern soll die Möglichkeit gegeben werden ihre eigene Geschichte mit einfließen zu lassen. Wenn ein Spieler besonderes geleistet hat soll es auch immer nachlesbar sein.

Galaxy - News: Der Aufbau von Spezialeinheiten und das Schreiben der eigenen Geschichte hört sich sehr interessant an. Wie genau funktioniert die Erstellung eigener Einheiten?



Felix Hartung: Jeder Clan hat wie beschrieben eigene Claneinheiten (eine Kampfeinheit, einen Agenten, ...), diese haben je nach Clanart unterschiedliche Grundwerte, die erstmal recht gering erscheinen. Mit den Erfahrungspunkten, die jeder Clan durch Clankriege oder Spenden der Clanmitglieder erhält, können diese Werte in drei Schritten verbessert werden. Zuerst werden mit den Erfahrungspunkten die Anforderungen der Einheit erhöht (so dass man z.B. Spionage 5 statt 4 benötigt um ihn bauen zu können), danach müssen die Rohstoffkosten der Einheit entsprechend erhöht werden um letztendlich Punkte zu haben mit denen man die Grundfähigkeiten der Einheit erhöht oder Spezialfähigkeiten erwirbt.



Galaxy-News: Und die Geschichtsschreibung? Wie wird dieses Feature angenommen (mitunter ist das Verfolgen der Geschichte gerade für Neueinsteiger doch auch sehr zeitintensiv)?



Felix Hartung: Anfangs, als die Bedienung des Clanbereichs noch unausgearbeitet war, wurde diese Option selten genutzt, inzwischen wird sie immer mehr genutzt und die RPGs der Spieler werden auch ausgearbeiteter. Gegenwärtig sind unseren Schätzungen nach allerdings weniger als 50% der Spieler großartig am RPG-Aspekt interessiert. Das ist allerdings auch nicht so schlimm, da es kein notwendiges Element ist um Syridia zu spielen, sondern etwas, das die Atmosphäre im Spiel verbessern soll. Für Neueinsteiger reichen die Grundinformationen aus den Rassen-RPGs und der Einleitungsgeschichte erstmal vollkommen aus um ein Bild von der Welt zu haben. Um zu sehen, wer in letzter Zeit Krieg führt, welcher Clan sich gegründet hat, reicht ein Blick auf die letzten Überschriften. Die RPGs sind dann interessant für die Spieler, die sich entweder für Hintergründe oder einfach Geschichten interessieren. Sollte sich die Spielerzahl rapide erhöhen, so dass mehr Ereignisse in der Geschichte eingetragen werden, werden wir diesen Bereich auch nochmal überarbeiten und übersichtlicher gestalten.



Galaxy - News: Welche größeren Neuerungen sind in der nächsten Zeit zu erwarten?



Felix Hartung: Im nächsten Update werden wir zum einen die Ingame-Kommunikationsmöglichkeiten und zum anderen die erste Globale Mission starten, bei der jede Rasse bestimmte Konditionen erfüllen muss um eine Belohnung zu erhalten. Die Spieler, die dabei die Mission erfüllt haben, werden in der Geschichte festgehalten und erhalten eine kleine Extra-Belohnung. Drei weitere große Ziele in der nächsten Zeit sind zum ersten neue Ereignisse und Ereignissmissionen, zum zweiten die Neuerstellung des Legendensystems und zum dritten die Einführung von KI-Gegnern, die nicht nur reagieren sondern auch von sich aus agieren.



Galaxy - News: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit Syridia.

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