Sunken Nations - Weltuntergangsstimmung
In unserer Kolumne "Meine Meinung" werden Browsergames ganz subjektiv, frei von Anspruch auf Allgemeingültigkeit, getestet. Aber Achtung: Dabei wird keine Hand vor den Mund genommen! Heute geht es um das Endzeit-Strategiespiel Sunken Nations.
Sunken Nations hat endlich mal eine handfeste Geschichte, ohne sich zu sehr in hanebüchenen Szenarien zu verrennen und wird sehr glaubhaft erzählt. Im Mittelpunkt steht die globale Erderwärmung und ein vor- bzw. nachskizziertes Szenario von 2004 bis 2030, in dem weite Teile der Küstenregionen überschwemmt sind; Venedig ist mittlerweile ganz versunken. Es kommt zum großen Kollaps, der auf den großen Meeren ausgetragen wird – mit dem nötigen Kriegsgerät, versteht sich. Hier beginnt das Spiel.
Big is better
Euer vorrangigstes Ziel sollte sein, vorerst unter 7500 Punkten zu bleiben, damit der Noob-Schutz erhalten bleibt, und eine möglichst große Armee heran zu züchten. Denn geht Ihr nur nach Eurem Punktestand, habt Ihr schnell das Nachsehen. Es gibt hier das übliche Einerlei zu beachten, nämlich das ausgewogene Balancing zwischen Rohstoffbeschaffung, Gebäudeentwicklung und Rüstung.
Baut anfangs ausreichend Solarkraftwerke und Wohnungen, damitEure (Miet-) Einnahmen gesichert werden. Eine Warteschleife ist implementiert, Ihr könnt also mehrere Gebäude gleichzeitig errichten. Hiernach ist das Fundament von Kunststofffabriken angesagt, damit weiterführende Gebäude gebaut werden können. Begebt Ihr euch in die eigentliche (militärische) Aufrüstung, muss Stahl her, und davon nicht zu knapp. Die Baumaßnahmen werden hierbei von Mal zu Mal teurer. Um die Produktion prozentual zu erhöhen, ist Forschung notwendig. Der eigentliche Habitus macht sich an der Armee und ihrem Auftreten fest: sie muss einem Angriff aus der Luft, zu Wasser oder auf dem Land Stand halten. Dafür solltet ihr euch eine komplexe Verteidigungsstellung ausdenken, deren Stärken und Schwächen Ihr der Kreuztabelle unter dem Stichpunkt Hilfe entnehmen könnt.
Opferlust
Vor einem eigenen Angriff ist es angebracht, die Gegner
auszuspionieren, allerdings klappt dies nicht immer reibungslos. Hierbei
spielt Täuschung eine große Rolle; so könnt Ihr mit Hilfe einiger
Tricks den Gegner über Euer eigentliches militärisches Potenzial
hinwegtäuschen. Die Spionage an und für sich bleibt vorerst unbemerkt,
es sei denn, der Spieler bemüht die Statistik. Hier wird allerdings
nicht aufgedeckt, wer am Werke war. Ist eine Spionage hingegen
gescheitert, erhält der Betroffene eine Warnung mit Nickname.
Gewinner ist, wer weniger Prozent-Verluste im Kampf eingefahren hat. Ein
Kampfsimulator erlaubt Euch eine gute Vorausberechnung Eurer
Angriffschancen. Dabei werden die Kampfeinheiten in Reihenfolge ihrer
Aufstellung gegeneinander „ausgespielt“ bzw. „verrechnet“. D.h., es gibt
eine erste, zweite, dritte Angriffswelle usw. Der Erstschlag ist
zufallsbestimmt. Dem Verlierer werden ebenfalls prozentual Gebäude,
Unterkünfte und Industrie abgerechnet. Werdet Ihr angegriffen und
gewinnt, erfolgt ein Wirtschaftsaufstieg, der zusätzliche Ressourcen
spendet.
Dabei ist aus der Gesamtsicht Timing ganz groß geschrieben, denn je später Ihr in das jeweilige Rundenspiel einsteigt, desto weiter sind Euch die anderen voraus. Ihr solltet daher einen optimalen Einstieg abwarten. Auch ist hier Regelmäßigkeit und absolute Spielfreude geboten. Alle anderen, die nur sporadisch vorbei schauen, sollten sich eher kleinere Ziele setzen.
Fazit
Sunken Nations fällt vor allem dadurch auf, dass es komplett werbefrei ist und es keine kostenpflichtigen Inhalte gibt, die Spieler übervorteilen. Dafür ein riesengroßes Dankeschön! Im Gegensatz zu Materialschlacht-Konsorten wie Kings of Elements ist es aufgelockert präsentiert, auch wenn die Aufrechnung des Massensterbens und die Übernahme feindlicher Lager inhaltlich bereits in dieser Thematik ausgeschöpft ist, mehr und mehr standardisiert wird und massenhaft den Markt überschwemmt. Und was die inhaltliche Thematik und Dynamik angeht – eine Frau von der Leyen würde sagen: Hier werden Massentode impliziert, Spiele wie diese müssen wegen vermenschlichten Zahlenkonstrukten indiziert werden! Wenn sie sich doch nur endlich selbst indizieren würde. Dann bliebe die Menschheit auch vor größeren Katastrophen gefeit…
Dieser Artikel wird durch Browserspielwelt zur Verfügung gestellt.