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Das Ende naht doch eh...

gepostet vor 15 Jahre, 5 Monate von Der Wargamer
Schnelleres Internet wird immer mehr Hardware überflüssig machen, wir befinden uns schon jetzt in den Köpfen der Entwickler auf dem Weg zum einfachen Terminal mit wenn gewünscht eigener Hardware-Festplatte, die eigentlich auch nicht mehr gebraucht wird. In ein paar Jahren wird es standard sein, daß die Technologien extrem merklich zusammenwachsen und dann werden Browsergames wie WAP, nur ein Meilenstein auf dem Weg zu etwas neueren und besseren gewesen sein. Nicht umsonst liegt die Zukunft IM Internet und nicht auf der Festplatte des hauseigenen Rechners....Der PC wie wir ihn kennen ist schon jetzt eigentlich nur noch ein glorreicher Anarchronismus, geschaffen um die User zu melken, damit man mit der Entwicklung möglichst bald so weit vorne ist, daß man niemanden mehr guten Gewissens einen PC verkaufen kann ;) <br />_________________<br /><p>Ehre ist ein Skill von dem man gelegentlich bewußt abbucht...</p>
gepostet vor 15 Jahre, 5 Monate von Philipp
Ich würde mal stark bezweifeln, dass das Verteilte Rechnen in den nächsten Jahren derartige Dimensionen annimmt. Und zwar aus folgenden Gründen.
Erstens: In den letzten Jahrzehnten ist die Hardware nur deshalb auf den Märkten so preiswert geworden, weil durch die hohe Nachfrage entsprechende betriebswirtschaftliche Effekte aufgetreten sind. Da beim Verteilten Rechnen wesentlich weniger Spezial-Hardware nachgefragt wird, ist dieser Prozess exponentiell rückläufig. Für den Konsumenten entstehen damit letztendlich höhere Kosten als vorher und macht damit markttechnisch keinen Sinn.
Zweitens: Wird der Mensch absolut durchsichtig. Ohne weiteres können die Daten die an das Rechenzentrum geschickt werden miteinander verknüpft werden.
Drittens: Gewährleistet das Internet derzeit keine Echtzeitgarantie. Für Büroanwendungen mag dies weniger tragisch sein, für echtzeit kritische Anwendungen wie Spiele jedoch schon. Kein Spieler will sicherlich ein Bild sehen, in dem irgendwelche Artefakte durch Paketverluste auftreten.
Viertens: Bilden diese Rechenzentren einen "Single Point of Failure". Fallen sie aus, geht auch bei allen Konsumenten nichts mehr.

Im großen Stil scheitert diese Idee meiner Meinung derzeit auf jeden Fall.
gepostet vor 15 Jahre, 5 Monate von Der Wargamer
Von billiger Hardware zu sprechen ist so oder so nicht ganz richtig, denn der Markt selbst steuert sich noch heute aus Subvention der einzelnen Produkte durch First Base Directmarketing durch andere Herstellerfirmen und daraus resultierenden Produktpaketen und -Linien. Dadurch entsteht nur der Eindruck, daß es billig wäre, denn langzeittechnisch gesehen trifft das nicht zu. Computerspiele wären heute ohne große Werbegelder der Hardwarefirmen nicht mehr denkbar, und ohne dem Rückkopplungseffekt daraus gäbe es auch keine wirkliche Nachfrage nach Hardware. Daraus entsteht ein Totläufer der wie eine Blase zusammenbrechen wird, denn die "niedrigen" Preise von denen du sprichst sind derzeit nur deswegen so niedrig, weil man im Bereich der Software bewußt nicht mehr altbewährtes zum äußersten Ausreizt sondern nahezu mit jeder neuen Softwaregeneration auch eine neue Hardwaregeneration anspricht daraus resultierend werden mehr Produkte mit absoluter "Nachkaufgarantie" auf den Markt geworfen, die den wahren Preis von Hardwareprodukten im Nachhinein enorm steigen lassen. Wollte man heute jedes absolut neue Stück Software auf dem Spielemarkt spielen wollen, merkt man recht schnell, daß von niedrigen Preisen keine Rede sein kann...Und wer das Mittelmaß an Computertechnik was in den Wohnzimmern steht und welches schon nach Anschaffung schneller veraltet als ein 6000 Euro Alienware Rechner als billig bezeichnet, verkennt letztlich auch die Marktsituation, die derzeit auch davon lebt, daß wir ständig am Nachkaufen von Hardware sind um mit der Softwareentwicklung durch Aufrüstung mithalten zu können. Diesem Wachstum tritt Gegenläufig die Entwicklung der Hardware an sich entgegen, denn irgendwann ist die Hardware so gut, daß sie sich selbst auf ein absolutes Mindestmaß wegrationalisiert und Schnelligkeit ist da ein ganz maßgebliches Zauberwort. Sie wird sich dort wegrationalisieren wo sie die meisten Kosten verursacht, nämlich beim Endanwender und so finanziell Platz schaffen für neue Produktbedürfnisse und auch die Hersteller werden froh sein, daß sie nicht mehr die riesigen Einbußen durch aufgeblähten Kundenservice und Kulanzhandlungen tragen müssen. Durch diese Entwicklung wird es auch nur "bedingt" wirtschaftlichen Schaden geben, aber eine Verschiebung des Marktes ganz sicher.

Beachtung sollte nämlich dabei finden, daß sowieso neue Hardware gebraucht werden wird, da sie sich immer weiter in das menschliche Leben integrieren wird. Sei es im Auto, im Haus, oder an anderen Schnittpunkten der Gesellschaft. Da wird erhebliche Vereinfachung gebraucht was uns eine Zentralisierung nun einmal eher bietet als alles andere und letztlich spielt die Bequemlichkeit dabei die größte Rolle, denn sie stellt ein enorm großes Bedürfnis dar. Alles was unsere Faulheit unterstützt und uns auch im angemessenen Rahmen der Unterhaltung dienlich ist, wird sich sowieso durchsetzen und einen genauso wirtschaftlich wichtigen Faktor stellen wie Nahrungsmittel, denn zum Lebensmittel sind sie schon allemal geworden.

Rechenzentren werden auf die Dauer kostengünstiger sein, für den einzelnen Verbraucher, denn die Subvention durch gesteigerte Werbeeinnahmen wird ein neues Bild vom Internet entwerfen, in dem wir durch den Kauf einer Jeans über den Umweg der Werbung auch solche Zentren finanzieren. Wer hingegen Werbefreiheit wünscht, wird diese auch teuer bezahlen müssen. - Aber wer will das schon? dieses Community hier ist ja schon der beste Beweis wie sehr man auf "kostenlos" und möglichst billig fixiert ist, immerhin ist es das wonach die Leute suchen sonst würden sie ja alle sich ständig Kaufspiele gönnen ;) Zudem denke man nur an den enormen Vorteil auf die eigenen Daten und Spiele immer und überall Zugriff zu haben, sei es mobil unterwegs, oder daheim in der guten Stube...

Die angesprochene Echtzeitkomponente ist nun das geringste Problem, denn immer schnelleres Internet wird auch dieses Problem entsprechend beheben. Echtzeitgarantie kann derzeit auch nicht gewährt werden, dennoch kommen wir damit bestens klar, als Spieler genauso wie als medizinischer Endanwender bei einer Live-OP im Krankenhaus. Die erwähnten Artefakte sind bereits heute Bestandteil von Internetspielen und stellen daher nicht wirklich einen Hinderungsgrund dar - einfach weil man sowieso schon Lags, Synchronisationsfehler etc... und vieles mehr gewohnt ist, bei Kaufspielen ebenso wie bei manchen Browsergames.

Ob der User nun schlußendlich durch die genannte Entwicklung gläsern wird, ist mehr eine Feststellung als eine Frage geschweige denn ein Hindernis und ja er wird es auch teilweise werden, denn mit seiner Gläsernheit bezahlt er faktisch viele Dinge schon heute als potentieller Kunde diverser Waren und Dienstleistungen. Alleine seine Existenz stellt an sich, über das was er kauft, schon einen gewissen Mehrwert dar. Unterm Strich wird es ganz klar die eigene Bequemlichkeit sein die das Maß der eigenen Gläsernheit stellt und Gläsernheit war noch nie ein wirtschaftliches Hindernis, besonders wenn man weiß wie man sie am besten "verkauft".

Schon heute stellt ein Spielserver bei CS, genauso wie bei jedem anderen Spiel IMMER ein "Singlepoint of Failure" da. Fällt der aus wechselt man- so einfach ist das.


Von "verteiltem Rechnen" was dezentralisiert stattfindet rede ich nicht sondern von dem Gegenteil. Verteiltes Rechnen ist der derzeitige Zustand in dem wir uns teilweise befinden, da es eine Vielzahl von Endanwendern bedarf die ihre ungenutzten Kapazitäten freigeben, in dessen Rahmen Verteiltes Rechnen als Projekt sogar, ganz bewußt ausgenutzt stattfindet, von daher ist der Begriff leider nicht wirklich angebracht und wirkt eher in Bezug auf den Rest etwas falsch besetzt;)

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